Juli-Patchday: Kritische Löcher in Windows-DNS-Server

Patchday Software
Anzeige

Beitrag teilen

Insgesamt hat Microsoft im Juli 123 einzigartige Schwachstellen behoben, von denen 18 als kritisch eingestuft wurden. Darunter ist auch CVE-2020-1463, die bereits ausgenutzt wurde.

Eine Premiere: Microsoft hat Servicing Stack Updates (SSUs) für alle Windows-Versionen in den Juli Patch Tuesday aufgenommen und behebt so eine kritische Schwachstelle: Bei CVE-2020-1346 handelt es sich um eine “Elevation of Privilege”-Lücke im Windows Modules Installer. Sie könnte es einem Angreifer ermöglichen, höhere Privilegien auf einem System zu erlangen. In diesem Fall müsste der Angreifer Code auf dem Zielsystem ausführen. Diese Schwachstelle betrifft alle Windows-Betriebssysteme, einschließlich Windows 7, Server 2008 und 2008 R2.

Anzeige

Wurmanfällige Sicherheitslücke

Wie erwähnt, weist der Windows DNS Server eine extrem kritische Sicherheitslücke (CVE-2020-1350) auf, die durchaus „wurmfähig“ ist. Das bedeutet, dass ein Angreifer diese Lücke ohne Authentifizierung remote ausnutzen und sich somit sehr schnell auf alle DNS-Server in der IT-Umgebung ausbreiten kann. Die CVE hat eine CVSS-Basisbewertung von 10.0, und Microsoft hat einige strenge Richtlinien zur Behebung dieser Schwachstelle bereitgestellt. In einem Blogeintrag des MSRC rät Microsoft denjenigen IT-Teams dringend, die das Update nicht schnell bereitstellen können, einen registrierungsbasierten Workaround zu verwenden. Mit seiner Hilfe lässt sich das Problem zumindest abmildern, bis das Update aufgespielt wird. Diese Problemumgehung selbst erfordert keinen Neustart des Systems.

Die in diesem Monat öffentlich bekannt gegebene Sicherheitslücke (CVE-2020-1463) erlaubt ebenfalls eine Erhöhung von Nutzerprivilegien. In diesem Fall handelt es sich um eine Sicherheitslücke in der Windows SharedStream Library, die Windows 10 und Server 2016 und höher betrifft. Die Sicherheitsanfälligkeit könnte es einem Angreifer ermöglichen, Code mit höheren Berechtigungen auszuführen. Der Angreifer müsste sich dazu lokal authentifizieren.

Anzeige

Jetzt Newsletter abonnieren

Einmal im Monat die besten News von B2B CYBER SECURITY lesen



Mit Klick auf „Anmelden“ erkläre ich mich mit der Verarbeitung und Nutzung meiner Daten gemäß Einwilligungserklärung (bitte aufklappen für Details) einverstanden. Weitere Informationen finde ich in unserer Datenschutzerklärung. Nach dem Anmelden erhalten Sie zuerst eine Bestätigungsmail, damit keine anderen Personen Ihnen etwas ungewolltes bestellen können.
Aufklappen für Details zu Ihrer Einwilligung
Es ist für uns eine Selbstverständlichkeit, dass wir verantwortungsvoll mit Ihren personenbezogenen Daten umgehen. Sofern wir personenbezogene Daten von Ihnen erheben, verarbeiten wir diese unter Beachtung der geltenden Datenschutzvorschriften. Detaillierte Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung. Sie können jederzeit den Newsletter wieder abbestellen. Einen entsprechenden Link finden Sie im Newsletter. Nach einer Abmeldung werden Ihre Daten in kürzester Zeit gelöscht. Eine Wiederherstellung ist nicht möglich. Falls Sie den Newsletter erneut haben möchten, ordern sie diesen einfach neu. Verfahren Sie auch so, wenn Sie eine andere E-Mail-Adresse für Ihren Newsletter nutzen möchten. Wenn Sie den auf der Website angebotenen Newsletter beziehen möchten, benötigen wir von Ihnen eine E-Mail-Adresse sowie Informationen, welche uns die Überprüfung gestatten, dass Sie der Inhaber der angegebenen E-Mail-Adresse und mit dem Empfang des Newsletters einverstanden sind. Weitere Daten werden nicht bzw. nur auf freiwilliger Basis erhoben. Für die Abwicklung der Newsletter nutzen wir Newsletterdiensteanbieter, die nachfolgend beschrieben werden.

CleverReach

Diese Website nutzt CleverReach für den Versand von Newslettern. Anbieter ist die CleverReach GmbH & Co. KG, Schafjückenweg 2, 26180 Rastede, Deutschland (nachfolgend „CleverReach“). CleverReach ist ein Dienst, mit dem der Newsletterversand organisiert und analysiert werden kann. Die von Ihnen zwecks Newsletterbezug eingegebenen Daten (z. B. E-Mail-Adresse) werden auf den Servern von CleverReach in Deutschland bzw. Irland gespeichert. Unsere mit CleverReach versandten Newsletter ermöglichen uns die Analyse des Verhaltens der Newsletterempfänger. Hierbei kann u. a. analysiert werden, wie viele Empfänger die Newsletternachricht geöffnet haben und wie oft welcher Link im Newsletter angeklickt wurde. Mit Hilfe des sogenannten Conversion-Trackings kann außerdem analysiert werden, ob nach Anklicken des Links im Newsletter eine vorab definierte Aktion (z. B. Kauf eines Produkts auf dieser Website) erfolgt ist. Weitere Informationen zur Datenanalyse durch CleverReach-Newsletter erhalten Sie unter: https://www.cleverreach.com/de/funktionen/reporting-und-tracking/. Die Datenverarbeitung erfolgt auf Grundlage Ihrer Einwilligung (Art. 6 Abs. 1 lit. a DSGVO). Sie können diese Einwilligung jederzeit widerrufen, indem Sie den Newsletter abbestellen. Die Rechtmäßigkeit der bereits erfolgten Datenverarbeitungsvorgänge bleibt vom Widerruf unberührt. Wenn Sie keine Analyse durch CleverReach wollen, müssen Sie den Newsletter abbestellen. Hierfür stellen wir in jeder Newsletternachricht einen entsprechenden Link zur Verfügung. Die von Ihnen zum Zwecke des Newsletter-Bezugs bei uns hinterlegten Daten werden von uns bis zu Ihrer Austragung aus dem Newsletter bei uns bzw. dem Newsletterdiensteanbieter gespeichert und nach der Abbestellung des Newsletters aus der Newsletterverteilerliste gelöscht. Daten, die zu anderen Zwecken bei uns gespeichert wurden, bleiben hiervon unberührt. Nach Ihrer Austragung aus der Newsletterverteilerliste wird Ihre E-Mail-Adresse bei uns bzw. dem Newsletterdiensteanbieter ggf. in einer Blacklist gespeichert, sofern dies zur Verhinderung künftiger Mailings erforderlich ist. Die Daten aus der Blacklist werden nur für diesen Zweck verwendet und nicht mit anderen Daten zusammengeführt. Dies dient sowohl Ihrem Interesse als auch unserem Interesse an der Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben beim Versand von Newslettern (berechtigtes Interesse im Sinne des Art. 6 Abs. 1 lit. f DSGVO). Die Speicherung in der Blacklist ist zeitlich nicht befristet. Sie können der Speicherung widersprechen, sofern Ihre Interessen unser berechtigtes Interesse überwiegen. Näheres entnehmen Sie den Datenschutzbestimmungen von CleverReach unter: https://www.cleverreach.com/de/datenschutz/.

Auftragsverarbeitung

Wir haben einen Vertrag über Auftragsverarbeitung (AVV) zur Nutzung des oben genannten Dienstes geschlossen. Hierbei handelt es sich um einen datenschutzrechtlich vorgeschriebenen Vertrag, der gewährleistet, dass dieser die personenbezogenen Daten unserer Websitebesucher nur nach unseren Weisungen und unter Einhaltung der DSGVO verarbeitet.

Alle 18 kritischen CVEs betreffen das Windows-Betriebssystem, IE, Office, SharePoint, .Net Framework und Visual Studio. IT-Teams sollten sich um Dinge wie Betriebssystem, Browser und Office mit Priorität widmen. Gleichfalls sollten aber auch SharePoint, .Net und Visual Studio nicht vernachlässigt werden.

Unglücklicherweise wissen Hacker leider auch, dass sich Administratoren und Sicherheits-Teams am Patch Tuesday zuerst um Schwachstellen kümmern, die von Microsoft als „kritisch“ eingestuft werden. Kriminelle fokussieren sich daher immer häufiger auf CVEs aus der Kategorie „wichtig“: Die Zero-Day-Exploits der letzten Monate sind ein Beleg dafür. Der Schweregrad einer CVE zeigt also nicht verlässlich an, wie hoch das Risiko eines Angriffs ist. IT-Teams sollten daher in ihre Patch-Strategie einen weiteren Indikator hinzufügen: Die Angabe „Exploitability Assessment“ gibt einen guten Hinweis, mit welcher Wahrscheinlichkeit eine Schwachstelle ausgenutzt wird.

Neues von Oracle & Co.

Oracle hat seine vierteljährliche CPU ebenfalls angekündigt. Hier die Highlights: Oracle Java SE wird 11 Schwachstellen beheben, die alle remote und ohne Authentifizierung ausnutzbar sind. Der höchste CVSS v3.1-Basiswert ist 8.3. Fusion-Middleware löst 53 CVEs auf, von denen sich 49 ebenfalls ohne Authentifizierung remote ausnutzen lassen. Die höchste CVSS v3.1-Basisbewertung liegt bei 9,8. MySQL behebt 40 Schwachstellen. Auch hier lassen sich sechs davon aus der Ferne und ohne Authentifizierung nutzen. Die höchste CVSS v3.1-Basisbewertung ist 9.8. Weitere Einzelheiten über das Oracle-Release gibt diese Ankündigung.

Adobe patch mit

Adobe hat zum Patch Tuesday fünf Bulletins veröffentlicht, aber nur eines enthielt eine kritische Sicherheitslücke. Adobe Creative Cloud Desktop Application hat vier CVEs behoben, darunter CVE-2020-9682, die als kritisch eingestuft wurde. Parallel hat das Unternehmen ein Flash Player-Update veröffentlicht – allerdings wurden in dieser Version keine CVEs gemeldet.

Google hat auch Patches

Google hat sich dem Reigen angeschlossen und ein Google Chrome-Update geliefert, das 38 Schwachstellen behebt, darunter mindestens eine kritische und viele hohe CVEs (Chrome 84.0.4147.89) Aus Sicht von Ivanti sollten IT-Teams in diesem Monat ein Update für Chrome und Java mit hoher Priorität in Betracht ziehen.

[starbox id=10]  

Passende Artikel zum Thema

Password-Management zum Schutz von Enterprise-Nutzern

Neue und erweiterte Funktionen für Workforce Password Management: Die Cloud-basierte Enterprise-Lösung für das Passwort-Management erlaubt es Mitarbeitern, ihre Passwörter und ➡ Weiterlesen

Proaktives Incident Response für SaaS

Mit der Einführung von Proactive Incident Response verbessert Varonis die Datensicherheit seiner Kunden. Im Rahmen des SaaS-Angebots überwacht ein Team ➡ Weiterlesen

Spray-and-Pray-Angriffe gegen ManageEngine-IT-Tools

Mit einer opportunistischen Attacke greifen Cyberkriminelle seit Januar 2023 weltweit Implementierungen der ManageEngine-Softwarelösungen der Zoho Corporation an. Durch automatisierte Scans ➡ Weiterlesen

Emotet übernimmt Microsoft OneNote-Anhänge

Emotet geht wieder neue Wege und infiziert Microsoft OneNote-Dokumente. Das in Unternehmen beliebte digitale Notizbuch ist für viele Anwender somit ➡ Weiterlesen

Phishing-Attacken erreichen Allzeithoch

Mehr als 30 Prozent der Unternehmen und Privatanwender waren in jedem Quartal von 2022 mobilen Phishing-Angriffen ausgesetzt. Stark regulierte Branchen ➡ Weiterlesen

Sicherheitslücke in Outlook – Unternehmen in Gefahr

Ein Sicherheitslabor hat eine gravierende Sicherheitslücke in Microsoft Outlook entdeckt, die gegen europäische Regierungs-, Militär-, Energie- und Transportunternehmen genutzt wird. Die ➡ Weiterlesen

High-End-Plattformen gegen DDoS 

Radware stellt unter der Bezeichnung DefensePro X eine leistungsstarke neue Serie von sechs -Abwehrplattformen gegen Cyberangriffe und DDoS vor. Ebenfalls ➡ Weiterlesen

Zoom: Hochgefährliche Sicherheitslücken

Nutzer von Zoom-Clients wird auf verschiedenen Systemen ein Update empfohlen. Bei den aktuell gemeldeten Schwachstellen gelten zwei als Hochgefährlich, drei ➡ Weiterlesen