LofyLife: Kampagne verteilt verseuchte Open-Source-Code-Pakete

Kaspersky_news

Beitrag teilen

Kaspersky-Experten haben vor zwei Tagen, am 26. Juli, mithilfe des internen automatisierten Systems zur Überwachung von Open-Source-Repositories eine neue schädliche Kampagne namens ‚LofyLife‘ entdeckt. Die öffentliche Sammlung von Open-Source-Code-Paketen wird so kompromittiert.

Die Kampagne nutzt vier schädliche Pakete, die die Malware ‚Volt Stealer‘ und ‚Lofy Stealer‘ im Open-Source-npm-Repository verbreiten. Sie sammeln verschiedene Informationen von ihren Opfern, darunter Discord-Token und Kreditkarteninformationen, und spionieren diese im Laufe der Zeit aus.

Verseuchte Open-Source-Code-Pakete

Das npm-Repository ist eine öffentliche Sammlung von Open-Source-Code-Paketen, die in Front-End-Web-Apps, mobilen Apps, Robotern und Routern weit verbreitet sind und auch unzählige Anforderungen der JavaScript-Community erfüllen. Die Popularität dieses Repositorys macht die LofyLife-Kampagne noch gefährlicher, da sie möglicherweise zahlreiche Nutzer des Repositorys betreffen könnte.

Die identifizierten schädlichen Repositories schienen Pakete zu sein, die für gewöhnliche Aufgaben wie das Formatieren von Überschriften oder bestimmte Spielfunktionen verwendet werden. Sie enthielten jedoch stark verschleierten schädlichen JavaScript- und Python-Code. Dies erschwerte die Analyse beim Hochladen in das Repository. Der schädliche Payload bestand aus der Malware Volt Stealer, die in Python geschrieben wurde, sowie der JavaScript-Malware Lofy Stealer, diezahlreiche Funktionen besitzt.

Gesucht: Discord-Tokens und Kreditkartendaten

Volt Stealer wurde verwendet, um Discord-Tokens und die IP-Adressen der Betroffenen von den infizierten Computern zu stehlen und sie über HTTP hochzuladen. Der Lofy Stealer, eine Neuentwicklung der Angreifer, kann Discord-Client-Dateien infizieren und die Aktionen des Opfers überwachen. Die Malware erkennt, wenn sich ein Nutzer anmeldet, E-Mail- oder Passwortdetails ändert, die Multi-Faktor-Authentifizierung aktiviert oder deaktiviert und neue Zahlungsmethoden hinzufügt, einschließlich vollständiger Kreditkartendaten. Die gesammelten Informationen werden zudem auf den Remote-Endpoint hochgeladen.

Leonid Bezvershenko, Sicherheitsforscher im globalen Forschungs- und Analyseteam (GReAT) von Kaspersky, kommentiert die entdeckte Kampagne wie folgt:

„Entwickler verlassen sich stark auf Open-Source-Code-Repositories – sie nutzen sie, um die Entwicklung von IT-Lösungen schneller und effizienter zu gestalten. Sie tragen insgesamt erheblich zur Entwicklung der IT-Branche bei. Wie die LofyLife-Kampagne zeigt, kann jedoch selbst seriösen Repositories nicht standardmäßig vertraut werden – sämtlicher Code, den ein Entwickler in seine Produkte einfügt, einschließlich Open-Source-Code, liegt in seiner eigenen Verantwortung. Wir haben Kennungen dieser Malware zu unseren Produkten hinzugefügt, damit Anwender, die unsere Lösungen nutzen, feststellen können, ob sie infiziert wurden, und die Malware entfernen können.“ Kaspersky-Produkte erkennen LofyLife-Malware als Trojan.Python.Lofy.a, Trojan.Script.Lofy.gen.

Mehr bei Kaspersky.com

 


Über Kaspersky

Kaspersky ist ein internationales Cybersicherheitsunternehmen, das im Jahr 1997 gegründet wurde. Die tiefgreifende Threat Intelligence sowie Sicherheitsexpertise von Kaspersky dient als Grundlage für innovative Sicherheitslösungen und -dienste, um Unternehmen, kritische Infrastrukturen, Regierungen und Privatanwender weltweit zu schützen. Das umfassende Sicherheitsportfolio des Unternehmens beinhaltet führenden Endpoint-Schutz sowie eine Reihe spezialisierter Sicherheitslösungen und -Services zur Verteidigung gegen komplexe und sich weiter entwickelnde Cyberbedrohungen. Über 400 Millionen Nutzer und 250.000 Unternehmenskunden werden von den Technologien von Kaspersky geschützt. Weitere Informationen zu Kaspersky unter www.kaspersky.com/


 

Passende Artikel zum Thema

Nordkorea: Cyberspionage bedroht internationale Sicherheit

In den letzten Jahren hat Nordkorea seine Fähigkeiten in der Cyberspionage enorm ausgebaut und gezielte Hackerangriffe auf internationale Unternehmen und ➡ Weiterlesen

APT-Gruppe TA397 attackiert Rüstungsunternehmen

Security-Experten haben einen neuen Angriff der APT-Gruppe TA397  – auch unter dem Namen „Bitter“ bekannt – näher analysiert. Start war ➡ Weiterlesen

Security-Breaches bei Firewall-Geräten von Palo Alto Networks

Am 18. November 2024 gab Palo Alto Networks zwei Schwachstellen (CVE-2024-0012 und CVE-2024-9474) in Palo Alto Networks OS (PAN-OS) bekannt. ➡ Weiterlesen

Schwachstellen im Cloud-Management – Zugriff auf 50.000 Geräte 

Die Sicherheitsforscher von Team82, der Forschungsabteilung von Claroty, haben insgesamt zehn Schwachstellen in der Reyee-Cloud-Management-Plattform des chinesischen Netzwerkanbieters Ruijie Networks ➡ Weiterlesen

Test: Schutz vor Malware unter MacOS Sonoma 14.6

Hunderte Exemplare besonders gefährlicher MacOS-Malware attackieren im Labortest Schutzprodukte für Unternehmen unter Sonoma 14.6. Der Q3/2024-Test zeigt starke Lösungen für ➡ Weiterlesen

Ransomware Helldown nutzt Schwachstellen in Zyxel Firewalls aus

Wie das BSI meldet, gab es vermehrt Angriffe mit der Ransomware Helldown auf Unternehmensnetzwerke über eine Schwachstelle in Zyxel Firewalls. ➡ Weiterlesen

Wenn Hacker die Security-Software übernehmen

Sicherheitssoftware sollte eigentlich eine unüberwindbare Mauer gegen Malware und Angriffe darstellt, aber was passiert, wenn genau diese Mauer als Waffe ➡ Weiterlesen

Bedrohungserkennung mit Sigma-Regeln

Open-Source-Projekte sind unverzichtbar für die Weiterentwicklung der Softwarelandschaft. Sie ermöglichen es einer globalen Community von Entwicklern und Cybersicherheitsexperten, Wissen auszutauschen, ➡ Weiterlesen