Malware attackierte iranische Regierungsnetzwerke

B2B Cyber Security ShortNews

Beitrag teilen

Sicherheitsforscher haben eine ausgefeilte Cyberattacke aufgedeckt. Die Malware richtet sich gegen irakische Regierungsnetzwerke, die mit staatlich unterstützten Akteuren aus dem Iran in Verbindung stehen.

Die Analyse von Check Point Research (CPR) zeigt, dass der Installer der Malware das Logo des irakischen Generalsekretariats des Ministerrats trug, eine gezielte Täuschung. Zudem konnte auf den kompromittierten Servern Verbindungen zu den Domains des Büros des Premierministers und des Außenministeriums nachgewiesen werden. Die verwendete Malware weist Ähnlichkeiten zu bereits bekannten Schadprogrammen auf, die bei früheren Angriffen auf die Regierungen Jordaniens, Libanons und Pakistans eingesetzt wurden. Diese Angriffe konnten damals dem iranischen Ministerium für Nachrichtenwesen und Sicherheit (MOIS) zugeschrieben werden.

Anzeige

Malware Veaty und Spearal umgehen Sicherheitsmaßnahmen

Die Cyberattacke, die sich über mehrere Monate erstreckte, machte von zwei neuen Malware-Familien Gebrauch: Veaty und Spearal. Beide sind besonders raffiniert darin, der Entdeckung durch Sicherheitsmaßnahmen zu entgehen. Veaty nutzt eine komplexe Kommunikationsstrategie, um sich mit den Command-and-Control-Servern zu verbinden, über die die Angreifer Befehle erteilen können. Dabei werden verschiedene Anmeldemethoden verwendet, um eine dauerhafte Verbindung sicherzustellen. Spearal ergänzt diese Taktik, indem es auf DNS-Tunneling setzt, eine Methode, bei der Daten über das DNS-Protokoll verschleiert übertragen werden, um traditionelle Erkennungssysteme zu umgehen.

Darüber hinaus entdeckte CPR eine weitere Malware-Variante namens CacheHttp.dll, die ebenfalls auf irakische Regierungsstellen abzielt. Diese neue Bedrohung ist darauf ausgelegt, spezifische Web-Server-Aktivitäten zu überwachen und auf bestimmte Anfragen zu reagieren.

APT34 nutzt ähnliche Techniken

Diese Kampagne gegen die irakische Regierungsinfrastruktur verdeutlicht die anhaltenden und zielgerichteten Bemühungen der iranischen Bedrohungsakteure in der Region. Das benutzerdefinierte Tool und die spezielle Infrastruktur, die bei dieser Operation beobachtet wurden, ähneln den Techniken, die üblicherweise APT34 zugeordnet werden, einem mit dem iranischen MOIS verbundenen Bedrohungsakteur. Der Einsatz eines benutzerdefinierten DNS-Tunneling-Protokolls und eines E-Mail-basierten C2-Kanals, der kompromittierte Konten ausnutzt, verdeutlicht die bewussten Bemühungen iranischer Akteure, spezialisierte Kommando- und Kontrollmechanismen zu entwickeln und zu unterhalten.

Dieser Angriff zeigt, wie komplex und anpassungsfähig moderne Malware geworden ist. Check Point Research betont, dass es für Regierungen und Unternehmen wichtiger als je zuvor ist, mehrschichtige Verteidigungsmechanismen einzusetzen, um sich gegen diese fortschrittlichen Bedrohungen zu schützen.

Direkt zum Report auf CheckPoint.com

 


Über Check Point

Check Point Software Technologies GmbH (www.checkpoint.com/de) ist ein führender Anbieter von Cybersicherheits-Lösungen für öffentliche Verwaltungen und Unternehmen weltweit. Die Lösungen schützen Kunden vor Cyberattacken mit einer branchenführenden Erkennungsrate von Malware, Ransomware und anderen Arten von Attacken. Check Point bietet eine mehrstufige Sicherheitsarchitektur, die Unternehmensinformationen in CloudUmgebungen, Netzwerken und auf mobilen Geräten schützt sowie das umfassendste und intuitivste „One Point of Control“-Sicherheits-Managementsystem. Check Point schützt über 100.000 Unternehmen aller Größen.


 

Passende Artikel zum Thema

Phishing: Neue Kampagne nutzt Google Apps Script aus

Google Apps Script ist ein Werkzeug, um Aufgaben in Google-Anwendungen zu automatisieren. Check Point Forscher haben jetzt eine neue Phishing-Kampagne ➡ Weiterlesen

Nordkoreanische Cyberspionage auf Rüstungsunternehmen

In den letzten Jahren wurden die nordkoreanischen Fähigkeiten in der Cyberspionage enorm ausgebaut und gezielte Hackerangriffe auf internationale Unternehmen und ➡ Weiterlesen

Malware attackierte iranische Regierungsnetzwerke

Sicherheitsforscher haben eine ausgefeilte Cyberattacke aufgedeckt. Die Malware richtet sich gegen irakische Regierungsnetzwerke, die mit staatlich unterstützten Akteuren aus dem ➡ Weiterlesen

CloudImposer hatte es auf Google Cloud Platform abgesehen

Eine kritische Remote-Code-Execution-Schwachstelle (RCE) namens CloudImposer hätte es bösartigen Akteuren möglich machen können, Millionen von Google Cloud Platform Servern (GCP) ➡ Weiterlesen

Intels Sicherheitstechnologie TDX soll Schwachstellen haben

​Forscher der Universität Lübeck haben nach ihren Angaben Sicherheitslücken in Intels Sicherheitstechnologie TDX entdeckt. Während die Forscher davor warnen sieht ➡ Weiterlesen

OT Security für Cloud-, Air-Gapped- und Hybrid-Umgebungen

Ein Anbieter von Cybersicherheitslösungen hat seine neue SaaS-Lösung für Betriebstechnologien (OT) vorgestellt. Es handelt sich um die erste Sicherheitslösung, mit ➡ Weiterlesen

Vishing-Angriffe mit KI

Menschen am Telefon sind äußerst anfällig für KI-gestützte Vishing-Angriffe. Die Bedrohung durch solche modernen Technologien wird besonders deutlich, wenn man ➡ Weiterlesen

Datendiebstahl: CeranaKeeper missbraucht Dropbox, OneDrive & Co

Noch treibt der Bedrohungsakteur CeranaKeeper nur Datendiebstahl in Asien. Dort nutzt er Dienste wie Pastebin, Dropbox, OneDrive und GitHub für ➡ Weiterlesen