Kaspersky gibt bekannt: die Anzahl der DDoS-Attacken in Q3 2020 geht um 73 Prozent zurück, nach einem Anstieg während der Corona-Pandemie.
Die Anzahl der durch Kaspersky DDoS Protection blockierten Angriffe sowie die von den Comand-and-Controll-Servern erhaltenen Befehle sind im dritten Quartal 2020 deutlich zurückgegangen. Trotz des Rückgangs gibt Kaspersky keine Entwarnung: denn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gab es dennoch insgesamt eine Zunahme an DDoS-Attacken.
Viele Angriffe während des Lockdown
Der Lockdown führte zu einer verstärkten Nutzung von Online-Diensten – und korrelierte mit dem Interesse von Cyberkriminellen. Dabei waren pädagogische und administrative Ressourcen besonders stark von DDoS-Angriffen betroffen. Im dritten Quartal normalisierte sich die Lage jedoch: so verzeichnete Kaspersky in diesen Monaten 73 Prozent weniger DDoS-Angriffe als im vorhergehenden Quartal. Dennoch hat sich die Anzahl im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um das Anderthalbfache erhöht. Das bedeutet, dass der im dritten Quartal beobachtete Rückgang hauptsächlich durch den anormalen Anstieg der Angriffe im zweiten Quartal erklärt werden kann.
Die Analyse der Befehle, die von den Bots der Comand-and-Controll-Server empfangen wurden, zeigt den Rückgang des dritten Quartals ebenfalls. So gab es durchschnittlich 106 Angriffe pro Tag, während es im vorangegangenen Quartal zehn mehr waren. An drei Tagen wurde nur ein einziger Angriff verzeichnet, jedoch gab es einen Negativ-Rekord am 2. Juli: an diesem Tag wurden 323 DDoS-Attacken registriert – die nun höchste Zahl für das Jahr 2020. Der bisherige Höchststand lag bei 298 Angriffen, die im April registriert wurden.
Viele Unternehmen hatten DDoS-Schutz nicht auf dem Schirm
„Viele Unternehmen waren nicht auf Remote-Arbeit vorbereitet oder betrachteten ihre Web-Assets nicht als geschäftskritisch“, erklärt Alexey Kiselev, Business Development Manager im Kaspersky DDoS Protection Team. „Wir hatten zum Beispiel mehrere Anfragen von Organisationen wie etwa Maskenherstellern, die Opfer von DDoS-Angriffen wurden und die zuvor nicht einmal über DDoS-Schutz nachdachten. Die Situation bessert sich dann, da es mehr Unternehmen gelungen ist, ihre Cyber-Abwehr zu stärken. Infolgedessen waren im dritten Quartal weniger DDoS-Angriffe erfolgreich. Nichtsdestotrotz sind die Angreifer nach wie vor recht aktiv, daher raten wir denjenigen, die noch keine geeigneten Maßnahmen ergriffen haben, dieses Thema nicht auf die lange Bank zu schieben“.
Weitere Ergebnisse für Q3 2020
- 70 Prozent der DDoS-Attacken betrafen China, gefolgt von den USA mit 15 Prozent und Hong Kong mit 4 Prozent.
- Das Verhältnis von Windows- und Linux-Botnetzen blieb nahezu unverändert, wobei letztere nach wie vor für die überwiegende Mehrheit (95 Prozent) der Angriffe verantwortlich sind.
- DDoS-Botnet-Flooding war donnerstags am aktivsten, freitags mit einem spürbaren Rückgang.
- Es gab zwei Angriffe, die länger als zehn Tage andauerten (246 und 245 Stunden).
Über Kaspersky Kaspersky ist ein internationales Cybersicherheitsunternehmen, das im Jahr 1997 gegründet wurde. Die tiefgreifende Threat Intelligence sowie Sicherheitsexpertise von Kaspersky dient als Grundlage für innovative Sicherheitslösungen und -dienste, um Unternehmen, kritische Infrastrukturen, Regierungen und Privatanwender weltweit zu schützen. Das umfassende Sicherheitsportfolio des Unternehmens beinhaltet führenden Endpoint-Schutz sowie eine Reihe spezialisierter Sicherheitslösungen und -Services zur Verteidigung gegen komplexe und sich weiter entwickelnde Cyberbedrohungen. Über 400 Millionen Nutzer und 250.000 Unternehmenskunden werden von den Technologien von Kaspersky geschützt. Weitere Informationen zu Kaspersky unter www.kaspersky.com/