
Frisch gestohlene Account-Daten werden von Cyberkriminellen zunehmend für Angriffe eingesetzt. Laut Kaspersky-Analyse stellten im vergangenen Jahr in 31 Prozent der Sicherheitsvorfälle legitime Accounts den ersten Angriffsvektor dar. Im Vorjahr waren es nur 20 Prozent – ein starker Anstieg.
Dieser Trend deutet darauf hin, dass Unternehmen zunehmend zum Ziel von Initial-Access-Brokern (IABs) werden, die im Darknet gestohlene Zugangsdaten verkaufen, die Folgeangriffe ermöglichen. Von IABs profitieren Cyberkriminelle besonders bei Aktivitäten im Zusammenhang mit Ransomware-as-a-Service (RaaS). Laut Kaspersky-Daten wurden die Accounts von Betroffenen häufig bereits zuvor kompromittiert. Dies zeigt, dass die geleakten Zugangsdaten zunächst unentdeckt blieben.
Käufliche Zugangsdaten im Darknet
Am häufigsten wurden für Angriffe öffentlich zugängliche Anwendungen als erster Angriffsvektor genutzt (39 Prozent; im Jahr 2023 waren es noch 42 Prozent). Zudem ist der Anteil von Trusted-Relationship-Missbrauch von 7 Prozent im Jahr 2023 auf 13 Prozent im Jahr 2024 und jener von Phishing von 5 Prozent auf 10 Prozent gestiegen.
„Cyberbedrohungen entwickeln sich unaufhörlich weiter, wobei Angreifer ihre Methoden anpassen, um die anfälligsten Punkte in den Abwehrmechanismen von Unternehmen auszunutzen. Unternehmen müssen daher nicht nur ihre unmittelbaren Sicherheitsmaßnahmen verstärken, sondern auch eine proaktive und anpassungsfähige Incident-Response-Kultur etablieren, die diesen aufkommenden Risiken einen Schritt voraus bleibt.“ So Konstantin Sapronov, Leiter des Global Emergency Response Teams (GERT) bei Kaspersky.
Empfehlungen zum Schutz vor Cyberbedrohungen
- Mitarbeitern ein grundlegendes Sicherheitsbewusstsein vermitteln.
- Passwort-Richtlinien einführen, die Passwörter mit mindestens zwölf Zeichen, einer Kombination aus Groß- und Kleinbuchstaben sowie Sonderzeichen und Zahlen vorschreiben, sowie einen mehrstufigen Authentifizierungsprozess implementieren.
- Zugang zu öffentlichen Verwaltungsports einschränken.
- Beim Patch-Management eine Null-Toleranz-Politik pflegen oder kompensierende Maßnahmen für öffentlich zugängliche Anwendungen implementieren.
- Eine Sicherheitslösung wie Kaspersky Managed Detection and Response einsetzen, die Funktionen zur Erkennung und Reaktion kombiniert und fortschrittliche Angriffe frühzeitig identifiziert.
- Im Falle verdächtiger Aktivitäten oder eines Cybersicherheitsvorfalls auf dedizierte Vorfallreaktionsdienste wie Kaspersky Incident Response Service zurückgreifen, um schnell zu reagieren und die Folgen zu minimieren.
Über Kaspersky Kaspersky ist ein internationales Cybersicherheitsunternehmen, das im Jahr 1997 gegründet wurde. Die tiefgreifende Threat Intelligence sowie Sicherheitsexpertise von Kaspersky dient als Grundlage für innovative Sicherheitslösungen und -dienste, um Unternehmen, kritische Infrastrukturen, Regierungen und Privatanwender weltweit zu schützen. Das umfassende Sicherheitsportfolio des Unternehmens beinhaltet führenden Endpoint-Schutz sowie eine Reihe spezialisierter Sicherheitslösungen und -Services zur Verteidigung gegen komplexe und sich weiter entwickelnde Cyberbedrohungen. Über 400 Millionen Nutzer und 250.000 Unternehmenskunden werden von den Technologien von Kaspersky geschützt. Weitere Informationen zu Kaspersky unter www.kaspersky.com/