Nachlässigkeit: Kein .de-DMARC-Schutz vor Phishing

Nachlässigkeit: Kein .de-DMARC-Schutz vor Phishing Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

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Die meisten Organisationen mit .de-Domäne sind nur unzureichend gegen Phishing und Spoofing geschützt. Eine Untersuchung von EasyDMARC hat zeigt, dass nur 4,55 Prozent der Organisationen mit Top-Level-Domain.de DMARC zur E-Mail-Authentifizierung im Einsatz hat. Google & Co hingegen lehnen bereits E-Mails ohne DMARC ab.

Der E-Mail-Security-Anbieter EasyDMARC hat Organisationen mit .de-Domäne untersucht, um herauszufinden, wie es mit dem Einsatz von DMARC (Domain-based Message Authentication, Reporting and Conformance) steht. Dabei fanden die E-Mail-Sicherheitsexperten heraus, dass von 6.428.99 Länderdomänen in Deutschland nur 292.796 die DMARC-Richtlinie einsetzen. Dies entspricht 4,55 Prozent. Vollständig gegen Phishing- und Spoofing-Angriffe geschützt sind sogar nur 49.833 der untersuchten .de-Domänen.

Keine 5 Prozent der de.-Domains geschützt

DMARC ist eine Standardmethode zur E-Mail-Authentifizierung. Mit DMARC können E-Mail-Administratoren ihre Organisation und Domain vor Spoofing und Phishing durch Hacker und andere Angreifer schützen. Anfang dieses Jahres haben Google und Yahoo ihre Regeln für den E-Mail-Versand verschärft und die Sicherheitsanforderungen für E-Mail-Absender erhöht. Massenversender stehen seitdem in der Pflicht, strenge Validierungsstandards einzuhalten. Das DMARC-Protokoll verwendet SPF und DKIM, um die Legitimität eines E-Mail-Absenders zu überprüfen und E-Mails, die die Prüfungen nicht bestehen, automatisch zurückzuweisen, unter Quarantäne zu stellen oder zu melden.

.de-Domänen nur unzureichend geschützt

Die Untersuchung von EasyDMARC ergibt weiterhin, dass die Organisationen mit .de-Domäne, die DMARC im Einsatz haben, nicht den vollen DMARC-Schutz nutzen.

  • So haben von den 292.796 deutschen Domänen 67 Prozent DMARC ohne aktive Ablehnungsrichtlinie im Einsatz, d. h. sie können Berichte über ihren E-Mail-Verkehr erhalten, ohne dass dies Auswirkungen auf die Zustellung der Nachrichten hat.
  • 16 Prozent haben eine Ablehnungsrichtlinie, nach der eine E-Mail, die nicht geprüft wurde, nicht in den Posteingang des Empfängers weitergeleitet, sondern in einem separaten Bereich (z. B. Spam- oder Junk-Ordner) unter Quarantäne gestellt wird. Diese Richtlinie bietet zusätzlichen Schutz und verringert gleichzeitig das Risiko von Fehlalarmen.
  • Lediglich 17 Prozent (49.833) haben die stärkste Form des DMARC-Schutzes. Diese Ablehnungsrichtlinie verweigert die Annahme von E-Mails, die die Überprüfungen nicht bestehen, und sie blockiert nicht autorisierte E-Mails, so dass sie die Empfänger nicht erreichen können, was eine maximale Durchsetzung gewährleistet.
Mehr bei EasyDmarc.com

 

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