KRITIS: Outlook Zero-Day-Lücke seit Monaten ausgenutzt

B2B Cyber Security ShortNews

Beitrag teilen

Die Experten von Mandiant glauben, dass die Outlook Zero-Day-Lücke (CVE-2023-23397) bereits seit fast 12 Monaten für Angriffe auf Organisationen und kritische Infrastrukturen (KRITIS) genutzt wird und auch von russischen Akteuren beim Ukraine-Angriff genutzt wurde. 

Mandiant hat die frühe Ausnutzung der Sicherheitslücke unter dem vorläufigen Gruppen-Namen UNC4697 verfolgt und dokumentiert. Mittlerweile wurden die Angriffe öffentlich APT28, einem russischen Akteur im Umfeld des Geheimdienstes GRU zugeschrieben. Die Schwachstelle wird seit April 2022 gegen Regierungsbehörden, Logistikunternehmen, Öl- und Gasbetreiber, Rüstungsunternehmen und die Transportbranche in Polen, der Ukraine, Rumänien und der Türkei eingesetzt.

Outlook-Schwachstelle länger ausgenutzt

Mandiant geht davon aus, dass die Sicherheitslücke CVE-2023-23397 schnell und in großem Umfang von zahlreichen nationalstaatlichen und finanziell motivierten Akteuren missbraucht wird – darunter kriminelle wie auch auf Cyberspionage spezialisierte Akteure. Auf kurze Sicht werden sich diese Akteure einen Wettlauf mit den Patch-Bemühungen liefern, um in ungepatchten Systemen Fuß zu fassen.

  • Proof of Concepts für die Schwachstelle, die keine Benutzerinteraktion erfordert, sind bereits weithin verfügbar.
  • Mandiant glaubt, dass die Sicherheitslücke nicht nur zur Sammlung strategischer Informationen genutzt wurde. Es wurden gezielt kritische Infrastrukturen innerhalb und außerhalb der Ukraine anvisiert. Dies sind Vorbereitungsmaßnahmen für störende oder zerstörerische Angriffe.
  • Cloud-basierte E-Mail-Lösungen sind von dieser Schwachstelle nicht betroffen, wenn kein Outlook auf Windows-Systemen verwendet wird.

„Dies ist ein weiterer Beweis dafür, dass aggressive, störende und zerstörerische Cyberattacken möglicherweise nicht auf die Ukraine beschränkt bleiben und eine Erinnerung daran, dass wir nicht alles sehen können. Auch wenn Vorbereitungen für Angriffe nicht zwingend eine imminente Gefahr bedeuten, sollte uns die geopolitische Lage zu denken geben.“ so John Hultquist, Head of Mandiant Threat Intelligence bei Google Cloud zur Zero-Day-Sicherheitslücke.

„Es ist auch eine Erinnerung daran, dass wir nicht in der Lage sind, alles zu sehen, was in diesem Konflikt vorgeht. Es handelt sich hier um Spione, die sich lange Zeit erfolgreich unserer Aufmerksamkeit entzogen haben. Es geht hier um die Verbreitung. Die Zero-Day-Schwachstelle ist ein hervorragendes Instrument sowohl für nationalstaatliche Akteure als auch für Kriminelle, die kurzfristig große Gewinne machen wollen. Der Wettlauf hat bereits begonnen.“

Mehr bei Mandiant.com

 


Über Mandiant

Mandiant ist ein anerkannter Marktführer für dynamische Cyberabwehr, Threat Intelligence und Incident Response. Mit jahrzehntelanger Erfahrung an vorderster Cyberfront hilft Mandiant Unternehmen dabei, sich selbstbewusst und proaktiv gegen Cyber-Bedrohungen zu verteidigen und auf Angriffe zu reagieren. Mandiant ist jetzt Teil von Google Cloud.


 

Passende Artikel zum Thema

Report: 40 Prozent mehr Phishing weltweit

Der aktuelle Spam- und Phishing-Report von Kaspersky für das Jahr 2023 spricht eine eindeutige Sprache: Nutzer in Deutschland sind nach ➡ Weiterlesen

BSI legt Mindeststandard für Webbrowser fest

Das BSI hat den Mindeststandard für Webbrowser für die Verwaltung überarbeitet und in der Version 3.0 veröffentlicht. Daran können sich ➡ Weiterlesen

Tarnkappen-Malware zielt auf europäische Unternehmen

Hacker greifen mit Tarnkappen-Malware viele Unternehmen in ganz Europa an. ESET Forscher haben einen dramatischen Anstieg von sogenannten AceCryptor-Angriffen via ➡ Weiterlesen

IT-Security: Grundlage für LockBit 4.0 entschärft

in Zusammenarbeit mit der britischen National Crime Agency (NCA) analysierte Trend Micro die in der Entwicklung befindliche und unveröffentlichte Version ➡ Weiterlesen

MDR und XDR via Google Workspace

Ob im Cafe, Flughafen-Terminal oder im Homeoffice – Mitarbeitende arbeiten an vielen Orten. Diese Entwicklung bringt aber auch Herausforderungen mit ➡ Weiterlesen

Test: Security-Software für Endpoints und Einzel-PCs

Die letzten Testergebnisse aus dem Labor von AV-TEST zeigen eine sehr gute Leistung von 16 etablierten Schutzlösungen für Windows an ➡ Weiterlesen

FBI: Internet Crime Report zählt 12,5 Milliarden Dollar Schaden 

Das Internet Crime Complaint Center (IC3) des FBI hat seinen Internet Crime Report 2023 veröffentlicht, der Informationen aus über 880.000 ➡ Weiterlesen

HeadCrab 2.0 entdeckt

Die seit 2021 aktive Kampagne HeadCrab gegen Redis-Server infiziert mit neuer Version weiterhin erfolgreich Ziele. Der Mini-Blog der Kriminellen im ➡ Weiterlesen