Microsoft Outlook hat unter Alltagsbedingungen eine Menge an Angriffs-Vektoren. Eine Analyse von Check Point Research (CPR) zeigt die Angriffswege, die Cyberattacker nutzen. Das ist besonders für kleine und mittlere Unternehmen – KMU – interessant.
Check Point Research (CPR), die Threat-Intelligence-Abteilung von Check Point hat eine detaillierte Analyse der Desktop-Anwendung Microsoft Outlook, verknüpft mit dem Microsoft Exchange Server, veröffentlicht, welche einen tiefen Einblick in Angriffs-Vektoren ermöglicht. Untersucht wurde insbesondere die Version 2021 unter Windows mit den Updates ab November 2023. Natürlich gilt es auch immer aktuelle Sicherheitslücken im Blick zu behalten.
Drei Hauptangriffswege bei MS Outlook
Die Analyse, die in Werkseinstellungen und in einer typischen Unternehmensumgebung durchgeführt wurde, zeigt unter Berücksichtigung des typischen Benutzerverhaltens, wie Klicken und Doppelklicken, drei Hauptangriffswege : Hyperlinks, Anhänge und fortgeschrittene Angriffe (welche das Lesen von E-Mails und speziellen Objekten beinhalten). Sich dieser gängigen Methoden der Hacker bewusst zu sein, ist entscheidend für das Verständnis und die Minderung von Schwachstellen in der E-Mail-Kommunikation.
Hyperlinks
Bei diesem einfachen, aber wirkungsvollen Angriff werden E-Mails mit betrügerischen Hyperlinks versendet. Sie leiten zu Phishing-Seiten, können Browser-Schwachstellen ausnutzen, oder sogar komplizierte Zero-Day-Attacken auslösen. Das Risiko liegt in erster Linie im verwendeten Browser, nicht in Outlook. Den Benutzern wird empfohlen, robuste Browser zu verwenden und vor Phishing-Seiten auf der Hut zu sein.
E-Mail-Anhänge
Diese Methode macht sich die gängige Praxis des Öffnens von E-Mail-Anhängen zunutze. Die Gefahrenstärke hängt von der Anwendung ab, die unter Windows mit dem Dateityp des Anhangs verknüpft ist. Nach einem Doppelklick öffnet Outlook die Datei automatisch mit dem vorgesehen Windows-Programm. Outlook blockiert zwar erkannte (!), als unsicher markierte Dateitypen und fordert bei unklassifizierten Typen eine Bestätigung, die zwei Klicks benötigt, doch Benutzer sollten bei Anhängen aus unbekannten Quellen sehr vorsichtig sein, ob sie wirklich den Knopf “Öffnen” drücken.
Fortgeschrittene Methoden
CPR hat zwei Angriffsvektoren identifiziert, die über die gängigen Methoden hinausgehen:
Lesen von E-Mails: Der als „Vorschaufenster“ bekannte Angriff ist dann gefährlich, wenn Benutzer ihre E-Mails in Outlook lesen. Die Bedrohung entsteht durch die Verarbeitung verschiedener E-Mail-Formate, wie HTML und TNEF. Es wird daher empfohlen, Outlook so zu konfigurieren, dass E-Mails nur als einfacher Text angezeigt werden, da Bilder und Links somit nicht angezeigt werden, was zwar die Benutzerfreundlichkeit beeinträchtigen mag, aber die Sicherheit erhöht.
Spezielle Objekte: Dieser Vektor nutzt spezifische Zero-Day-Schwachstellen in Outlook aus, wie etwa CVE-2023-23397. Hacker können Outlook missbrauchen, indem sie eine verseuchtes “Erinnerung”-Objekt schicken, wobei der Angriff durch einfaches Öffnen von Outlook und Herstellen einer Verbindung zum E-Mail-Server erfolgt. Wichtig dabei zu erwähen, ist: Der Nutzer muss diese E-Mail nicht mal lesen, um den Angriff auszulösen. Das untermauert die kritische Bedeutung von rechtzeitiger Installation von Updates und vorsichtiger Nutzung.
Eine umfangreiche technische Analyse der Angriffsvektoren finden sich auch online in dem englisch-sprachigem Artikel.
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