Kaspersky-Experten haben eine neue Malware-Kampagne entdeckt, die die Beliebtheit von KI-Tools ausnutzt. Ein angebotener KI-Stimmengenerator wird kostenlos angeboten. Allerdings versteckt sich die Malware Gipy darin die nach der Ausführung sofort Verstärkung holt, wie RATs und Password-Stealer.
Die gefährliche Malware Gipy tarnt sich als KI-Stimmengenerator und wird über Phishing-Webseiten verbreitet. Sie ist in der Lage, Passwörter und Daten sowie Kryptowährungen zu stehlen und weitere Malware herunterzuladen. Zu den fünf am stärksten betroffenen Ländern zählen Russland, Taiwan, die USA, Spanien und Deutschland. Unternehmen sollten die Verwendung derartiger Tools und KIs via Compliance-Vorgaben verbieten.
Malware Gipy auch in Deutschland aktiv
Die Malware Gipy ist seit Mitte 2023 aktiv. Sie ködert Nutzer, indem sie sich als KI-Tool tarnt. Die Erstinfektion erfolgt durch den Download einer schädlichen Datei, die von einer Phishing-Website heruntergeladen wird und sich als KI-Tool, das Stimmen verändern kann, ausgibt. Diese Webseiten sind täuschend echt gestaltet, wobei die Links zu den schädlichen Dateien oft auf kompromittierten Drittanbieter-Webseiten platziert sind, die WordPress verwenden.
Nachdem Nutzer auf „Installieren“ klicken, wird ein Installationsprogramm für eine legitime Anwendung gestartet; im Hintergrund jedoch ein Skript mit schädlichen Aktivitäten ausgeführt. Dabei lädt Gipy Schadprogramme von Drittanbietern, die als passwortgeschützte ZIP-Archive verpackt sind, über GitHub herunter und startet sie. Die Experten von Kaspersky haben über 200 dieser Archive analysiert, die eine Vielzahl an Bedrohungen enthielten:
- den berüchtigten Passwordstealer Lumma
- die Passwordstealer RedLine und RisePro sowie den Golang-basierten Loli
- den modifizierten Corona-Cryptominer Apocalypse ClipBanker
- mehrere RATs (Remote Access Trojan), darunter DCRat und RADXRat
- die Golang-basierte Backdoor TrueClient
„Auch wenn KI-Tools erstaunliche Vorteile bieten und den Alltag revolutionieren, müssen Nutzer wachsam bleiben“, kommentiert Oleg Kupreev, Sicherheitsexperte bei Kaspersky. „Cyberkriminelle nutzen die Beliebtheit von KI aus, um Malware zu verbreiten und Phishing-Angriffe durchzuführen. Sie nutzen sie seit über einem Jahr als Köder und wir erwarten nicht, dass dieser Trend zurückgeht.“
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