Ransomware-Leaks mit sensiblen OT-Informationen veröffentlicht

Beitrag teilen

Mandiant hat Datensätze gesammelt und analysiert, die bei Ransomware-Erpressungsangriffen gestohlen und im Dark Web veröffentlicht wurden. 

Dabei fanden die Experten heraus, dass etwa jeder siebte Leak von Daten eines Industrieunternehmens potenziell sensible OT (Operational Technology = industrielle IT)-Informationen offenlegt. Bei der Analyse wurden über mehrere Monate hinweg etwa 70 Leaks und Terabytes an Daten untersucht. Die Ergebnisse hat Mandiant in einem Bericht zusammengefasst.

Anzeige

Folgende Funde stechen hervor

  • Administrator-Anmeldeinformationen für einen Erstausrüster; Back-ups von Siemens TIA Portal SPS-Projektdateien etc. von einem Hersteller von Güter- und Personenzügen
  • Eine Liste mit Namen, E-Mails, Benutzerrechten und einigen Passwörtern von IT-, Wartungs- und Betriebsangestellten eines Wasserkraftwerkbetreibers
  • Eine ausführliche Netzwerk- und Prozessdokumentation einschließlich Diagrammen, das Gefahrstoff-Identifikationssystem, Tabellenkalkulationen etc. von zwei Öl- und Gasunternehmen

Da Angreifer-Gruppen in der Regel neue Leaks ankündigen und in Hackerforen oder sozialen Medien posten, kann jeder, der Zugang zu einem Tor-Browser hat, diese Seiten aufrufen und die verfügbaren Datensätze herunterladen. Dadurch wirken sich die Leaks potenziell über Jahre hinaus schädlich auf die betroffenen Unternehmen aus und sind schwer zu verfolgen.

Alte Daten mit langer Lebenszeit

Die Experten von Mandiant merken an, dass „selbst, wenn die offengelegten OT-Daten relativ alt sind, die typische Lebensdauer von industriellen IT-Systemen zwanzig bis dreißig Jahre beträgt. Das führt dazu, dass Leaks jahrzehntelang für Spionagebemühungen relevant sind – viel länger als offengelegte Informationen über IT-Infrastrukturen“.

Mehr bei mandiant.com

 


Über Mandiant

Mandiant ist ein anerkannter Marktführer für dynamische Cyberabwehr, Threat Intelligence und Incident Response. Mit jahrzehntelanger Erfahrung an vorderster Cyberfront hilft Mandiant Unternehmen dabei, sich selbstbewusst und proaktiv gegen Cyber-Bedrohungen zu verteidigen und auf Angriffe zu reagieren. Mandiant ist jetzt Teil von Google Cloud.


 

Passende Artikel zum Thema

Studie: Digitale Mitarbeitererfahrung verbessert die Cybersicherheit

Neun von zehn Führungskräften sind überzeugt, dass ihr Unternehmen gewinnt, wenn sie digitale Mitarbeitererfahung priorisieren, so die Ergebnisse einer Umfrage. ➡ Weiterlesen

Patchday bei SAP

SAP hat mehrere Patches veröffentlicht, die insgesamt acht Schwachstellen betreffen. Eine davon ist als schwerwiegend eingestuft. Am schwersten wiegt eine ➡ Weiterlesen

Disaster-Recovery-Ereignisse bei Microsoft 365

Ein globales Softwareunternehmen, das IT-Dienstleister bei der Bereitstellung von Fernüberwachung und -verwaltung, Datenschutz als Service und Sicherheitslösungen unterstützt, hat den ➡ Weiterlesen

KI-Sicherheitsmemorandum in den USA

Die KI-Sicherheit steht an einem Wendepunkt. Das erste National Security Memorandum (NSM) für künstliche Intelligenz markiert einen wichtigen Meilenstein – ➡ Weiterlesen

Deutschland gibt über 10 Milliarden Euro für Cybersicherheit aus

Angesichts der zunehmenden Bedrohung durch Cyberangriffe investiert Deutschland verstärkt in IT-Sicherheit. Im laufenden Jahr steigen die entsprechenden Ausgaben um 13,8 ➡ Weiterlesen

KRITIS-Dachgesetz beschlossen

Das Bundeskabinett hat das KRITIS-Dachgesetz beschlossen. Mit ihm soll der Schutz kritischer Infrastrukturen etwa in den Bereichen Energie, Verkehr oder ➡ Weiterlesen

Cyberkriminelle stehlen Cookies

Die FBI-Abteilung Atlanta warnt die Öffentlichkeit, dass Cyberkriminelle sich Zugang zu E-Mail-Konten verschaffen, indem sie Cookies vom Computer des Opfers ➡ Weiterlesen

2025 mehr Angriffe mit KI, Quantenbedrohungen und Deepfakes

Eine Prognose für 2025 geht davon aus, dass Unternehmen zunehmend neue Technologien einführen, während KI-gesteuerte Angriffe, Quantenbedrohungen und Schwachstellen in ➡ Weiterlesen