Lieferkettenproblem: 8,9 Millionen mal Android-Malware ab Werk

Trend Micro News

Beitrag teilen

Auf der Hacking-Konferenz Black Hat Asia gaben Forscher des Security-Anbieters Trend Micro bekannt, dass weltweit Millionen von Android-Smartphone mit bösartiger Firmware infiziert sind – und das noch bevor die Geräte überhaupt die Produktion verlassen. Die Hackergruppierung „Lemon Group“ konnte eine Malware namens „Guerilla“ nach eigenen Aussagen in 8,9 Millionen Geräte einschleusen.

Die Sicherheitsforscher warnen davor, dass Cyberkriminelle via Proxy-Plugin den Fernzugriff auf Android-Smartphones vermieten und sich pro Minute dafür bezahlen lassen. Zugriff gibt es auf Tastatureingaben von Passwörtern, den geographischen Standort, die IP-Adresse und weitere vertrauliche Daten. Die Werbung für dieses Geschäftsmodell findet auf Facebook, YouTube sowie Blogs statt und Verkaufsangebote gibt es im Darknet. Auch eine Nutzung als Exit Node, einem Server, der dem Tor-Nutzer den Zugang zum Internet zur Verfügung stellt, ist möglich.

Verseuchte Android-Geräte als Geschäftsmodell

Diese Entwicklung stellt eine wachsende Gefahr für Privatanwender und Unternehmen weltweit dar:

  • Zwar kontrollieren die großen Smartphone-Anbieter Google, Samsung & Co. ihre Lieferkette besser; in vielen Fällen wird jedoch die Produktion der Geräte an einen OEM ausgelagert, sodass ein Glied in der Fertigungskette, z.B. ein Firmware-Lieferant, die Produkte bei der Auslieferung mit bösartigem Code infiziert.
  • Auch Smart-TVs und Android-TV-Boxen können davon betroffen sein.
  • Das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (kurz: Lieferkettengesetz) das in Deutschland Anfang 2023 für Unternehmen ab 3.000 Mitarbeiter in Kraft getreten ist, kontrolliert faire Bedingungen und ökonomische Nachhaltigkeit in der Lieferkette. Das ist aber nur EIN Baustein, auf den Unternehmen in ihrer Supply Chain achten sollten.
  • Es ist im Interesse eines jeden Unternehmens einen genauen Blick auf die Lieferkette zu werfen, denn diese hat auch vielfache Auswirkungen auf die IT-Security und kann unkontrollierbare Eintrittstore schaffen.
  • Ein weiteres Beispiel für einen Kontrollverlust in der Lieferkette stellt die Verteilung des kompromittierten VoIP-Clients von 3CX dar. Auch dieser Vorfall ging auf einen vorausgehenden Lieferketten-Angriff zurück.
Mehr bei TrendMicro.com

 


Über Trend Micro

Als einer der weltweit führenden Anbieter von IT-Sicherheit hilft Trend Micro dabei, eine sichere Welt für den digitalen Datenaustausch zu schaffen. Mit über 30 Jahren Sicherheitsexpertise, globaler Bedrohungsforschung und beständigen Innovationen bietet Trend Micro Schutz für Unternehmen, Behörden und Privatanwender. Dank unserer XGen™ Sicherheitsstrategie profitieren unsere Lösungen von einer generationsübergreifenden Kombination von Abwehrtechniken, die für führende Umgebungen optimiert ist. Vernetzte Bedrohungsinformationen ermöglichen dabei besseren und schnelleren Schutz. Unsere vernetzten Lösungen sind für Cloud-Workloads, Endpunkte, E-Mail, das IIoT und Netzwerke optimiert und bieten zentrale Sichtbarkeit über das gesamte Unternehmen, um Bedrohung schneller erkennen und darauf reagieren zu können..


 

Passende Artikel zum Thema

Studie: Digitale Mitarbeitererfahrung verbessert die Cybersicherheit

Neun von zehn Führungskräften sind überzeugt, dass ihr Unternehmen gewinnt, wenn sie digitale Mitarbeitererfahung priorisieren, so die Ergebnisse einer Umfrage. ➡ Weiterlesen

Patchday bei SAP

SAP hat mehrere Patches veröffentlicht, die insgesamt acht Schwachstellen betreffen. Eine davon ist als schwerwiegend eingestuft. Am schwersten wiegt eine ➡ Weiterlesen

Disaster-Recovery-Ereignisse bei Microsoft 365

Ein globales Softwareunternehmen, das IT-Dienstleister bei der Bereitstellung von Fernüberwachung und -verwaltung, Datenschutz als Service und Sicherheitslösungen unterstützt, hat den ➡ Weiterlesen

KI-Sicherheitsmemorandum in den USA

Die KI-Sicherheit steht an einem Wendepunkt. Das erste National Security Memorandum (NSM) für künstliche Intelligenz markiert einen wichtigen Meilenstein – ➡ Weiterlesen

Deutschland gibt über 10 Milliarden Euro für Cybersicherheit aus

Angesichts der zunehmenden Bedrohung durch Cyberangriffe investiert Deutschland verstärkt in IT-Sicherheit. Im laufenden Jahr steigen die entsprechenden Ausgaben um 13,8 ➡ Weiterlesen

KRITIS-Dachgesetz beschlossen

Das Bundeskabinett hat das KRITIS-Dachgesetz beschlossen. Mit ihm soll der Schutz kritischer Infrastrukturen etwa in den Bereichen Energie, Verkehr oder ➡ Weiterlesen

Cyberkriminelle stehlen Cookies

Die FBI-Abteilung Atlanta warnt die Öffentlichkeit, dass Cyberkriminelle sich Zugang zu E-Mail-Konten verschaffen, indem sie Cookies vom Computer des Opfers ➡ Weiterlesen

2025 mehr Angriffe mit KI, Quantenbedrohungen und Deepfakes

Eine Prognose für 2025 geht davon aus, dass Unternehmen zunehmend neue Technologien einführen, während KI-gesteuerte Angriffe, Quantenbedrohungen und Schwachstellen in ➡ Weiterlesen