Daten im Darknet nach Cyber-Angriff auf die Stadt Schriesheim

B2B Cyber Security ShortNews

Beitrag teilen

Bereits am 18. April gab es einen Cyber-Angriff auf die Systeme der Stadt Schriesheim in Baden-Württemberg. Kurz danach wurde auch ein Datenverlust bestätigt. Verschiedene Medien sprechen dabei sogar von 170 GByte Daten die auch im Darknet zum Verkauf aufgetaucht sind.

Bis heute ist die Stadt Schriesheim nach der Cyber-Attacke nur eingeschränkt erreichbar. Laut eigenen Angaben sind die Spezialisten der Stadt immer noch dabei die Systeme zu reparieren oder gar neu aufzusetzen.Nun wurden auch die Daten im Darknet veröffentlicht, die im Zuge des Cyber-Angriffs von den Servern der Stadt Schriesheim gestohlen wurden.

Was war passiert?

Bereits am Abend des 18. April 2022 wurden erstmals technische Probleme bei der Stadt Schriesheim wahrgenommen. So war die Verwaltung beispielsweise weder telefonisch noch per Mail erreichbar. Die Probleme konnten am Dienstag, 19. April 2022 schließlich auf eine Verschlüsslung von Servern zurückgeführt werden. Als Ursache für die Verschlüsselung erhärtete sich nach und nach der Verdacht eines Cyber-Angriffs, welcher letztlich am Donnerstag, 21. April 2022 bestätigt wurde.

Gab es eine Lösegeldforderung?

Eine explizite Lösegeldforderung wurde nicht gestellt. Jedoch wurde über einen standardisierten, in Englisch verfassten Text dazu aufgefordert, Kontakt zu den Angreifern aufzunehmen. Die fehlende konkrete Adressierung bekräftigt die derzeitige Annahme, dass es sich um einen breit gestreuten, nicht zielgerichteten Angriff handelt. Zugleich wurde in diesem Zuge mit der Veröffentlichung von Daten nach Ablauf eines Ultimatums gedroht. In enger Abstimmung mit der Kriminalpolizei Mannheim und der Cybersicherheitsagentur Baden-Württemberg (CSBW) hat die Stadt Schriesheim nach ausgiebigen Gesprächen keinen Kontakt zu den Angreifern hergestellt. Darüber hinaus wurde unmittelbar nach Kenntnis eines möglichen Datenverlusts mit dem Büro des Landesdatenschutzbeauftragten Kontakt aufgenommen, um hinsichtlich einer möglichen Veröffentlichung von Daten entsprechend der Empfehlungen des Landesdatenschutzbeauftragten zu agieren. Es wurde laut der Stadt Schriesheim auch kein Lösegeld bezahlt.

Unklar, welche Daten gestohlen wurden

Die im Darknet veröffentlichten Daten werden bereits durch die Stadt Schriesheim und die Kriminalpolizeidirektion Heidelberg im Detail intensiv gesichtet und hinsichtlich ihrer Einstufung als sensible und/oder personenbezogene Daten geprüft. Besorgte Bürger können sich per Hotline an die Stadt wenden. Zusätzlich gab die Stadt bekannt, dass man alle Geldflüsse und Konten stärker überwachen wird.

Mehr bei der Stadt Schriesheim.de

 

Passende Artikel zum Thema

Report: 40 Prozent mehr Phishing weltweit

Der aktuelle Spam- und Phishing-Report von Kaspersky für das Jahr 2023 spricht eine eindeutige Sprache: Nutzer in Deutschland sind nach ➡ Weiterlesen

BSI legt Mindeststandard für Webbrowser fest

Das BSI hat den Mindeststandard für Webbrowser für die Verwaltung überarbeitet und in der Version 3.0 veröffentlicht. Daran können sich ➡ Weiterlesen

Tarnkappen-Malware zielt auf europäische Unternehmen

Hacker greifen mit Tarnkappen-Malware viele Unternehmen in ganz Europa an. ESET Forscher haben einen dramatischen Anstieg von sogenannten AceCryptor-Angriffen via ➡ Weiterlesen

IT-Security: Grundlage für LockBit 4.0 entschärft

in Zusammenarbeit mit der britischen National Crime Agency (NCA) analysierte Trend Micro die in der Entwicklung befindliche und unveröffentlichte Version ➡ Weiterlesen

MDR und XDR via Google Workspace

Ob im Cafe, Flughafen-Terminal oder im Homeoffice – Mitarbeitende arbeiten an vielen Orten. Diese Entwicklung bringt aber auch Herausforderungen mit ➡ Weiterlesen

Test: Security-Software für Endpoints und Einzel-PCs

Die letzten Testergebnisse aus dem Labor von AV-TEST zeigen eine sehr gute Leistung von 16 etablierten Schutzlösungen für Windows an ➡ Weiterlesen

FBI: Internet Crime Report zählt 12,5 Milliarden Dollar Schaden 

Das Internet Crime Complaint Center (IC3) des FBI hat seinen Internet Crime Report 2023 veröffentlicht, der Informationen aus über 880.000 ➡ Weiterlesen

HeadCrab 2.0 entdeckt

Die seit 2021 aktive Kampagne HeadCrab gegen Redis-Server infiziert mit neuer Version weiterhin erfolgreich Ziele. Der Mini-Blog der Kriminellen im ➡ Weiterlesen