Forscher hacken verschlüsselte Bluetooth-Verbindungen

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Forscher der südfranzösischen Universität Eurecom haben Bluetooth-Schwachstellen entdeckt und Angriffe dafür entwickelt. Mit den sogenannten „BLUFFS“ lassen sich in Bluetooth-Sitzungen einbrechen, die Geräteidentität fälschen und Man-in-the-Middle-Angriffe ausführen.

Die „BLUFFS“-Angriffe der Forscher von Eurecom haben es in sich: sie setzen auf Schwachstellen in der Struktur von Bluetooth. Daniele Antonioli, Assistant Professor der Universität Eurecom hat die Möglichkeiten zum Angriffe von Bluetooth entdeckt die bisher unbekannte Schwachstellen im Bluetooth-Standard ausnutzen. Die Schwachstellen stehen im Zusammenhang, wie Sitzungsschlüssel abgeleitet werden um Daten im Austausch zu entschlüsseln.

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Schwachstellen in der Bluetooth-Architektur

Die gefundenen Mängel sind nicht spezifisch für Hardware- oder Softwarekonfigurationen, sondern vielmehr architektonischer Natur von Bluetooth. Die Probleme werden unter der Kennung CVE-2023-24023 verfolgt und wirken sich auf die Bluetooth Core Specification 4.2 bis 5.4 aus.

Angesichts der weit verbreiteten Nutzung des etablierten drahtlosen Kommunikationsstandards und der von den Exploits betroffenen Versionen könnten die möglichen BLUFFS-Angriffe gegen Milliarden von Geräten wirken, darunter Laptops, Smartphones und andere mobile Geräte.

So funktionieren die BLUFFS-Angriffe

Die BLUFFS-Angriffe bestehen aus einer Reihe von Exploits die auf Bluetooth-Sitzungen abzielen diese zu unterbrechen. Damit ist in Zukunft die Geheimhaltung zwischen Geräten mit Bluetooth-Verbindungen gefährdet. Dies wird durch die Ausnutzung von vier Fehlern im Sitzungsschlüssel-Ableitungsprozess erreicht, von denen zwei neu sind, um die Ableitung eines kurzen, daher schwachen und vorhersehbaren Sitzungsschlüssels (SKC) zu erzwingen. Anschließend erzwingt der Angreifer den Schlüssel durch Brute-Force-Angriffe und ermöglicht so die Entschlüsselung vergangener Kommunikation sowie die Entschlüsselung oder Manipulation zukünftiger Kommunikation. Die Ausführung des Angriffs setzt voraus, dass sich der Angreifer in Bluetooth-Reichweite der beiden Ziele befindet.

Die Forscher haben ein Toolkit entwickelt und auf GitHub geteilt, das die Wirksamkeit von BLUFFS demonstriert. Es enthält ein Python-Skript zum Testen der Angriffe, der ARM-Patches, des Parsers und der während ihrer Tests erfassten PCAP-Beispiele. Die BLUFFS-Schwachstellen wirken sich auf Bluetooth 4.2 aus, das im Dezember 2014 veröffentlicht wurde und auf alle Versionen bis zur neuesten Version Bluetooth 5.4, die im Februar 2023 veröffentlicht wurde.

Mehr auf Github.io

 

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