Tabletop-Übungen: Mitarbeiter im Ernstfall vorbereitet

Tabletop-Übungen: Mitarbeiter im Ernstfall vorbereitet Bild von Gerd Altmann auf Pixabay
Anzeige

Beitrag teilen

Rollenspiele für die Cybersicherheit: Wie Tabletop-Übungen – TTX – Unternehmen auf den Ernstfall vorbereiten. So lernen Mitarbeiter, wie sie sich in Krisensituationen richtig verhalten und effektiv handeln. Somit ist jeder Mitarbeiter hilfreich für die IT-Sicherheit.

Der Mensch, das schwächste Glied in der Kette: Diese Annahme gilt besonders in der Cybersicherheit, denn trotz neuester Technologien greifen Cyberkriminelle täglich Unternehmen an. Beim Durchspielen von Sicherheitsszenarien können Mitarbeiter lernen, wie sie in Krisensituationen schnell, richtig und effektiv handeln. Diese sogenannten Tabletop-Übungen (TTX) bereiten Unternehmen besser auf den Fall der Fälle vor. So sind die Menschen nicht mehr länger schwächstes Glied in der Kette, sondern wichtiger Bestandteil der ersten Verteidigungslinie.

Anzeige

Mitarbeiter als hilfreiche Verteidigungslinie

Unternehmen setzen heute viele verschiedene Tools und Strategien ein, um sich vor Cyberangriffen zu schützen. KI-gestützte Technologien erkennen Anomalien und potenzielle Gefahren, während Managed-Detection-and-Response (MDR)-Teams die Gefahrenlage beobachten und Risiken schnell sowie nachhaltig entschärfen. Doch all diese Fortschritte sind nur so gut, wie die Menschen, die sie anwenden.

Um Mitarbeiter optimal auf mögliche Sicherheitsvorfälle vorzubereiten, können Organisationen Tabletop-Übungen, im Fachjargon kurz TTX für Tabletop Exercise, nutzen. Bei diesen Rollenspielen reagieren die Teilnehmer auf von Moderatoren vorgestellte Sicherheitsszenarien. Dabei schlüpfen sie meist in ihre eigenen Rollen als CEO, IT-Leiter oder Kommunikationsbeauftragter, können aber auch andere Positionen übernehmen, um eventuelle Lücken im simulierten Abwehrteam zu schließen.

Anzeige

Vorteile von Tabletop-Manövern

TTX bieten einen kontrollierten Simulationsrahmen, um die Reaktion auf Cyberattacken zu üben, Rollen zu verstehen und Lücken in existierenden Strategien zu identifizieren. Daraus ergeben sich eine erhöhte Bereitschaft und eine bessere interne Kommunikation des Abwehrteams bei Angriffen. Zu trainieren sind jedoch auch eine klare Rollenverteilung und das Einhalten von Richtlinien. Gut eingeübte Defensivmannschaften haben mehr Vertrauen in ihre eigenen Fähigkeiten, reagieren schneller und mildern so die Folgen von Sicherheitsverletzungen besser ab. Um sicherzustellen, dass die TTX einen Schritt zu mehr Sicherheit darstellt und einen echten Einblick und Wert für ein Unternehmen bietet, sind die nachfolgenden Schritte wesentlich.

Sieben Schritte für eine erfolgreiche TTX – Tabletop-Manöver

Nicholas Jackson, Director of Cyber Operations bei Bitdefender (Bild: Bitdefender).

1. Definieren von Zielen: Das Ziel der Übung sollte eindeutig festgelegt sein. Dazu könnte das Testen bestimmter Reaktionsverfahren, eine bessere Kommunikation oder das Aufzeigen von Schwachstellen gehören.

2. Auswahl der Teilnehmer: Die wichtigsten Vertreter aus verschiedenen Bereichen im Unternehmen sollten teilnehmen, einschließlich IT, Personal-, Rechts- und Kommunikationsabteilung sowie Geschäftsführung.

3. Entwickeln eines Szenarios: Grundlage ist ein realistisches und für das Unternehmen einschlägiges Szenario, das den Reaktionsplan auf einen Sicherheitsvorfall auslöst. Der Testfall sollte detailliert genug sein, um alle Aspekte des Reaktionsprozesses von Anfang bis Ende zu testen.

4. Moderation des Manövers: Eine erfahrene Person sollte den simulierten Einsatz leiten und dafür sorgen, dass das Abwehrteam auf Kurs bleibt und alle Ziele erreicht. Der Moderator sollte die Teilnehmer auch zum kritischen Nachdenken anregen und auch überraschende Wendungen einbauen, um zu sehen, wie das Team reagiert.

5. Nachbesprechen: Nach Abschluss ist eine gründliche Aussprache wichtig, um zu bilanzieren, was gut lief, was zu verbessern ist und welche Lücken festgestellt wurden. Dieses Feedback ist entscheidend, um den getesteten Reaktionsplan zu verfeinern.

6. Dokumentation der Ergebnisse: Im Anschluss dokumentieren die Sicherheitsverantwortlichen die Ergebnisse der TTX, einschließlich der festgestellten Mängel und der erforderlichen Maßnahmen zur Abhilfe. Dieser zusammenfassende Bericht ist für künftige Referenzen und das kontinuierliche Optimieren von großem Wert.

7. Verbesserungen umsetzen: Auf der Grundlage der Ergebnisse sollten die Verantwortlichen den Notfallplan wie erforderlich anpassen. Alle Beteiligten erfahren über sämtliche Änderungen, die auch in künftige Sicherheitstrainings einfließen.

Fazit zu TTX

Technologien und Prozesse sind zwar wichtig für das Management von Cyberrisiken. Doch es sind die Menschen, welche die entscheidende Rolle spielen. Tabletop-Manöver sind wertvoll, um Unternehmen auf Cybervorfälle vorzubereiten und den richtigen Umgang mit ihnen zu trainieren. Sie helfen den Beteiligten, ihre Rollen und Verantwortlichkeiten zu verstehen, verbessern die Kommunikation und decken Schwächen in bestehenden Plänen auf. Wenn Firmen regelmäßig sogenannte TTX durchführen und eine sicherheitsbewusste Unternehmenskultur pflegen, können sie ihre Cyberresilienz deutlich steigern.

Mehr bei Bitdefender.com

 


Über Bitdefender

Bitdefender ist ein weltweit führender Anbieter von Cybersicherheitslösungen und Antivirensoftware und schützt über 500 Millionen Systeme in mehr als 150 Ländern. Seit der Gründung im Jahr 2001 sorgen Innovationen des Unternehmens regelmäßig für ausgezeichnete Sicherheitsprodukte und intelligenten Schutz für Geräte, Netzwerke und Cloud-Dienste von Privatkunden und Unternehmen. Als Zulieferer erster Wahl befindet sich Bitdefender-Technologie in 38 Prozent der weltweit eingesetzten Sicherheitslösungen und genießt Vertrauen und Anerkennung bei Branchenexperten, Herstellern und Kunden gleichermaßen. www.bitdefender.de


 

Passende Artikel zum Thema

Attacken auf KMU: Fake-ChatGPT liefert Malware statt Hilfe

Verstärkt gibt es Angriffe auf KMU: Bereits 8.500 KMU-Mitarbeiter wurden zwischen Januar und April 2025 mit gefälschten Services wie ChatGPT, ➡ Weiterlesen

Unternehmen sehen rasanten KI-Fortschritt als Top-Sicherheitsrisiko

Der Data Threat Report 2025 zeigt, dass 74 Prozent der deutschen Unternehmen den rasanten KI-Fortschritt als Top-Sicherheitsrisiko im Zusammenhang mit ➡ Weiterlesen

Die European Vulnerability Database (EUVD) ist online

Die Europäische Union hat die European Union Vulnerability Database live gestellt. Die zentrale Datenbank führt bekannte Schwachstellen auf, gibt Behebungsempfehlungen ➡ Weiterlesen

Agentic AI: Gefahr durch autonome KI-basierte Cyberangriffe

Agentic AI ist in der Lage, Cyberangriffe eigenständig von Anfang bis Ende durchzuführen. Diese autonomen, selbstlernenden KI-Systeme können Angriffe ohne ➡ Weiterlesen

Auswertung gehackter LockBit-Daten verraten Angriffe, Strukturen und Geldflüsse

Mit den Erkenntnissen aus dem Hackerangriff auf die LockBit-Strukturen und deren Unterlagen, den Datenbanken und dem vorhandenen Wissen der Qualys ➡ Weiterlesen

Security-Lösung zur optimierten Nutzung von Microsoft Security

Die neue Lösung Continuous Optimization for Microsoft Security Service ermöglicht es Kunden von Microsoft Security, ihre Tools mit Bedrohungserkennungsanalysen auf ➡ Weiterlesen

Lösung für Digital Communications Governance

Ein Cybersecurity- und Compliance-Unternehmen hat sein Angebot für Digital Communications Governance (DCG) der nächsten Generation vorgestellt. Die Lösung bietet Echtzeit-Suche, ➡ Weiterlesen

Management externer Angriffsoberfläche für Unternehmen und MSP 

Die neue Lösung für das Management der externen Angriffsoberfläche bringt für Unternehmen und MSP Kunden neue Sicherheit. Die Bitdefender-Lösung GravityZone ➡ Weiterlesen