DDoS-Attacke auf Webseite des EU-Parlaments

B2B Cyber Security ShortNews

Beitrag teilen

Die Webseite des EU-Parlaments war zeitweise nicht erreichbar, da sie laut Roberta Metsola, der Präsidentin des Europäischen Parlaments, von einer DDoS-Attacke lahmgelegt wurde. Eine Kreml-nahe Gruppe soll sich zu der Attacke bekannt haben.

Die Webseite und alle Dienste waren am Mittwoch den 23.11 tagsüber nicht erreichbar. Der Presseverantwortliche des EU-Parlaments, Jaume Duch, gab per Twitter bekannt, dass “die Seite wegen einer DDoS-Attacke nicht erreichbar sei. Auch einige Dienste des EU-Parlaments seien aktuell gestört durch die gezielte Überlastung”. Erst am späten Abend meldete Jaume Duch per Twitter, dass der DDOS-Angriff eingedämmt sein und die Europarlament-Website wieder vollständig zugänglich wäre. Die EP-Dienststellen würden die Situation aber weiterhin beobachten.

DDoS-Attacke von Kreml-naher Gruppe

Roberta Metsola, die Präsidentin des Europäischen Parlaments, setzte auch noch einen bemerkenswerten Tweet ab “@Europarl_EN
ist Opfer eines raffinierten Cyberangriffs geworden. Eine Kreml-nahe Gruppe hat sich dazu bekannt. Unsere IT-Experten setzen sich dagegen zur Wehr und schützen unsere Systeme. Und das, nachdem wir Russland zu einem Staat erklärt haben, der den Terrorismus unterstützt. Meine Antwort: #SlavaUkraini”.

Starke Attacke – aber wohl wenig Schaden

Die IT-Struktur der EU-Parlament-Webseite ist anscheinend nicht so schlecht geschützt, wie viele denken. Die Seite war zwar durch die Überlastung länger nicht erreichbar, aber ein größerer Schaden ist anscheinend nicht passiert. Zumindest war bereits am Abend das gesamte Webangebot wieder verfügbar.

DDoS-Attacken sind zwar technisch gesehen eine alte Angriffsart, aber sie bleiben wirkungsvoll. So erklärte erst vor kurzem Netscout, dass es  weltweit im ersten Halbjahr 2022 über 6 Millionen DDoS-Angriffe gab. In EMEA gehörten über 350.000 DNS-Amplification-Angriffe zu den Top 20-Vektor-Angriffen. Dieses Werkzeug ist ein Verstärkungsangriff für eine DDoS-Attacke.

Mehr bei Europarl.Europa.eu

 

Passende Artikel zum Thema

Bitterfeld: Ransomware-Attacke kostete 2,5 Millionen Euro

Der Cyberangriff mit Ransomware auf den Landkreis Bitterfeld vor drei Jahren zeigt die unbequeme Wahrheit: es dauerte Jahre die IT ➡ Weiterlesen

Neue Ransomware-Variante Fog entdeckt

Über die Bedrohungsakteure der neuen Ransomware-Variante namens Fog ist noch nicht viel bekannt. Bisher sind nur US-Amerikanische Organisationen davon betroffen ➡ Weiterlesen

Europol: Fast 600 kriminelle Cobalt Strike-Server ausgeschaltet

Alte und unlizenzierte Versionen von Cobalt Strike, das eigentlich legitime Testtool von Pentestern und Red-Teams, sind in den Händen von ➡ Weiterlesen

Kinsing-Malware – Millionen Angriffe täglich

Seit 2019 ist Kinsing-Malware, die insbesondere Cloud-Native-Infrastrukturen angreift, ständig auf dem Vormarsch. Eine neue Studie stellt Angriffstechniken und -taktiken der ➡ Weiterlesen

Komplexe IT-Sicherheit: 450 Endgeräte – 3 IT-Mitarbeiter

Viele Unternehmen verwenden mehrere Sicherheitslösungen gleichzeitig. Das führt zu einer hohen Komplexität. Malwarebytes hat in einer internationalen Umfrage 50 Unternehmen ➡ Weiterlesen

Microsoft schickt Kunden Warnung per E-Mail die wie Spam aussieht

Nach der Attacke von Midnight Blizzard im Januar warnte nun Microsoft seine Kunden im Juni per Erklärungs-E-Mail. Dumm nur, dass ➡ Weiterlesen

Telegram: 361 Millionen Nutzerdaten geleakt

Cyberkriminelle haben Millionen von E-Mail-Adressen sowie Benutzernamen und Passwörter von Online-Konten in Kanälen des Messenger-Dienstes Telegram veröffentlicht, so der Betreiber ➡ Weiterlesen

EU ATM Malware greift Geldautomaten an

Geldautomaten sind ein beliebtes Angriffsziel für Cyberkriminelle. Die neue EU ATM Malware hat es auf europäische Bankomaten abgesehen. Kriminelle können ➡ Weiterlesen