Wie vermeidet man MFA-Fatigue-Angriffe?

Wie vermeidet man MFA-Fatigue-Angriffe?

Beitrag teilen

Zu den aktuell größten Cybergefahren zählen Phishing-Angriffe. Fast täglich sind dabei neue Varianten zu beobachten. Derzeit gibt es vor allem verstärkt MFA-Fatigue-Angriffe, wie die Hackerattacke auf den Fahrdienstleister Uber zeigt.

Die CyberArk Labs haben fünf gängige Phishing-Attacken der jüngsten Vergangenheit identifiziert:

MFA-Fatigue-Angriffe

Sie nutzen SMS- und Voice-Phishing, um sich als vertrauenswürdige Quellen auszugeben – dabei „ermüden“ Angreifer die Nutzer mit zahlreichen MFA-Pushes bis sie Zugang zu den Zielsystemen erhalten. Angreifer finden immer wieder neue Wege, um MFA-Anwendungen und Sicherheitskontrollen zu umgehen. Die Nutzung von Phishing-resistenten MFA-Faktoren wie FIDO, QR-Codes oder physischen Token kann dabei helfen, diese Bemühungen zu vereiteln. Eine wirkungsvolle Abwehrmethode gegen MFA-Fatigue-Angriffe ist auch die Änderung der MFA-Konfiguration. So können zum Beispiel Push-Benachrichtigungen durch One-Time Passwords (OTPs) ersetzt werden. Die OTP-Nutzung ist zwar weniger komfortabel, kann aber das MFA-Fatigue-Risiko minimieren. Ein benutzerfreundlicherer Ansatz besteht darin, für eine erfolgreiche MFA-Authentifizierung einen Nummernabgleich zu verlangen. Dabei wird Benutzern, die auf MFA-Push-Benachrichtigungen mit der Authenticator-App antworten, eine Zahlenfolge angezeigt. Sie müssen sie in die App eingeben, um den Prozess abzuschließen.

Social-Engineering-Angriffe

Eine wirksame Methode zum Schutz vor Social Engineering sind Security-Awareness-Trainings für die Mitarbeiter. Routinemäßig sollten Schulungen durchgeführt werden, um das sicherheitsbewusste Verhalten in der Unternehmenskultur zu verankern und die Mitarbeiter über die Entwicklung von Social-Engineering- und Phishing-Angriffstechniken zu informieren. Aber auch technische Schutzmaßnahmen müssen getroffen werden. Dazu zählt etwa die Nutzung von Spam-Filtern, die verhindern, dass verdächtige E-Mails oder unerwünschte Anhänge wie Gewinnspiele oder infizierte Bewerbungen in die Posteingänge der Mitarbeiter gelangen.

Identitätskompromittierung durch Diebstahl von Zugangsdaten

Das erfolgt zum Beispiel durch Man-in-the-Middle-Angriffe. Awareness-Kampagnen können nicht immer verhindern, dass ein Benutzer Opfer eines Phishing wird. Folglich muss eine Verteidigungsstrategie auch ein Endpoint Privilege Management beinhalten, das die clientseitigen Credentials schützt und den Diebstahl von Cookies verhindert, der ein MFA-Bypassing ermöglichen kann.

Seitwärtsbewegungen von Angreifern im Netzwerk

Das geschieht, um weitere Systeme und Server zu kompromittieren und die Zugriffsrechte auszuweiten – bis hin zu Domain-Controllern. Eine Abwehrmaßnahme ist die Durchsetzung des Least-Privilege-Prinzips in der gesamten Infrastruktur, auch im Hinblick auf Anwendungen und Daten. Hier kommen intelligente Berechtigungskontrollen ins Spiel, die den Zugriff für alle Identitäten verwalten, sichern und überwachen.

Datenexfiltration

Bei einem der jüngsten Phishing-Vorfälle versuchten Angreifer, wieder in das Netzwerk einzudringen, nachdem sie Daten gestohlen hatten, aber anschließend entdeckt worden waren. Dabei zielten sie auf Mitarbeiter ab, die nach dem obligatorischen Zurücksetzen der Anmeldedaten möglicherweise nur einzelne Zeichen an ihren Passwörtern geändert hatten. Die Angreifer waren in diesem Fall nicht erfolgreich, aber er zeigt, wie wichtig sichere Passwortverfahren sind. Idealerweise wird dabei eine Lösung genutzt, die automatisch eindeutige und sichere Passwörter generiert und regelmäßig rotiert.

„Phishing hat eine neue Stufe der Innovation erreicht. Die jüngsten Ereignisse zeigen, wie weit Angreifer gehen, um ihre ahnungslosen Opfer zu täuschen. Betroffen sind auch solche Mitarbeiter, die denken, dass sie dank MFA gefahrlos agieren“, erklärt Michael Kleist von CyberArk. „Ein wirksamer Anti-Phishing-Schutz muss deshalb einerseits technische Lösungen umfassen und andererseits auch die menschliche Komponente berücksichtigen. Schließlich ist davon ausgehen, dass unerwünschte Klicks letztlich immer unvermeidlich sind. Folglich sollten auch Bedrohungen prinzipiell frühzeitig erkannt werden, bevor ein größerer Schaden entsteht. Außerdem muss die Security mehrstufig aufgebaut sein, um im Falle des Falles den Angreifer in der nächsten Verteidigungslinie abfangen zu können.“

Mehr bei CyberArk.com

 


Über CyberArk

CyberArk ist das weltweit führende Unternehmen im Bereich Identity Security. Mit dem Privileged Access Management als Kernkomponente bietet CyberArk eine umfassende Sicherheit für jede – menschliche oder nicht-menschliche – Identität über Business-Applikationen, verteilte Arbeitsumgebungen, Hybrid-Cloud-Workloads und DevOps-Lifecycles hinweg. Weltweit führende Unternehmen setzen auf CyberArk bei der Sicherung ihrer kritischsten Daten, Infrastrukturen und Anwendungen. Rund ein Drittel der DAX-30- und 20 der Euro-Stoxx-50-Unternehmen nutzen die Lösungen von CyberArk.


 

Passende Artikel zum Thema

Report: 40 Prozent mehr Phishing weltweit

Der aktuelle Spam- und Phishing-Report von Kaspersky für das Jahr 2023 spricht eine eindeutige Sprache: Nutzer in Deutschland sind nach ➡ Weiterlesen

Cybersecurity-Plattform mit Schutz für 5G-Umgebungen

Cybersecurity-Spezialist Trend Micro stellt seinen plattformbasierten Ansatz zum Schutz der ständig wachsenden Angriffsfläche von Unternehmen vor, einschließlich der Absicherung von ➡ Weiterlesen

Datenmanipulation, die unterschätzte Gefahr

Jedes Jahr erinnert der World Backup Day am 31. März aufs Neue daran, wie wichtig eine aktuelle und leicht zugängliche ➡ Weiterlesen

Drucker als Sicherheitsrisiko

Die Flotte der Drucker von Unternehmen wird zunehmend zum blinden Fleck und birgt enorme Probleme für deren Effizienz und Sicherheit. ➡ Weiterlesen

Der AI Act und seine Folgen beim Datenschutz

Mit dem AI Act ist das erste Gesetz für KI abgesegnet und gibt Herstellern von KI-Anwendungen zwischen sechs Monaten und ➡ Weiterlesen

Windows Betriebssysteme: Fast zwei Millionen Rechner gefährdet

Für die Betriebssysteme Windows 7 und  8 gibt es keine Updates mehr. Das bedeutet offene Sicherheitslücken und damit lohnende und ➡ Weiterlesen

KI auf Enterprise Storage bekämpft Ransomware in Echtzeit

Als einer der ersten Anbieter integriert NetApp künstliche Intelligenz (KI) und maschinelles Lernen (ML) direkt in den Primärspeicher, um Ransomware ➡ Weiterlesen

DSPM-Produktsuite für Zero Trust Data Security

Data Security Posture Management – kurz DSPM – ist entscheidend für Unternehmen, um Cyber Resilience gegenüber der Vielzahl sich ständig ➡ Weiterlesen