Der Dienstleister GoTo für Remote-Work – früher LogMeIn – vermeldet einen Hack auf Kundendaten und den Zugriff auf verschlüsselte Backups samt Schlüssel die auf einem Cloud-Server lagen. Darin fanden sich wohl auch Passwörter, Namen, E-Mails und mehr.
Bereits im November gab es einen Hackerangriff auf den Cloud-Bereich des Online-Passwort-Service LastPass. Dies ist ein Tochterunternehmen von GoTo, welche den Cloudspeicher eines Drittanbieters nutzt. Dort wurde anscheinend auch auf Daten und Backups von GoTo zugegriffen, wie das Unternehmen nun fast 2 Monate später zugeben musste. In der ersten GoTo-Meldung im November war nur die rede davon, dass ein Sicherheitsvorfall untersucht wird.
Verschlüsselte Backups samt Schlüssel weg
GoTo hatte seine Nutzer zwar über den Vorfall kurz und ohne Inhalt informiert, aber dann wohl nichts mehr verlauten lassen. In einer aktullen Meldung klingt der Schaden nun ganz anders und viel gravierender. So schreibt GoTo nun zum Hack im November 2022: „Unsere bisherige Untersuchung hat ergeben, dass ein Angreifer verschlüsselte Backups von einem Cloud-Speicherdienst eines Drittanbieters im Zusammenhang mit den folgenden Produkten exfiltriert hat: Central, Pro, join.me, Hamachi und RemotelyAnywhere.
Wir haben auch Beweise dafür, dass ein Angreifer einen Verschlüsselungsschlüssel für einen Teil der verschlüsselten Backups exfiltriert hat. Die betroffenen Informationen, die je nach Produkt variieren, können Kontobenutzernamen, Salted- und Hash-Passwörter, einen Teil der Multi-Factor Authentication (MFA)-Einstellungen sowie einige Produkteinstellungen und Lizenzinformationen umfassen. Darüber hinaus wurden die mit Rescue und GoToMyPC verschlüsselten Datenbanken zwar nicht exfiltriert, aber die MFA-Einstellungen einer kleinen Untergruppe ihrer Kunden waren betroffen. Derzeit haben wir keine Hinweise auf eine Exfiltration, die andere GoTo-Produkte als die oben genannten oder eines der Produktionssysteme von GoTo betrifft.“
Hack: GoTo-Kunden sollen direkt informiert werden
Das Unternehmen will alle betroffenen Kunden nun direkt informieren, denn auf seiner Webseite findet sich der Hinweis auf den Hack und das ausführliche Update nur unter der lapidaren Überschrift „Unsere Reaktion auf einen kürzlichen Sicherheitsvorfall“. Weterhin lässt GoTo verlauten „Obwohl alle Kontopasswörter gemäß Best Practices gesalzen und gehasht wurden, werden wir aus Vorsicht auch die Passwörter der betroffenen Benutzer zurücksetzen und/oder MFA-Einstellungen gegebenenfalls erneut autorisieren. Darüber hinaus migrieren wir ihre Konten auf eine erweiterte Identitätsverwaltungsplattform, die zusätzliche Sicherheit mit robusteren Authentifizierungs- und anmeldungsbasierten Sicherheitsoptionen bietet.“
Red./sel
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