Darknet-Preise für Pässe, Kreditkarten oder PayPal-Konten

Beitrag teilen

Informationen haben ihren Wert: Bitdefender hat in einem Report festgestellt, welche Marktpreise für persönliche Informationen und Dokumente im Darknet gelten. Ein deutscher Personalausweis ist bereits ab 2.500 Euro zu haben. Facebook und LinkedIn-Zugänge gibt es als Billigware.

Das Darknet ist eine große Börse für den Verkauf persönlicher Daten. Viele der Angebote, die sich an Kriminelle richten, sind selbst betrügerischer Natur. Informationen haben aber ihren Marktpreis. In einem aktuellen Report haben die Bitdefender Labs dokumentiert, was so manches digitale Identitätsgut wert ist. Am teuersten sind Personaldokumente. Zugangsdaten zu Social-Media-Konten wie Facebook oder LinkedIn gibt es dagegen in millionenfacher Ausführung für ganze 20 US-Dollar. Einen Ausblick auf die aktuell gehandelten Werte im Darknet-Markt geben folgende Beispiele echt gelaufener Angebote:

Anzeige

1. Persönliche Dokumente an der Spitze

🔎 Darknet: Angebot eines deutschen Personalausweises für 2.500 Euro (Bild: Bitdefender).

Tatsächliche oder formal korrekte Nummern von Personalausweisen gehören zu den teuersten Gütern im Darknet. Die Bitdefender-Labs fanden Angebote von deutschen Führerscheinen mit einem eingebettetem NFC-Chip oder von Personalausweisen zum Angebotspreis von 2.500 Euro. Einen biometrischen Reisepass der Europäischen Union boten die Täter für bis zu 4.500 Euro an.

2. Kreditkarten mit Garantie

Geklonte und gestohlene Kreditkarten oder auch Nutzerdaten, welche Kriminelle durch Skimming ausgelesen haben, bieten die Verkäufer in gewerblich anmutenden Angeboten an. Zu günstigen Preisen und mit einem hohen Kreditrahmen.

3. Keine Garantie für Finanzdienstleister

Nutzerkonten von Online-Bezahldiensten wie Paypal oder auch Western Union stehen ganz oben auf der Prioritätenliste der Kriminellen. Die Preise schwanken mit Angebot und Nachfrage und können daher sehr niedrig liegen. Manche Anbieter geben aber keine Garantie, dass die Konten für die Finanzdienste tatsächlich zugänglich sind.

4. Konten für Kryptowährungen

🔎 Auch Paypal-Konten sind im Darknet billig zu haben (Bild: Bitdefender).

Der Zugang auf Kryptogelder von Dritten erschließt sich durch deren Zugangsdaten. Die Gewinnmarge eines Betrügers kann sehr hoch sein. Bei manchen Angeboten sind die Zugangsdaten – zumindest laut Angebot – verifiziert. Auch die SIM-Kartendaten werden mitverkauft.

5. Zugangsdaten für Social Media-Konten oder Follower

Wenig Geld für sehr viele Daten finden Anwender auf der Suche nach Zugangsdaten für Social-Media-Angebote. Der Kauf von LinkedIn- und Facebook-Daten für mehrere Millionen von Dollar erfolgt für gerade mal 20 US-Dollar in Krpytogeld. 50.000 Instagramm-Follower kosten dafür 250 US-Dollar. 1,3 Millionen private Keys des Krypto-Wallet-Anbieters Ledger gibt es für 199,99 US-Dollar.

Ist ihr Passwort schon im Darknet gelandet?

🔎 Facebook und LinkedIn-Zugänge sind im Darknet bereits Billigware (Bild: Bitdefender).

Der digitalisierte Endverbraucher von heute muss davon ausgehen, dass seine Daten früher oder später offenliegen, oder schon jemand anderem bekannt sind. Neben speziellen Tools zur Auskunft, ob Passwörter offengelegt wurden, oder Lösungen zum Schutz digitaler Identitäten kommt es auf oberste Sorgfalt beim Gang durch die digitale Welt an. Jeder Anwender sollte Nachrichten oder Meldungen zu Datenschutzvorfällen bei Diensten verfolgen und beachten. Debit- oder Kreditkartenumsätze gilt es engmaschig zu kontrollieren. Im Ernstfall zählt vor allem eines: Das schnelle Gespräch mit der Bank.

Mehr bei Bitdefender.com

 


Über Bitdefender

Bitdefender ist ein weltweit führender Anbieter von Cybersicherheitslösungen und Antivirensoftware und schützt über 500 Millionen Systeme in mehr als 150 Ländern. Seit der Gründung im Jahr 2001 sorgen Innovationen des Unternehmens regelmäßig für ausgezeichnete Sicherheitsprodukte und intelligenten Schutz für Geräte, Netzwerke und Cloud-Dienste von Privatkunden und Unternehmen. Als Zulieferer erster Wahl befindet sich Bitdefender-Technologie in 38 Prozent der weltweit eingesetzten Sicherheitslösungen und genießt Vertrauen und Anerkennung bei Branchenexperten, Herstellern und Kunden gleichermaßen. www.bitdefender.de


 

Passende Artikel zum Thema

Nordkorea: Cyberspionage bedroht internationale Sicherheit

In den letzten Jahren hat Nordkorea seine Fähigkeiten in der Cyberspionage enorm ausgebaut und gezielte Hackerangriffe auf internationale Unternehmen und ➡ Weiterlesen

Report: Vertrauenswürdige Windows Anwendungen missbraucht

In seinem neuen Active Adversary Report 2024 belegt Sophos den Wolf im Schafspelz: Cyberkriminelle setzten vermehrt auf vertrauenswürdige Windows-Anwendungen für ➡ Weiterlesen

XDR: Schutz von Daten in Atlassian-Cloud-Applikationen

Mit einer neuen XDR-Erweiterung kann Bitdefender nun auch Daten in Atlassian-Cloud-Applikationen schützen. Somit ist das Überwachen, Erkennen und eine Reaktion auf ➡ Weiterlesen

Ausblick 2025: Lösungen für veränderte Angriffsflächen durch KI, IoT & Co

Die Angriffsfläche von Unternehmen wird sich im Jahr 2025 unweigerlich weiter vergrößern. Die datengetriebene Beschleunigung, einschließlich der zunehmenden Integration von ➡ Weiterlesen

Cloud Rewind für Wiederaufbau nach einer Cyberattacke

Eine neue Lösung für Cyber Recovery und zum Rebuild cloudzentrierter IT-Infrastrukturen. Commvault Cloud Rewind mit neuen Funktionen zum Auffinden von ➡ Weiterlesen

Medusa-Ransomware-Gruppe betreibt offenen Opfer-Blog im Web

Auch Cyberkriminelle pflegen neben der direkten Kommunikation mit dem Opfer ihre Außendarstellung. Denn Reputation ist ein wichtiger Erfolgsfaktor für Ransomware-as-a-Service-Unternehmen. Der ➡ Weiterlesen

Lokale Backups: Rückkehr zum sicheren Hafen

Warum Unternehmen lokale Backup-Strategien wiederentdecken: In den letzten Jahren haben sich Unternehmen zunehmend in die Abhängigkeit von Cloud-Lösungen manövriert - ➡ Weiterlesen

Gefährliche Lücken: Studie zu ICS und OT Cybersecurity

Das SANS Institute hat die Ergebnisse seiner Studie 2024 State of ICS/OT Cybersecurity veröffentlicht. Sie zeigt erhebliche Fortschritte bei der ➡ Weiterlesen