Microsoft berichtet von analysierten Angriffen auf Cloud-Exchange. Angreifer drangen mit Credential Stuffing, bekannte Passwörter aus früheren Datenlecks, in die Cloud-Exchange-Konten ein – alle ohne Multi Faktor Authentifizierung (MFA). Dann wurde alles für massenhaften Spam-Versand über diese Konten vorbereitet.
Microsoft-Forscher haben kürzlich einen Angriff untersucht, bei dem böswillige OAuth-Anwendungen (Open Authorization) auf kompromittierten Cloud-Mandanten bereitgestellt und dann zur Steuerung von Exchange Online-Einstellungen und zur Verbreitung von Spam verwendet wurden. Die Untersuchung ergab, dass der Bedrohungsakteur Credential-Stuffing-Angriffe gegen Konten mit hohem Risiko startete, bei denen die Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) nicht aktiviert war, und die ungesicherten Administratorkonten nutzte, um den ersten Zugriff zu erhalten.
Der unbefugte Zugriff auf den Cloud-Mandanten ermöglichte es dem Akteur, eine Anwendung mit OAuth-fähigkeit zu erstellen, die einen böswilligen eingehenden Connector auf dem E-Mail-Server hinzufügte. Der Akteur nutzte dann den Connector, um Spam-E-Mails zu senden, die aussahen, als stammten sie direkt von der Domäne. Auch wenn später ein Admin das Zugangspasswort für sein Cloud-Exchange geändert hat, konnten die Angreifer weiter den Spam verschicken, da sie sich weiterhin an der platzierten Anwendung mit OAuth identifizieren konnten.
Steigender Missbrauchs von OAuth-Anwendungen
Microsoft hat die zunehmende Popularität des Missbrauchs von OAuth-Anwendungen beobachtet. Eine der ersten beobachteten böswilligen Nutzungen von OAuth-Anwendungen in freier Wildbahn ist Consent Phishing . Zustimmungs-Phishing-Angriffe zielen darauf ab Benutzer dazu zu verleiten dass sie böswilligen OAuth-Apps Berechtigungen erteilen, um Zugriff auf die legitimen Cloud-Dienste der Benutzer (Mail-Server, Dateispeicher, Verwaltungs-APIs usw.) zu erhalten. In den letzten Jahren hat Microsoft beobachtet, dass immer mehr Bedrohungsakteure, einschließlich nationalstaatlicher Akteure, OAuth-Anwendungen für verschiedene böswillige Zwecke verwenden – Command-and-Control (C2)-Kommunikation, Backdoors, Phishing, Umleitungen und so weiter.
Dieser kürzliche Angriff umfasste ein Netzwerk von Single-Tenant-Anwendungen, die in kompromittierten Organisationen installiert waren und als Identitätsplattform des Akteurs zur Durchführung des Angriffs verwendet wurden. Sobald das Netzwerk aufgedeckt wurde, wurden alle zugehörigen Anwendungen heruntergefahren und Benachrichtigungen an die Kunden gesendet, einschließlich empfohlener Abhilfemaßnahmen.
Alle missbrauchten Konten ohne MFA-Nutzung
Microsoft zeigt in einem Blog-Beitrag, wie der technische Weg der Attacke ablief, sowie die nachfolgende Spam-Kampagne. Der Artikel enthält außerdem Anleitungen für Verteidiger zum Schutz von Organisationen vor dieser Bedrohung und wie Microsoft-Sicherheitstechnologien sie erkennen.
Mehr bei Microsoft.com
Über Microsoft Deutschland Die Microsoft Deutschland GmbH wurde 1983 als deutsche Niederlassung der Microsoft Corporation (Redmond, U.S.A.) gegründet. Microsoft hat es sich zur Aufgabe gemacht, jede Person und jedes Unternehmen auf der Welt zu befähigen, mehr zu erreichen. Diese Herausforderung kann nur gemeinsam gemeistert werden, weshalb Diversität und Inklusion seit den Anfängen fest in der Unternehmenskultur verankert sind. Als weltweit führender Hersteller von produktiven Softwarelösungen und modernen Services im Zeitalter von intelligent Cloud und intelligent Edge, sowie als Entwickler innovativer Hardware, versteht sich Microsoft als Partner seiner Kunden, um diesen zu helfen, von der digitalen Transformation zu profitieren. Sicherheit und Datenschutz haben bei der Entwicklung von Lösungen oberste Priorität. Als weltweit größter Beitragsgeber treibt Microsoft die Open-Source-Technologie über seine führende Entwicklerplattform GitHub voran. Mit LinkedIn, dem größten Karriere-Netzwerk, fördert Microsoft die berufliche Vernetzung weltweit.