2021: Kryptowährungen im Visier

Kryptowährung Bitcoin

Beitrag teilen

Kaspersky veröffentlicht seine Prognosen in Sachen Finanz-Cyberkriminalität in 2021: Kryptowährungen im Visier, serverseitiges Web-Skimming und zunehmend Erpressungsversuche.

Die Kaspersky-Experten präsentieren ihre Prognosen zur Entwicklung finanziell motivierter Cyberattacken im Jahr 2021: Während viele Cyberkriminelle ihre Bitcoin-Raubzüge weiter ausbauen, dürften andere aus Sicherheitsgründen ihre Lösegeldforderungen in alternativen Kryptowährungen stellen und die Summen erst später in Bitcoins tauschen. Zudem werden Erpressungsversuche via DDoS-Attacken und Ransomware weiter zunehmen, wobei sich Ransomware-Angreifer verstärkt auf fortgeschrittene Taktiken konzentrieren dürften. Sie dürften das zuvor erpresste Geld dafür nutzen, um Informationen zu Schwachstellen zu kaufen, um ihre Angriffe weiter auszubauen.

Anzeige

Cyberbedrohungen: Finanzattacken

Finanzattacken gehören zu den gefährlichsten Cyberbedrohungen, da sie unmittelbar auf den Geldbeutel der Opfer – seien es Privatpersonen, Unternehmen oder Organisationen – zielen. Die Veränderungen, die das Jahr 2020 mit sich brachte, spiegeln sich auch im Vorgehen von Cyberkriminellen wider. Die Sicherheitsexperten von Kaspersky geben auf Basis ihrer 2020 gewonnenen Erkenntnisse einen Ausblick auf die wichtigsten Entwicklungen der Bedrohungslandschaft im Bereich Finanz-Malware für das Jahr 2021, damit sich Unternehmen besser auf Gefahren vorbereiten können:

  • Magecarting oder JS-Skimming, also das Stehlen von Kreditkarteninformationen auf und von E-Commerce-Plattformen wird sich auf die Server konzentrieren. Bedrohungsakteure nutzen seltener client-seitige Angriffe mittels JavaScript. Die Kaspersky-Experten gehen davon aus, dass Angriffe im kommenden Jahr auf den Servern selbst erfolgen werden.
  • Übergangs-Kryptowährungen – Verschleierung durch Währungswechsel: Spezielle technische Funktionen zur Überwachung, De-Anonymisierung und Beschlagnahmung von Bitcoin-Konten werden zu einer Veränderung der Methoden führen, mit denen viele Cyberkriminelle Zahlungen verlangen. Andere Währungen mit besserem Datenschutz wie Monero werden wahrscheinlich als erste „Übergangswährung“ verwendet werden, bevor die Summen dann später in andere Kryptowährungen wie Bitcoin getauscht werden. So können Kriminelle ihre Spuren verwischen.
  • Mehr Erpressungen: Aufgrund ihres Erfolgs und der umfassenden Berichterstattung in diesem Jahr haben Bedrohungsakteure, die hinter zielgerichteter Ransomware stehen, die Beträge erhöht, die Opfer als Gegenleistung für die Nichtveröffentlichung gestohlener Informationen zahlen sollen. Kaspersky-Forscher gehen deswegen von einem Anstieg solcher Erpressungsversuche aus – und zwar sowohl mittels Ransomware- als auch DDoS-Angriffen.
  • Erpresserbanden setzen auf Zero-Day-Schwachstellen: Cyberkriminelle, die 2020 erfolgreich Ransomware-Angriffe durchgeführt und entsprechende Geldsummen eingesammelt haben, werden den Wirkungsgrad ihrer Angriffe weiter steigern wollen. Sie dürften daher sowohl auf sogenannte Zero-Day-Exploits wie auch N-Days-Exploits setzen. Der Kauf von Schwachstellen-Informationen ist zwar kostspielig, doch in Anbetracht der bereits gezahlten Lösegelder der Opfer werden Cyberkriminelle das als Investition sehen.
  • Diebstahl von Bitcoins: Als Folge der Pandemie dürften viele Nationen verarmen, Wirtschaften zusammenbrechen und Währungen an Wert verlieren. Mehr Menschen werden sich als Konsequenz daraus illegalen Aktivitäten und damit auch der Cyberkriminalität zuwenden. Die Kaspersky-Experten prognostizieren daher, dass mit der Schwächung einzelner Landeswährungen Bitcoins verstärkt ins Zentrum von Betrugs- und Diebstahlversuchen rücken werden.

 

Trends für dieses Jahr

„Dieses Jahr unterscheidet sich deutlich von allen anderen Jahren, die wir erlebt haben, und trotzdem sind viele Trends, die wir letztes Jahr für dieses Jahr vorhergesagt hatten, tatsächlich eingetreten“, sagt Dmitry Bestuzhev, Sicherheitsforscher bei Kaspersky. „Dazu zählen auch neue Strategien bei finanziell motivierter Cyberkriminalität. Sie reichen vom Verkauf von Bankzugangsdaten bis hin zum Angriff auf Investment-Anwendungen. Darüber hinaus wurden bereits existierende Trends verstärkt, wie etwa die weitere Zunahme von Card-Skimming und Erpressungsversuche von Banken durch Ransomware zeigen. Es ist wichtig, zukünftige Gefahren vorherzusagen, denn nur so haben wir die Möglichkeit, uns besser auf deren Bekämpfung vorzubereiten. Wir sind sicher, dass mit Hilfe unserer Prognosen für 2021 die Mitarbeiter im Bereich Cybersicherheit ihre Bedrohungsmodelle auch dieses Mal wieder besser anpassen können.“

Mehr dazu auf SecureList von Kaspersky.com

 


Über Kaspersky

Kaspersky ist ein internationales Cybersicherheitsunternehmen, das im Jahr 1997 gegründet wurde. Die tiefgreifende Threat Intelligence sowie Sicherheitsexpertise von Kaspersky dient als Grundlage für innovative Sicherheitslösungen und -dienste, um Unternehmen, kritische Infrastrukturen, Regierungen und Privatanwender weltweit zu schützen. Das umfassende Sicherheitsportfolio des Unternehmens beinhaltet führenden Endpoint-Schutz sowie eine Reihe spezialisierter Sicherheitslösungen und -Services zur Verteidigung gegen komplexe und sich weiter entwickelnde Cyberbedrohungen. Über 400 Millionen Nutzer und 250.000 Unternehmenskunden werden von den Technologien von Kaspersky geschützt. Weitere Informationen zu Kaspersky unter www.kaspersky.com/


 

Passende Artikel zum Thema

Cloud Rewind für Wiederaufbau nach einer Cyberattacke

Eine neue Lösung für Cyber Recovery und zum Rebuild cloudzentrierter IT-Infrastrukturen. Commvault Cloud Rewind mit neuen Funktionen zum Auffinden von ➡ Weiterlesen

Medusa-Ransomware-Gruppe betreibt offenen Opfer-Blog im Web

Auch Cyberkriminelle pflegen neben der direkten Kommunikation mit dem Opfer ihre Außendarstellung. Denn Reputation ist ein wichtiger Erfolgsfaktor für Ransomware-as-a-Service-Unternehmen. Der ➡ Weiterlesen

Lokale Backups: Rückkehr zum sicheren Hafen

Warum Unternehmen lokale Backup-Strategien wiederentdecken: In den letzten Jahren haben sich Unternehmen zunehmend in die Abhängigkeit von Cloud-Lösungen manövriert - ➡ Weiterlesen

Gefährliche Lücken: Studie zu ICS und OT Cybersecurity

Das SANS Institute hat die Ergebnisse seiner Studie 2024 State of ICS/OT Cybersecurity veröffentlicht. Sie zeigt erhebliche Fortschritte bei der ➡ Weiterlesen

Gemeinsamkeiten und Unterschiede von PIM und PAM

Nicht selten werden die Aufgaben und Ziele der beiden Prinzipien PIM und PAM für die sichere Identifikationen und deren Verwaltung ➡ Weiterlesen

Cybertrends 2025 – womit man rechnen muss

Was bedeutet 2025 für die Cybersicherheit in Unternehmen? Welche Cyberattacken werden häufiger, welche Branchen stehen besonders im Visier und welche ➡ Weiterlesen

Zero-Trust-Segmentation gegen Ransomware

Ein Anbieter kündigt mit Zero-Trust-Segmentation die erste Lösung für Zero-Trust-Segmentierung an, die eine sichere, agile und kostengünstige Möglichkeit bietet, User, ➡ Weiterlesen

EMA: Cloud Connector für Microsoft 365

Für die einfachere Anbindung der Datenmanagement- und Archivierungslösung EMA an Microsoft 365 Exchange Online sowie an lokale Exchange-Infrastrukturen ist jetzt ➡ Weiterlesen