BSI warnt: Ausnutzung einer Schwachstelle in MS Outlook

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Das BSI warnt vor einer Schwachstelle in Outlook die anscheinend bereits aktiv ausgenutzt wird. Der CVSS-Wert der Schwachstelle liegt bei 9.8 und  gilt somit als kritisch. Microsoft stellt bereits ein Update bereit, welches umgehend installiert werden sollte, sofern das nicht automatisch geschehen ist.

Am 14. März 2023 hat Microsoft im Rahmen seines monatlichen Patchdays Updates für zahlreiche Schwachstellen veröffentlicht – darunter auch mehrere Patches für Sicherheitslücken, die nach dem Common Vulnerability Scoring System (CVSS) mit Werten von 9.0 und höher als „kritisch“ eingestuft werden.

Wichtiger Patch steht bereit

In den Veröffentlichungen enthalten ist u.a. der Patch für eine „Microsoft Outlook Elevation of Privilege Vulnerability“ (CVE-2023-23397; CVSS-Score 9.8), bei der das Unternehmen darauf hinweist, dass bereits eine aktive Ausnutzung der Schwachstelle stattfindet. Demnach könnten Angreifende eine manipulierte E-Mail nutzen, um Net-NTLMv2 Hashes abzugreifen. Die Attacke erfolgt bereits bei der Verarbeitung der E-Mail auf dem E-Mailserver – eine Aktion durch den Empfänger ist nicht notwendig. Betroffen sind alle Outlook-Versionen für Windows. Weitere Informationen können dem Blogpost von Microsoft entnommen werden.

Weitere kritische Schwachstellen mit 9.8 von 10

Als mit den höchsten CVSS-Scores bewertet, aber nach bisherigem Kenntnisstand noch nicht aktiv ausgenutzt, listet Microsoft folgende Verwundbarkeiten auf:

  • HTTP Protocol Stack Remote Code Execution Vulnerability (CVE-2023-23392; CVSS-Score 9.8): Eine Schwachstelle in vorrangig Windows Server 2022, sofern das HTTP/3-Protokoll aktiviert ist.
  • Remote Procedure Call Runtime Remote Code Execution Vulnerability (CVE-2023-21708; CVSS-Score 9.8): Betroffen sind Windows Server, deren Port 135 (RPC Endpoint Mapper) erreichbar ist.
  • Internet Control Message Protocol (ICMP) Remote Code Execution Vulnerability (CVE-2023-23415; CVSS-Score 9.8): Sofern eine Anwendung auf dem System Raw Sockets verwendet, könnte mithilfe manipulierter IP Pakete aus der Ferne Code auf dem System ausgeführt werden.

IT-Sicherheitsverantwortliche sollten die Installation der veröffentlichten Patches zeitnah prüfen. Dabei sollte die Mitigation der oben beschriebenen „Microsoft Outlook Elevation of Privilege Vulnerability” (CVE-2023-23397) aufgrund der bereits beobachteten Ausnutzung mit besonderer Priorität verfolgt werden. Zusätzlich wird dringend empfohlen, auch die weiteren Updates kurzfristig zu sichten. Zwar sind hier noch keine Angriffe bekannt, zum Teil geht der Hersteller jedoch davon aus, dass diese mit hoher Wahrscheinlichkeit stattfinden werden.

Laut Microsoft können Angreifende die bei Ausnutzung von CVE-2023-23397 abgegriffenen Net-NTLMv2 Hashes für NTLM-Relay-Angriffe verwenden. NTLM-Relay-Angriffe lassen sich u.a. durch die Aktivierung strikter SMB- und LDAP-Signierung, Extended Protection for Authentication (EPA) oder idealerweise das vollständige Deaktivieren von NTLM-Authentifizierungen mitigieren. Um zu untersuchen, ob bereits ein Angriff auf die eigenen Systeme stattgefunden hat, stellt Microsoft ein Skript zur Verfügung.

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