Fehler in der DNS-Konfiguration führen zu Ausfällen

F5 News

Beitrag teilen

Die meisten Probleme mit DNS in Unternehmen finden sich meist bei Fehlkonfigurationen. Roman Borovits, Senior Systems Engineer DACH bei F5, beschreibt die häufigsten Fehler und einfache Schutzmaßnahmen für das DNS.

Das Domain Name System (DNS) ist eines der wichtigsten Protokolle im Internet. Häufig wird es plakativ als „Telefonbuch des Internets“ bezeichnet. Tatsächlich handelt es sich bei DNS um ein dezentrales Verzeichnis, mit dem einzelne Hostnamen wie „www.f5.com“ in eine IP-Adresse wie „18.66.122.15“ übersetzt werden.

Anzeige

Kleiner Fehler – große Wirkung

Damit ist klar: Wenn es ein Problem mit dem Dienst gibt, finden Browser nicht mehr die vom Nutzer eingegebene Website. Dies ist so häufig die Ursache von größeren Ausfällen, dass es in der IT-Branche heißt: „Es liegt immer am DNS“. Meist stimmt das auch, zum Beispiel bei Akamai (Juli 2021) und Cloudflare (Juli 2020), aber nicht immer, wie der aktuelle Ausfall von Facebook Anfang Oktober zeigt. Hier war wohl ausnahmsweise das BGP (Border Gateway Protocol) Schuld.

Häufige Fehler bei der Konfiguration

In der Praxis werden die DNS-Server einmal konfiguriert – und dann vergessen, solange sie reibungslos ihren Dienst verrichten. Das gilt auch für das Performance Monitoring. So können im Laufe der Zeit erhebliche Probleme entstehen, insbesondere bei den folgenden häufigen Fehlern:

  • Betrieb von DNS-Servern am selben Standort führt etwa bei Stromausfall zu einem kompletten DNS-Ausfall
  • Betrieb der DNS-Infrastruktur über ein einziges Netzwerk (Autonomes System/ASN) führt bei Netzwerkproblemen ebenfalls zu einem DNS-Ausfall
  • Einsatz derselben Software auf allen DNS-Servern kann zur Ausbreitung eines Fehlers auf allen Servern führen

Praktische Lösungen für sicheres DNS

Eine der besten Möglichkeiten, Ausfälle zu vermeiden, ist die Nutzung mehrerer DNS-Anbieter. Dies ist relativ einfach. Denn das DNS-Protokoll verfügt über integrierte Mechanismen, die das Hinzufügen von „sekundären DNS-Diensten“ über Zonentransfers ermöglichen. Das bedeutet: Jede Änderung beim Hauptanbieter erzeugt eine Benachrichtigung (NOTIFY) an die sekundären Provider, die ihrerseits nach den Änderungen fragen. Die meisten DNS-Anbieter unterstützen diese Funktionen.

Neben einer höheren Ausfallsicherheit kann die Nutzung eines weiteren DNS-Anbieters viele weitere Vorteile bringen, darunter:

  • Software-Vielfalt. Anbieter B wird wahrscheinlich eine andere DNS-Software verwenden als Anbieter A. Wenn ein Fehler bei A auftritt, betrifft er (hoffentlich) nicht B – und umgekehrt.
  • Netzwerkredundanz. Die Anbieter leiten DNS-Anfragen über ihr Netzwerk weiter. Selbst wenn das DNS funktioniert, kann ein Ausfall des Netzwerks den Dienst beeinträchtigen. Ein zweiter DNS-Anbieter mit einem anderen Netz/ASN verringert diese Gefahr.
  • Latenzzeit. Eine geringe Latenzzeit ist entscheidend für schnelle DNS-Antworten. Einige Netzwerke haben jedoch in bestimmten Regionen bessere Latenzzeiten. Die Einbindung eines weiteren DNS-Anbieters kann dazu beitragen, eine optimale Latenz in der ganzen Welt zu gewährleisten.

Unternehmen sollten also jetzt handeln, statt abzuwarten. Denn der nächste DNS-bedingte Ausfall kommt bestimmt.

Mehr bei f5.com

 


Über F5 Networks

F5 (NASDAQ: FFIV) gibt den weltweit größten Unternehmen, Dienstleistern, Behörden und Verbrauchermarken die Freiheit, jede App sicher, überall und mit Vertrauen bereitzustellen. F5 bietet Cloud- und Sicherheitslösungen, die es Unternehmen ermöglichen, die von ihnen gewählte Infrastruktur zu nutzen, ohne Geschwindigkeit und Kontrolle zu beeinträchtigen. Weitere Informationen finden Sie unter f5.com. Sie können uns auch auf LinkedIn und Facebook besuchen, um weitere Informationen über F5, seine Partner und Technologien zu erhalten.


 

Passende Artikel zum Thema

Schwachstellen im Cloud-Management – Zugriff auf 50.000 Geräte 

Die Sicherheitsforscher von Team82, der Forschungsabteilung von Claroty, haben insgesamt zehn Schwachstellen in der Reyee-Cloud-Management-Plattform des chinesischen Netzwerkanbieters Ruijie Networks ➡ Weiterlesen

Test: Schutz vor Malware unter MacOS Sonoma 14.6

Hunderte Exemplare besonders gefährlicher MacOS-Malware attackieren im Labortest Schutzprodukte für Unternehmen unter Sonoma 14.6. Der Q3/2024-Test zeigt starke Lösungen für ➡ Weiterlesen

Ransomware Helldown nutzt Schwachstellen in Zyxel Firewalls aus

Wie das BSI meldet, gab es vermehrt Angriffe mit der Ransomware Helldown auf Unternehmensnetzwerke über eine Schwachstelle in Zyxel Firewalls. ➡ Weiterlesen

Wenn Hacker die Security-Software übernehmen

Sicherheitssoftware sollte eigentlich eine unüberwindbare Mauer gegen Malware und Angriffe darstellt, aber was passiert, wenn genau diese Mauer als Waffe ➡ Weiterlesen

Bedrohungserkennung mit Sigma-Regeln

Open-Source-Projekte sind unverzichtbar für die Weiterentwicklung der Softwarelandschaft. Sie ermöglichen es einer globalen Community von Entwicklern und Cybersicherheitsexperten, Wissen auszutauschen, ➡ Weiterlesen

BSI: Brute-Force-Angriffe gegen Citrix Netscaler Gateways

Aktuell werden dem BSI verstärkt Brute-Force-Angriffe gegen Citrix Netscaler Gateways aus verschiedenen KRITIS-Sektoren sowie von internationalen Partnern gemeldet. Die aktuellen ➡ Weiterlesen

Mutmaßliche Spionagekampagne mit Malware namens Voldemort

Cybersecurity-Experten konnten eine großangelegte Malware-Kampagne namens Voldemort identifizieren. Die Malware, die dabei zum Einsatz kommt, wurde dabei über Phishing-E-Mails verbreitet. ➡ Weiterlesen

Cyberangriffe kosten im Schnitt 1 Million US-Dollar

Cyberangriffe kosten Unternehmen in Deutschland fast genauso viel wie ihre jährlichen Investitionen in Cybersicherheit. Insgesamt beträgt  das durchschnittliche IT-Budget 5,9 ➡ Weiterlesen