MadMxShell: Neue Backdoor Bedrohung

B2B Cyber Security ShortNews

Beitrag teilen

Die Backdoor MadMxShell versucht über gefälschte IP Scanner und IP Management Software-Domänen Zugriff auf IT-Umgebungen zu erlangen. Verbreitet werden die falschen Domänen über Google-Ads-Kampagnen.

Anfang März 2024 haben die Sicherheitsforscher des Zscaler ThreatLabz-Teams eine neue Backdoor mit dem Namen MadMxShell aufgedeckt, über die ein bisher unbekannter Bedrohungsakteur über gefälschte IP Scanner Software-Domänen Zugriff auf IT-Umgebungen zu erlangen versucht. Dazu wurde die Methode des Typo-Squatting eingesetzt und verschiedene ähnlich aussehende Domains registriert, die den Namen der beliebten Port Scan-Software nachahmen. Über Google Ads- Kampagnen wurden diese Domain-Namen beworben und so an die Spitze der Suchergebnisse für zielgerichtete Keywords gebracht, um Opfer durch flüchtiges Lesen der imitierten Domain-Namen zum Klicken zu verleiten.

Anzeige

MadMxShell unterläuft Sicherheitslösungen

Der Bedrohungsakteur hinter dieser Malvertising-Kampagne hat die neuen Domänen zwischen November 2023 und März 2024 ins Leben gerufen. Damit werden vor allem IT-Teams und Netzwerk-Administratoren angesprochen, die diese Tools typischerweise verwenden. Eine erfolgreiche Infektion führt zur Bereitstellung der MadMxShell-Backdoor, die fortschrittliche Techniken wie DLL-Sideloading und DNS-Tunneling für die C2-Kommunikation nutzt. Diese Backdoor unterläuft herkömmliche Sicherheitslösungen durch den Einsatz von Anti-Dumping-Techniken, die Speicheranalysen und Forensik verhindern. Zscaler hat der Backdoor den Namen MadMxShell verliehen aufgrund des Einsatzes von DNS MX-Anfragen für die Command & Control-Kommunikation, die in kurzen Zeitintervallen erfolgen.

IT-Mitarbeitende im Bereich Sicherheit und Netzwerkadministration gerieten in jüngster Vergangenheit bereits öfter ins Visier von Angreifern. APT-Gruppierungen wie Nobelium oder IABs (Initial Access Broker) starten Angriffe auf diese Zielgruppe aufgrund ihrer privilegierten Zugriffsberechtigungen auf interne Systeme und Netzwerke und verkaufen dann kompromittierte IT-Umgebungen an weitere Bedrohungsakteure.

Erweiterung von IP Scanner auf IT Management-Software

Die Nutzung von Google Malvertising als Verbreitungsmethode für Trojaner, die es auf Advanced IP Scanner abgesehen haben, ist nicht neu. Allerdings wurde in der nun beobachteten Kampagne der Funktionsumfang über IP Scanner auf IT Management-Software erweitert und ahmt nun die folgenden legitimen Tools nach: Advanced IP Scanner, Angry IP Scanner, PRTG IP Scanner by Paessler und Manage Engine. Außerdem wurde die Malware, die über diese Kampagne ausgeliefert wird, nach aktuellem Wissensstand noch nicht öffentlich dokumentiert, was auf einen anderen Bedrohungsakteur hindeutet.

Die Gefahr, die von dieser Malvertising-Kampagne ausgeht, zeigt ein hohes Maß an fortschrittlichen Taktiken, Techniken und Vorgehensweisen, die auf IT-Sicherheits- und Netzwerkexperten abzielen. Die kontinuierliche Überwachung solcher sich fortentwickelnden Angriffsmuster ist entscheidend für den Schutz von Unternehmen. Bewährte Sicherheitspraktiken und Vorsicht ist beim Klick auf Links, die in den Top-Ergebnissen von Suchmaschinen erscheinen, sind angeraten. Außerdem sollte das Herunterladen von Software ausschließlich über die offiziellen Websites der Entwicklerfirmen erfolgen.

Mehr bei Zscaler.com

 


Über Zscaler

Zscaler beschleunigt die digitale Transformation, damit Kunden agiler, effizienter, widerstandsfähiger und sicherer werden können. Zscaler Zero Trust Exchange schützt Tausende von Kunden vor Cyberangriffen und Datenverlusten, indem es Nutzer, Geräte und Anwendungen an jedem Standort sicher verbindet. Die SSE-basierte Zero Trust Exchange ist die weltweit größte Inline-Cloud-Sicherheitsplattform, die über mehr als 150 Rechenzentren auf der ganzen Welt verteilt ist.


 

Passende Artikel zum Thema

Nordkorea: Cyberspionage bedroht internationale Sicherheit

In den letzten Jahren hat Nordkorea seine Fähigkeiten in der Cyberspionage enorm ausgebaut und gezielte Hackerangriffe auf internationale Unternehmen und ➡ Weiterlesen

APT-Gruppe TA397 attackiert Rüstungsunternehmen

Security-Experten haben einen neuen Angriff der APT-Gruppe TA397  – auch unter dem Namen „Bitter“ bekannt – näher analysiert. Start war ➡ Weiterlesen

Security-Breaches bei Firewall-Geräten von Palo Alto Networks

Am 18. November 2024 gab Palo Alto Networks zwei Schwachstellen (CVE-2024-0012 und CVE-2024-9474) in Palo Alto Networks OS (PAN-OS) bekannt. ➡ Weiterlesen

Schwachstellen im Cloud-Management – Zugriff auf 50.000 Geräte 

Die Sicherheitsforscher von Team82, der Forschungsabteilung von Claroty, haben insgesamt zehn Schwachstellen in der Reyee-Cloud-Management-Plattform des chinesischen Netzwerkanbieters Ruijie Networks ➡ Weiterlesen

Test: Schutz vor Malware unter MacOS Sonoma 14.6

Hunderte Exemplare besonders gefährlicher MacOS-Malware attackieren im Labortest Schutzprodukte für Unternehmen unter Sonoma 14.6. Der Q3/2024-Test zeigt starke Lösungen für ➡ Weiterlesen

Ransomware Helldown nutzt Schwachstellen in Zyxel Firewalls aus

Wie das BSI meldet, gab es vermehrt Angriffe mit der Ransomware Helldown auf Unternehmensnetzwerke über eine Schwachstelle in Zyxel Firewalls. ➡ Weiterlesen

Wenn Hacker die Security-Software übernehmen

Sicherheitssoftware sollte eigentlich eine unüberwindbare Mauer gegen Malware und Angriffe darstellt, aber was passiert, wenn genau diese Mauer als Waffe ➡ Weiterlesen

Bedrohungserkennung mit Sigma-Regeln

Open-Source-Projekte sind unverzichtbar für die Weiterentwicklung der Softwarelandschaft. Sie ermöglichen es einer globalen Community von Entwicklern und Cybersicherheitsexperten, Wissen auszutauschen, ➡ Weiterlesen