Die Cyberattacke von Ende April auf den IT-Dienstleister Bitmarck ist wohl nicht so einfach aufzuarbeiten. Weiterhin sind viele Betriebskrankenkassen nur sehr eingeschränkt erreichbar – teils nur unter Notnummern. Die meisten Online-Services, Kunden-Apps oder der Zugriff auf die elektronische Patientenakte ist zum Teil ebenfalls gestört.
Für viele IT-Verantwortliche von Krankenkassen, Betriebskrankenkassen oder Verbänden ist zur Zeit ein Drama: viele Kundenservices, die die Krankenkassen den Versicherten anbieten, sind weiterhin nicht erreichbar bzw. nutzbar. Der Hintergrund ist der Cyberangriff Ende April dieses Jahres auf den IT-Dienstleister Bitmarck, der noch lange nicht alle Systeme oder ganze Rechenzentren wieder online hat. Der einzige Hinweis für die Störungen gibt es nur auf den Webseiten der Krankenkassen. Viele ältere Versicherte sind aber hierbei außen vor.
BKKs gestört: Bosch, Linde, Bahn, Siemens
Das schlimmste bei der Attacke des IT-Dienstleister Bitmarck: bei fast allen angeschlossenen Krankenkassen ist die E-Mail-Kommunikation lahmgelegt. Bei vielen kommt auch noch die Telefonanlage dazu. Die meisten Krankenkassen verweisen auf ihren Webseiten auf Notrufnummern. Allerdings informieren dabei viele Anbieter, dass man aktuell kaum weiterhelfen kann, da nur sehr eingeschränkt Zugriff auf die Systeme möglich ist. Oft findet sich der Hinweis, dass etwa Leistungsanträge nicht bearbeitet werden können.
Auch wenn der Anbieter der ePA – elektronischen Patientenakte keinerlei Systemprobleme hat, so können die Krankenkassen dennoch nicht auf ePA zugreifen, da dies über Bitmarck gelenkt wird. Die Krankenkassen können auch keine Angabe machen, wann ihre Services, wie etwa die sonst gut funktionierenden Apps für die Versicherten, wieder funktionieren. Vielen der etwa 25 Millionen Versicherten wird das noch Kopfzerbrechen bereiten. Auch der BKK Dachverband, die politische Interessenvertretung von 66 Betriebskrankenkassen und vier Landesverbänden mit neun Millionen Versicherten, kann aktuell keine weiteren Angaben machen, als die bereits bekannten zur Störung.
Lange Liste an Krankenkassen mit Ausfällen
Wer aktuell die Webseiten der Krankenkassen besucht, findet fast immer den gleichen Text: „Wegen der Cyberattacke auf den IT-Dienstleister Bitmarck sind wir (die Kassen) nur eingeschränkt erreichbar und die Systeme arbeiten nicht.“ Die Liste der durch die bei dem IT-Dienstleister Bitmarck gestörten Services ist lang. Hier ein kleiner Auszug
- Bahn BKK
- BKK Linde
- Bosch BKK
- Siemens BKK (SBK)
- Audi BKK
- Salus BKK
- BKK Deutsche Bank
- BKK VDN
- BKK Faber Castell
- WMF BKK
- IKK Südwest
- BKK Voralb
- BKK Dachverband
Der IT-Dienstleister Bitmarck versorgt über 80 Krankenkassen und Verbände mit IT-Dienstleistungen. Auf seiner Webseite gibt Bitmarck noch keine Zeitspanne bekannt, bis wann die Probleme behoben sein sollen. Zur Zeit steht auch nicht fest, welche Hackergruppe das Unternehmen Bitmarck angegriffen hat.
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