Cyberangriffe auf Windows über anfällige Treiber sind im zweiten Quartal 2024 im Vergleich zum Vorquartal um fast ein Viertel (23 Prozent) angestiegen. Laut Kaspersky-Experten handelt es sich dabei um eine fortschreitende und zunehmende Bedrohung, die Privatnutzer wie auch Unternehmen betrifft.
Während seit 2021 nur ein oder zwei Tools pro Jahr veröffentlicht wurden, mit denen sich anfällige Treiber beispielsweise für Ransomware-Angriffe oder Advanced Persistent Threats (APTs) ausnutzen lassen, waren es alleine 2023 bereits 16. Die aktuelle Zahl der öffentlich verfügbaren Tools liegt damit bei 24.
Angriffe auf Windows-Treiber nehmen zu
Cyberkriminelle nutzen anfällige Treiber, um Sicherheitssysteme von Unternehmen zu deaktivieren und Privilegien zu eskalieren. Durch diese sogenannten BYOVD (Bring Your Own Vulnerable Driver)-Angriffe können sie verschiedene schädliche Aktivitäten durchführen, wie zum Beispiel Ransomware installieren oder sich in einem System für Spionage- oder Sabotageaktivitäten einnisten; letzteres trifft vor allem auf APT-Gruppen zu.
„Während die Treiber selbst legitim sind, können diese Schwachstellen aufweisen, die dann für schädliche Zwecke ausgenutzt werden. Die Angreifer verwenden verschiedene Tools und Methoden, um einen anfälligen Treiber auf dem System zu installieren. Sobald das Betriebssystem diesen Treiber lädt, kann der Angreifer ihn nutzen, um die Sicherheitsgrenzen des OS-Kernels für seine eigenen kriminellen Zwecke zu umgehen. Auch wenn Bedrohungsakteure grundsätzlich ihre eigenen Tools entwickeln könnten, machen diese öffentlich verfügbaren, anfälligen Treiber diese Skills obsolet. Allein im Jahr 2023 haben wir 16 neue Tools dieser Art identifiziert. Dies stellt einen signifikanten Anstieg gegenüber den Vorjahren dar und unterstreicht die Notwendigkeit für robuste Schutzmaßnahmen für alle Systeme.“ so Vladimir Kuskov, Head of Anti-Malware Research bei Kaspersky.
Experten geben Empfehlungen zum Schutz anfälliger Treiber. So sollten Verantwortliche die eigene Infrastruktur gut kennen und deren Perimeter überwachen. Dazu sollten Sicherheitslösungen eingesetzt werden, die Systeme vor vielfältigen Bedrohungen schützen. Ein implementierter Patchmanagement-Prozess erkennt anfällige Software innerhalb der Infrastruktur.
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