DDoS-Attacken um mehr als ein Drittel zurückgegangen

Kaspersky_news

Beitrag teilen

Kaspersky stellt in seinem Report fest: DDoS-Attacken sind um mehr als ein Drittel zurückgegangen, gegenüber einem Anstieg Vergleichszeitraum des Vorjahres. Viele Botnetz-Angriffe kommen aus Deutschland.

Im zweiten Quartal 2021 ging die Gesamtzahl der DDoS-Angriffe im Vergleich zum Vergleichszeitraum des Vorjahres um 38,8 Prozent und zum Vorquartal 2021 um 6,5 Prozent zurück. Kaspersky erwartet für das dritte Quartal keine signifikanten Änderungen, auch wenn der Anstieg beziehungsweise Rückgang von DDoS-Attacken vom Kryptowährungsmarkt abhängen dürfte. Diese Ergebnisse gehen aus dem aktuellen DDoS-Report von Kaspersky hervor.

Cyberkriminelle suchen nach neuen Möglichkeiten

Cyberkriminelle haben im ersten Quartal 2021 nach neuen Möglichkeiten gesucht, DDoS-Angriffe durchzuführen. So hat beispielsweise die Anzahl der Angriffe über das Netzwerkprotokoll Session Traversal Utilities for NAT (STUN) zugenommen. Des Weiteren wurde vermehrt die TsuNAME-Schwachstelle in DNS-Resolvern ausgenutzt, um DNS-Server anzugreifen. Dies führte insbesondere zu Unterbrechungen bei Xbox Live, Microsoft Teams, OneDrive und anderen Microsoft Cloud-Diensten. Allerdings fielen auch Internet Service Provider DDoS-Angriffen zum Opfer.

Weniger DDoS-Attacken, veränderte Geographie, leistungsstarke Botnet-Server in Irland und Panama

Im Allgemeinen war das zweite Quartal 2021 hinsichtlich DDoS-Attacken ruhig. Im Durchschnitt schwankte die Zahl der täglichen DDoS-Angriffe zwischen 500 und 800. Allerdings hat sich die Geographie leicht verändert. Bei der Anzahl der DDoS-Angriffe waren zwar erneut die USA führend (36 Prozent), China stieg dagegen um 6,3 Prozent ab auf 10,2 Prozent und Polen kam als Neuling auf den dritten Platz mit 6,3 Prozent der Attacken.

Die Kaspersky-Experten analysieren, in welchen Ländern sich Bots und schädliche Server befanden, die IoT-Geräte angreifen, um Botnetze zu erweitern. Dazu haben wurden Statistiken zu Angriffen auf von Kaspersky eingerichteten IoT-Honeypots mit den Protokollen Telnet und SSH untersucht. Die Mehrheit der Geräte, die Angriffe ausführten, befanden sich in China (31,8 Prozent), den USA (12,5 Prozent) und Deutschland (5,9 Prozent). Gleichzeitig kam der Großteil der Angriffe über SSH aus Irland (70,1 Prozent) und Panama (15,8 Prozent), die über eine relativ geringe Anzahl von Bots verfügten. Dies kann darauf hindeuten, dass sich unter den angreifenden Geräten in diesen Ländern leistungsstarke Server befanden, die mehrere Geräte auf der ganzen Welt gleichzeitig infizieren konnten.

DDoS-Attacken: nach dem Höchststand 2020 sinkt die Zahl der Angriffe wieder (Bild: Kaspersky).

USA haben die größte C&C-Präsenz

Des Weiteren wurde untersucht, in welchen Ländern Bots und schädliche Server vorhanden waren, die IoT-Geräte angreifen, um Botnetze zu erweitern. Von den Botnet-C&C-Servern befanden sich im zweiten Quartal 90 Prozent in zehn Ländern. Dabei hatten die USA die größte C&C-Präsenz (48 Prozent), gefolgt von Deutschland (12,3 Prozent) und den Niederlanden (9,3 Prozent).

“Das zweite Quartal 2021 war – wie zu erwarten- ruhig”, so Alexey Kiselev, Business Development Manager Kaspersky DDoS Protection. “Die Gesamtzahl der Angriffe ist im Vergleich zum Vorquartal leicht zurückgegangen, was für diesen Zeitraum typisch und jedes Jahr zu beobachten ist. Traditionell verbinden wir dies mit dem Ferienstart und der Urlaubszeit allgemein. Für das dritte Quartal 2021 sehen wir keine Voraussetzungen für einen starken Anstieg oder Rückgang des DDoS-Angriffsgeschehens. Der Markt wird auch weiterhin stark von dem seit langem konstant hohen Kurs der Kryptowährungen abhängen.”

Mehr bei Kaspersky.com

 


Über Kaspersky

Kaspersky ist ein internationales Cybersicherheitsunternehmen, das im Jahr 1997 gegründet wurde. Die tiefgreifende Threat Intelligence sowie Sicherheitsexpertise von Kaspersky dient als Grundlage für innovative Sicherheitslösungen und -dienste, um Unternehmen, kritische Infrastrukturen, Regierungen und Privatanwender weltweit zu schützen. Das umfassende Sicherheitsportfolio des Unternehmens beinhaltet führenden Endpoint-Schutz sowie eine Reihe spezialisierter Sicherheitslösungen und -Services zur Verteidigung gegen komplexe und sich weiter entwickelnde Cyberbedrohungen. Über 400 Millionen Nutzer und 250.000 Unternehmenskunden werden von den Technologien von Kaspersky geschützt. Weitere Informationen zu Kaspersky unter www.kaspersky.com/


 

Passende Artikel zum Thema

Bitterfeld: Ransomware-Attacke kostete 2,5 Millionen Euro

Der Cyberangriff mit Ransomware auf den Landkreis Bitterfeld vor drei Jahren zeigt die unbequeme Wahrheit: es dauerte Jahre die IT ➡ Weiterlesen

Neue Ransomware-Variante Fog entdeckt

Über die Bedrohungsakteure der neuen Ransomware-Variante namens Fog ist noch nicht viel bekannt. Bisher sind nur US-Amerikanische Organisationen davon betroffen ➡ Weiterlesen

Europol: Fast 600 kriminelle Cobalt Strike-Server ausgeschaltet

Alte und unlizenzierte Versionen von Cobalt Strike, das eigentlich legitime Testtool von Pentestern und Red-Teams, sind in den Händen von ➡ Weiterlesen

Kinsing-Malware – Millionen Angriffe täglich

Seit 2019 ist Kinsing-Malware, die insbesondere Cloud-Native-Infrastrukturen angreift, ständig auf dem Vormarsch. Eine neue Studie stellt Angriffstechniken und -taktiken der ➡ Weiterlesen

Komplexe IT-Sicherheit: 450 Endgeräte – 3 IT-Mitarbeiter

Viele Unternehmen verwenden mehrere Sicherheitslösungen gleichzeitig. Das führt zu einer hohen Komplexität. Malwarebytes hat in einer internationalen Umfrage 50 Unternehmen ➡ Weiterlesen

Microsoft schickt Kunden Warnung per E-Mail die wie Spam aussieht

Nach der Attacke von Midnight Blizzard im Januar warnte nun Microsoft seine Kunden im Juni per Erklärungs-E-Mail. Dumm nur, dass ➡ Weiterlesen

Telegram: 361 Millionen Nutzerdaten geleakt

Cyberkriminelle haben Millionen von E-Mail-Adressen sowie Benutzernamen und Passwörter von Online-Konten in Kanälen des Messenger-Dienstes Telegram veröffentlicht, so der Betreiber ➡ Weiterlesen

EU ATM Malware greift Geldautomaten an

Geldautomaten sind ein beliebtes Angriffsziel für Cyberkriminelle. Die neue EU ATM Malware hat es auf europäische Bankomaten abgesehen. Kriminelle können ➡ Weiterlesen