
Ein Blick in den Laden oder auf den Parkplatz – bequem per App von unterwegs. Was vielen ein Gefühl von Sicherheit gibt, kann in Wahrheit zum Risiko werden. Weltweit sind rund 40.000 Überwachungskameras offen im Internet zugänglich.
Die meisten Geräte sind einfach nur schlecht gesichert und manchmal sogar ohne Passwort. Auch in Deutschland sind etwa 1.000 Geräte betroffen, wie aktuelle Recherchen von Bitsight zeigen. „Viele Geräte werden ohne standardmäßige Datenschutz- und Sicherheitsfunktionen entwickelt, hergestellt und ausgeliefert“, erklärt Christian Lueg, IT-Sicherheitsexperte bei ESET.
Diese Kameras sind anfällig für die Angriffe
Bei den meisten Überwachungskameras in Deutschland dürfte es sich um HTTPS- und RTSP-basierte Kameras handeln. Das sind verschiedene Protokolle, die ein Streaming von Videodaten über das Internet ermöglichen. Beide Standards kommen in unterschiedlichen Einsatzbereichen zur Anwendung:
- HTTPS hat sich als Standard für die breite Masse durchgesetzt und findet vor allem bei Überwachungskameras für den privaten Bereich und Kleinunternehmen Verwendung.
- RTSP wird vor allem in professionellen Bereichen verwendet, die weiträumige Echtzeitüberwachung erfordern, z. B. Flughäfen und Bahnhöfen
Generell gilt HTTPS als sicherer als RTSP. Letzterer verfügt über keine eingebaute Verschlüsselung und bedarf weiterer Lösungen, um Daten sicher zu übertragen. Im aktuellen Fall können Hacker auf Kameras mit beiden Standards zugreifen.
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Vor allem günstige Überwachungsgeräte werden mit Standardzugangsdaten ausgeliefert, die herstellerübergreifend gleich sind oder sich stark ähneln. Behalten Nutzer diese Zugangsdaten bei Inbetriebnahme bei, ist es für Hacker ein Leichtes, die Kamera zu übernehmen und sie für ihre eigenen Zwecke zu missbrauchen.
Einige Modelle lassen sich sogar trotz geänderter Zugangsdaten auslesen – sie liefern automatisch Livebilder, sobald eine bestimmte Webadresse (ein sogenannter „Uniform Resource Identifier“, kurz URI) aufgerufen wird. Das funktioniert ähnlich wie bei einem direkten Link zu einer Datei im Netz. „Unternehmen sollten beim Einsatz von Kameras auf verschlüsselte Übertragung setzen und Fernzugriffe nur über VPN-Verbindungen erlauben“, empfiehlt Lueg.
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Über ESET ESET ist ein europäisches Unternehmen mit Hauptsitz in Bratislava (Slowakei). Seit 1987 entwickelt ESET preisgekrönte Sicherheits-Software, die bereits über 100 Millionen Benutzern hilft, sichere Technologien zu genießen. Das breite Portfolio an Sicherheitsprodukten deckt alle gängigen Plattformen ab und bietet Unternehmen und Verbrauchern weltweit die perfekte Balance zwischen Leistung und proaktivem Schutz. Das Unternehmen verfügt über ein globales Vertriebsnetz in über 180 Ländern und Niederlassungen in Jena, San Diego, Singapur und Buenos Aires. Für weitere Informationen besuchen Sie www.eset.de oder folgen uns auf LinkedIn, Facebook und Twitter.