
Security-Experten haben eine neuartige und hochgradig verschleierte Backdoor-Malware entdeckt, die sie „Sosano“ getauft haben. Die Schadsoftware nutzt fortschrittliche polyglotte Malware-Techniken, um ihre Payload zu verschleiern und unbemerkt in Zielsysteme einzudringen.
Die Malware kam im Rahmen einer gezielten E-Mail-Kampagne zum Einsatz, bei der die Angreifer kompromittierte E-Mail-Konten und maßgeschneiderte Nachrichten nutzten, um das Vertrauen der Empfänger zu gewinnen. Die Cyberkriminellen nutzen ZIP-Dateien, die wiederum polyglotte Dateien enthielten, um den bösartigen Inhalt zu verschleiern und die Erkennung zu erschweren. Polyglotte Dateien sind so strukturiert, dass sie von verschiedenen Programmen unterschiedlich interpretiert werden können, was den Angreifern eine effektive Tarnung schädlicher Komponenten ermöglicht.
Getarnte Malware
In diesem Fall kombinierten die Angreifer die Dateiformate XLS und PDF, um die Malware auszuführen und die Tarnung zu verstärken. Diese Technik unterstreicht die hohe Kompetenz der Cyberkriminellen bei der Entwicklung von Schadsoftware. Die Angriffskette beginnt mit einer manipulierten LNK-Datei, die ein Skript ausführt, um polyglotte Dateien zu laden, die schließlich eine schädliche Payload installieren. Die in Golang geschriebene Malware ermöglicht es dem Angreifer, über einen Command-and-Control-Server (C2-Server) Befehle auszuführen, Daten zu stehlen und zusätzliche Schadsoftware herunterzuladen. Ein weiteres bemerkenswertes Detail ist die absichtliche Inflation des Codes der Malware mit unnötigen Golang-Bibliotheken, die nicht zur Ausführung kommen, um die Analyse der Software weiter zu erschweren.
Die hochentwickelte Technik der polyglotten Malware und der gezielte Ansatz der Kampagne stellen eine ernsthafte Bedrohung für Unternehmen dar. Die Verwendung solcher Verschleierungsmethoden, um Malware zu verbergen und langfristigen Zugriff auf kritische Systeme zu erlangen, zeigt die Raffinesse moderner Bedrohungsakteure. Proofpoint empfiehlt Unternehmen, ihre Sicherheitsvorkehrungen zu verstärken, um solche fortgeschrittenen Angriffe zu verhindern. Dazu gehören die kontinuierliche Überwachung von Netzwerken, die Schulung von Mitarbeitern in der Erkennung von Phishing-Versuchen und der Einsatz fortschrittlicher Malware-Erkennungstools, die auch gegen verschleierte Payloads wirksam sind.
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