Enzyklopädie über Botnetze

Books digital Bibliothek
Anzeige

Beitrag teilen

Im Kampf gegen Cyberkriminalität ist es für Unternehmen sinnvoll, sich mit den Maschen der Cyberkriminellen auszukennen, wie Botnetze. Dazu gehört unter anderem auch, zu wissen, was ein Botnetz ist – und das möchte Guardicore nun mit einer Botnetz-Enzyklopädie erreichen. Die Informationen dieser Wissensdatenbank sollen fortlaufend aktualisiert werden, sodass aktuelle und vergangene Botnet-Kampagnen bestens dokumentiert werden.

Botnet – infiziert, gekapert und missbraucht

Botnet und Botnetz sind zwei synonym verwendete Begriffe für denselben Vorgang: Ein Botnet besteht aus einem Netz gekaperter Rechner. Die Besitzer*innen dieser gekaperten Computer ahnen in der Regel nichts davon. Zunächst wird der Zielrechner, der ins Botnet eingebunden werden soll, mit Malware infiziert. Dank dieser Schadsoftware kann der Angreifer die Kontrolle über das System übernehmen – der Rechner reagiert also roboterartig, deshalb „Bot“.

Anzeige

Gekaperte Rechner lassen sich über sogenannte Command-and-Control-Server (C&C-Server) steuern. Die Angreifer selbst, die Kontrolle über Botnetze ausüben, bezeichnet man als Bot-Herder oder –Master. Tatsächlich ist die Übernahme eines Rechners zu einem Teil des Botnets Resultat eines schlecht gesicherten Computers: Der Angreifer kann dann die Rolle des Administrators übernehmen. Daten lassen sich dann einsehen, missbrauchen und manipulieren, außerdem kann der Rechner mit allen seiner Funktionen und Leistungen zu kriminellen Zwecken missbraucht werden.

Auch Mobilgeräte wie Smartphones oder Tablets sind gefährdet

Somit werden die Anwender*innen gekaperter Rechner ungewollt zu einem Teil dieser kriminellen Aktivitäten. Die ferngesteuerten Computer werden für unterschiedliche Aktivitäten verwendet: Spamming, fürs Speichern illegaler Dateien, fürs Verteilen von Schadsoftware oder auch für DDoS-Attacken.

Anzeige

Jetzt Newsletter abonnieren

Einmal im Monat die besten News von B2B CYBER SECURITY lesen



Mit Klick auf „Anmelden“ erkläre ich mich mit der Verarbeitung und Nutzung meiner Daten gemäß Einwilligungserklärung (bitte aufklappen für Details) einverstanden. Weitere Informationen finde ich in unserer Datenschutzerklärung. Nach dem Anmelden erhalten Sie zuerst eine Bestätigungsmail, damit keine anderen Personen Ihnen etwas ungewolltes bestellen können.
Aufklappen für Details zu Ihrer Einwilligung
Es ist für uns eine Selbstverständlichkeit, dass wir verantwortungsvoll mit Ihren personenbezogenen Daten umgehen. Sofern wir personenbezogene Daten von Ihnen erheben, verarbeiten wir diese unter Beachtung der geltenden Datenschutzvorschriften. Detaillierte Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung. Sie können jederzeit den Newsletter wieder abbestellen. Einen entsprechenden Link finden Sie im Newsletter. Nach einer Abmeldung werden Ihre Daten in kürzester Zeit gelöscht. Eine Wiederherstellung ist nicht möglich. Falls Sie den Newsletter erneut haben möchten, ordern sie diesen einfach neu. Verfahren Sie auch so, wenn Sie eine andere E-Mail-Adresse für Ihren Newsletter nutzen möchten. Wenn Sie den auf der Website angebotenen Newsletter beziehen möchten, benötigen wir von Ihnen eine E-Mail-Adresse sowie Informationen, welche uns die Überprüfung gestatten, dass Sie der Inhaber der angegebenen E-Mail-Adresse und mit dem Empfang des Newsletters einverstanden sind. Weitere Daten werden nicht bzw. nur auf freiwilliger Basis erhoben. Für die Abwicklung der Newsletter nutzen wir Newsletterdiensteanbieter, die nachfolgend beschrieben werden.

CleverReach

Diese Website nutzt CleverReach für den Versand von Newslettern. Anbieter ist die CleverReach GmbH & Co. KG, Schafjückenweg 2, 26180 Rastede, Deutschland (nachfolgend „CleverReach“). CleverReach ist ein Dienst, mit dem der Newsletterversand organisiert und analysiert werden kann. Die von Ihnen zwecks Newsletterbezug eingegebenen Daten (z. B. E-Mail-Adresse) werden auf den Servern von CleverReach in Deutschland bzw. Irland gespeichert. Unsere mit CleverReach versandten Newsletter ermöglichen uns die Analyse des Verhaltens der Newsletterempfänger. Hierbei kann u. a. analysiert werden, wie viele Empfänger die Newsletternachricht geöffnet haben und wie oft welcher Link im Newsletter angeklickt wurde. Mit Hilfe des sogenannten Conversion-Trackings kann außerdem analysiert werden, ob nach Anklicken des Links im Newsletter eine vorab definierte Aktion (z. B. Kauf eines Produkts auf dieser Website) erfolgt ist. Weitere Informationen zur Datenanalyse durch CleverReach-Newsletter erhalten Sie unter: https://www.cleverreach.com/de/funktionen/reporting-und-tracking/. Die Datenverarbeitung erfolgt auf Grundlage Ihrer Einwilligung (Art. 6 Abs. 1 lit. a DSGVO). Sie können diese Einwilligung jederzeit widerrufen, indem Sie den Newsletter abbestellen. Die Rechtmäßigkeit der bereits erfolgten Datenverarbeitungsvorgänge bleibt vom Widerruf unberührt. Wenn Sie keine Analyse durch CleverReach wollen, müssen Sie den Newsletter abbestellen. Hierfür stellen wir in jeder Newsletternachricht einen entsprechenden Link zur Verfügung. Die von Ihnen zum Zwecke des Newsletter-Bezugs bei uns hinterlegten Daten werden von uns bis zu Ihrer Austragung aus dem Newsletter bei uns bzw. dem Newsletterdiensteanbieter gespeichert und nach der Abbestellung des Newsletters aus der Newsletterverteilerliste gelöscht. Daten, die zu anderen Zwecken bei uns gespeichert wurden, bleiben hiervon unberührt. Nach Ihrer Austragung aus der Newsletterverteilerliste wird Ihre E-Mail-Adresse bei uns bzw. dem Newsletterdiensteanbieter ggf. in einer Blacklist gespeichert, sofern dies zur Verhinderung künftiger Mailings erforderlich ist. Die Daten aus der Blacklist werden nur für diesen Zweck verwendet und nicht mit anderen Daten zusammengeführt. Dies dient sowohl Ihrem Interesse als auch unserem Interesse an der Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben beim Versand von Newslettern (berechtigtes Interesse im Sinne des Art. 6 Abs. 1 lit. f DSGVO). Die Speicherung in der Blacklist ist zeitlich nicht befristet. Sie können der Speicherung widersprechen, sofern Ihre Interessen unser berechtigtes Interesse überwiegen. Näheres entnehmen Sie den Datenschutzbestimmungen von CleverReach unter: https://www.cleverreach.com/de/datenschutz/.

Auftragsverarbeitung

Wir haben einen Vertrag über Auftragsverarbeitung (AVV) zur Nutzung des oben genannten Dienstes geschlossen. Hierbei handelt es sich um einen datenschutzrechtlich vorgeschriebenen Vertrag, der gewährleistet, dass dieser die personenbezogenen Daten unserer Websitebesucher nur nach unseren Weisungen und unter Einhaltung der DSGVO verarbeitet.

Es sind im Übrigen nicht nur Rechner gefährdet, Teil von Botnetzen zu werden, sondern jedes vernetzte Gerät mit einem Zugang zum Internet. Hier verweisen wir insbesondere auf IoT-Geräte, die in aller Regel sehr weit vom Schutzniveau gängiger Computer entfernt sind. Aber auch Mobilgeräte wie Smartphones oder Tablets können gekapert und Botnets hinzugefügt werden.

Botnetze: Tipps & Schutzmaßnahmen

Aufgrund der immensen und immer weiter steigenden Verbreitung vernetzter Geräte ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass auch die Gefahr der Verbreitung von Botnetzen steigend ist. Wie Sie lesen konnten, können Geräte wie Rechner oder Smartphones durch Sicherheitslücken in Software übernommen werden oder aber durch unaufmerksame bzw. zu wenig wissende Nutzer. Das bedeutet in der Schlussfolgerung, dass eine Kombination aus Awareness sowie technischen Maßnahmen die Wahrscheinlichkeit senkt, ungewollt zum Teil eines Botnets zu werden. Auf der technischen Seite stehen diese Maßnahmen:

  • Updates: Führen Sie auf all Ihren Geräten Updates immer zeitnah aus; idealerweise automatisieren Sie das Ausführen von Updates, sodass möglichst wenig offene Sicherheitslücken in der Software klaffen.
  • Firewall: Die Firewall schützt ein Netzwerk vor unerwünschten Zugriffen von außen. Meist ist die Firewall im Router integriert und schützt netzwerkweit.
    AV-Software: Nutzen Sie eine immer aktuell zu haltende Antiviren-Software. Entscheiden Sie sich für eine professionelle Anti-Malware-Lösung mit signatur- und verhaltensbasierter Schadsoftware-Erkennung.
  • Monitoring: Überprüfen Sie Systeme und Netzwerkverkehr in regelmäßigen Intervallen, um etwaige Infektionen schnellstmöglich aufzudecken. Verdächtige Aktivitäten wie die folgenden können Anzeichen dafür sein, dass das Gerät zu einem Botnetz gehört:
    • Ungewöhnlich hohe Internet- und Netzwerkbelastungen
    • Extrem erhöhtes Aufkommen ausgehender E-Mails
    • Deutlich verzögerter E-Mail-Versand, deutlich verzögerte Rechenleistung
    • Massives Scannen eines oder mehrerer Ports von außen
    • Beschwerden von Dritten über Spam-Mails, die vom eigenen E-Mail-Server ausgegangen sein sollen

Es ist sinnvoll für Unternehmen, grundsätzlich gegen DDoS-Attacken und Spamming geschützt zu sein. Weiter ist es günstig – sowohl für Privatpersonen als auch für Unternehmen – die eingesetzten IoT-Geräte unter die Lupe zu nehmen. Anti-Malware-Lösungen, die lokal auf dem jeweiligen IoT-Gerät gespeichert werden, existieren kaum. Also muss dafür eine Lösung her, die in der Lage ist, Schadsoftware zu erkennen, bevor sie auf dem Gerät ankommen kann, und die darüber hinaus Schwachstellen von außen abschirmt. Hier böte sich beispielsweise Virtual Patching an: Mittels Web Application Firewall (WAF) lässt sich regeln, wer wie auf die entsprechende Applikation zugreifen darf; es werden also die zu schützenden Applikationen gegen ungewollte und/ oder bösartige Zugriffe abgeschirmt. Grundsätzlich gilt jedoch, dass Patching – also das Flicken von Schwachstellen – besser ist als Virtual Patching – das Aussperren unbefugter Dritter anstelle des Flickens einer Schwachstelle.

Enzyklopädie über Botnetze von Guardicore

Guardicore ist ein israelisches Unternehmen für Rechenzentrums- sowie Cloud-Sicherheit. Die hauseigene Botnet Encyclopedia soll Bedrohungen für Unternehmen an einen zentralen und frei zugänglichen Ort zusammenfassen. Basis dieser Botnet-Enzyklopädie bildet das Guardicore Global Sensors Network; ein Netzwerk von Erkennungssensoren, die weltweit in Rechenzentren und Cloudumgebungen eingesetzt werden.

Diese Sensoren können Angriffsströme nicht nur vollständig erfassen, sondern sie auch auswerten. All dieses Wissen fließt in die Botnet-Enzyklopädie ein, die von IT-Abteilungen, Sicherheitsteams, Forschern oder der Cybersecurity-Community zum besseren Verständnis und Schutz der Bedrohungen genutzt werden kann. Interessierte können Botnets per Freitextsuche finden oder die Einträge über Kompromittierungsindikatoren (IoC, Indicators of Compromise) durchsuchen; beispielsweise nach IP-Adresse, Dateiname oder Service-Bezeichnung.

Mehr dazu bei im Blog der PSW-Group.de

 

Passende Artikel zum Thema

Betrugsmasche: GPT-4 als Köder für Phishing

In der Hoffnung, von dem massiven Interesse an GPT-4 – dem neuen multimodalen Modell von ChatGPT – zu profitieren, haben ➡ Weiterlesen

Studie: Firmendaten im Darknet – 60 Prozent betroffen

Wie eine aktuelle Studie von 26.000 Unternehmen und 80 Branchen zeigt, stehen im Darknet durch Datenlecks viele deutsche Firmendaten zum ➡ Weiterlesen

Angriffe auf die Lieferkette

Schon immer suchten Angreifer das schwächste Glied in der Kette, um eine Abwehr zu durchbrechen. Das hat sich auch in ➡ Weiterlesen

Entwicklung 2022: Cyberkriminalität, Kriege, Ransomware

In seinem Bericht "2023 State of Malware" stellt Security-Experte Malwarebytes die Entwicklungen des Jahres 2022 zusammen: Geopolitische Cyberkriminalität, Ransomware und ➡ Weiterlesen

Top Malware im Q1-2023: Qbot, Formbook, Emotet

Der Global Threat Index für das Frühjahr 2023 von Check Point zeigt, dass die Malwares Qbot, Formbook und Emotet am ➡ Weiterlesen

Plus 8 Prozent: Mehr Geld für IT-Sicherheit in Unternehmen

Kleine und mittelständische sowie Großunternehmen in Deutschland haben beschlossen, in den kommenden drei Jahren einen größeren Teil ihres IT-Budgets in ➡ Weiterlesen

70 Prozent der XIoT-Schwachstellen kritisch oder hoch

Der neue State of XIoT Security Report: 2H 2022 zeigt, dass 71 Prozent der Schwachstellen mit dem CVSS v3-Score „kritisch“ (9,0-10) ➡ Weiterlesen

Security Report 2023: Mehr Stör- und Zerstörungs-Malware

Wie der Security Report 2023 von Check Point zeigt, gibt es eine Zunahme von Cyberangriffen um 38 Prozent und über ➡ Weiterlesen