
Nun wurde auch LockBit das Opfer eines anderen Hackers: Es wurde wohl nicht nur die Leak-Seite der Gruppe gehackt, sondern auch noch die Daten der Erpressungen entwendet bzw. kopiert und auf der Seite eine kurze Textbotschaft hinterlassen.
Wie das Portal BleepingComputer berichtet, wurde eine interne Verhandlungskorrespondenzen zwischen der LockBit-Ransomware-Gruppe und einem ihrer Opfer kompromittiert. Dabei gelang einem Hacker, sensible Kommunikationsinhalte abzurufen, in denen Details zu Lösegeldforderungen, Verhandlungsstrategien und Zahlungsmodalitäten festgehalten waren.
Normalerweise bemüht sich die Gruppe, ihre Abläufe privat zu halten, um das Verhalten ihrer Opfer und die Dynamik der Erpressungsverhandlungen nicht öffentlich preiszugeben. Die Veröffentlichung dieser internen Nachrichten ermöglicht jedoch einen detaillierten Einblick in die taktischen Vorgehensweisen, die bei der Erpressung durch Ransomware eingesetzt werden.
Hacker hinterlässt Botschaft und ZIP-Datei
Selbst Akteure in der Cyberkriminalität sind anfällig für Sicherheitslücken und interne Fehlerprozesse. Die offengelegten Informationen umfassen konkrete Details zur Formulierung von Zahlungsaufforderungen und zu den internen Strategien, die zur Einschätzung der Erfolgsaussichten von Lösegeldzahlungen herangezogen werden. Diese Erkenntnisse können für Sicherheitsforscher und IT-Verantwortliche von Bedeutung sein, da sie helfen, vergleichbare dramaturgische Muster in der Cyberkriminalität zu identifizieren und die zugrunde liegenden Schwachstellen in digitalen Kommunikationswegen besser zu verstehen.
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Einmal im Monat die besten News von B2B CYBER SECURITY lesenDer Vorfall illustriert zudem, dass selbst in einem Umfeld, in dem Verschwiegenheit und Geheimhaltung als oberste Priorität gelten, technische und organisatorische Mängel zu einer Offenlegung kritischer Informationen führen können. In der Folge könnte solch ein Leak dazu beitragen, dass zukünftige Angriffe oder Verhandlungen anders ablaufen, weil potenzielle Opfer nun Kenntnis von den internen Abläufen der Erpresser erhalten. Aus systematischer Sicht bietet dies Anlass, bestehende Sicherheitsinfrastrukturen sowohl bei potenziellen Opfern als auch innerhalb krimineller Netzwerke genauer unter die Lupe zu nehmen und Maßnahmen zu ergreifen, die das Risiko eines Datenlecks minimieren.
Andere Gruppen wurden auch Opfer
Das nun eine APT-Gruppe selbst Opfer eines Hacks wurde ist nicht neu, aber selten. So soll der gleiche Hacker bereits die Gruppe Everest angegriffen und die gleich Botschaft hinterlassen haben. Aber auch Gruppen wie Blacklock wurden bereits Opfer von anderen Angreifern.
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