APT-Akteur DeathStalker attackiert Nutzer in Deutschland und auch der Schweiz. Ziel des Akteurs: Unternehmen im Finanz- und Rechtssektor. Neue Backdoor „PowerPepper“ nutzt diverse Verschleierungstechniken.
Der Advanced-Persistent-Threat-(APT)-Akteur DeathStalker bietet jetzt vermutlich Hacking-for-Hire-Dienste an, um vertrauliche Geschäftsinformationen von Unternehmen im Finanz- und Rechtssektor zu stehlen. Die Experten von Kaspersky haben nun neue Aktivitäten des Akteurs ausmachen können und eine neue Malware-Implantations- und Bereitstellungstaktik entdeckt: Die Backdoor PowerPepper nutzt DNS über HTTPS als Kommunikationskanal, um die Kommunikation hinter legitimen Kontrollservernamenabfragen zu verstecken. Darüber hinaus verwendet PowerPepper verschiedene Verschleierungstechniken wie Steganographie.
Besonders KMU im Visier
Bei DeathStalker handelt es sich um einen sehr ungewöhnlichen APT-Akteur. Die seit mindestens 2012 aktive Gruppe führt Spionagekampagnen gegen kleine und mittlere Unternehmen wie Anwaltskanzleien oder Vertretungen des Finanzsektors durch. Im Gegensatz zu anderen APT-Gruppen scheint DeathStalker nicht politisch motiviert zu sein oder finanziellen Gewinn durch die angegriffenen Unternehmen erzielen zu wollen. Die Hintermänner agieren vielmehr als Söldner und bieten ihre Hacking-Dienste gegen Bezahlung an.
Kaspersky-Forscher haben nun eine neue schädliche Kampagne der Gruppe, mit der Backdoor PowerPepper, aufgedeckt. Wie andere Malware von DeathStalker wird PowerPepper üblicherweise über Spear-Phishing-Mails verbreitet, wobei die schädlichen Dateien über den E-Mail-Text oder innerhalb eines maliziösen Links übermittelt werden. Dazu hat die Gruppe internationale Ereignisse, Vorschriften zu CO2-Emissionen oder auch die Corona-Pandemie genutzt, um ihre Opfer dazu zu bringen, die schädlichen Dokumente zu öffnen.
Steganografie als Tarnung
Die schädliche Haupt-Payload wird mithilfe von Steganografie getarnt, womit die Angreifer Daten inmitten legitimer Inhalte verstecken können. Im Fall von PowerPepper wird der Schadcode in scheinbar normalen Bildern von Farnen oder Paprika (vgl. English „pepper“ zur Namensgebung) eingebettet und dann von einem Loader-Skript extrahiert. Danach beginnt PowerPepper mit der Ausführung von Remote-Shell-Befehlen, die sie von den DeathStalker-Akteuren erhält und die darauf abzielen, vertrauliche Geschäftsinformationen zu entwenden. Die Malware kann jeden Shell-Befehl auf dem Zielsystem ausführen, einschließlich solcher für die standardisierte Data Reconnaissance, wie das Sammeln von Nutzer- und Dateiinformationen des Computers, das Durchsuchen von Netzwerkdateifreigaben und das Herunterladen zusätzlicher Binärdateien oder das Kopieren von Inhalten an remote Speicherorte. Die Befehle werden vom Kontrollserver mittels DNS über HTTPS-Kommunikation abgerufen – eine effektive Methode, um schädliche Kommunikation hinter legitimen Servernamenabfragen zu verstecken.
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