Hochentwickeltes Schadprogramm attackiert Linux-Systeme

Eset_News

Beitrag teilen

ESET Forscher sind einer Malware-Familie auf die Schliche gekommen, die es gezielt auf Linux-Betriebssysteme abgesehen hat. Das Schadprogramm namens FontOnLake verwendet benutzerdefinierte Module und wird nach Einschätzung der Malware-Analysten kontinuierlich weiterentwickelt.

Durch FontOnLake erhalten Hacker Fernzugriff auf die infizierten Systeme und können so beispielsweise Anmeldedaten oder andere vertrauliche Informationen sammeln. Der Standort des C&C-Server und die betroffenen Länder deuten darauf hin, dass Südostasien zu den Hauptzielen der Angreifer zählt. Alle Komponenten werden von ESET-Produkten als Linux/FontOnLake erkannt. Ihre Analyse haben die ESET Forscher jetzt in einem Whitepaper auf WeliveSecurity veröffentlicht.

„FontOnLake ist ein hochentwickeltes Schadprogramm. Durch die geringe Verbreitung vermuten wir, dass die Malware für gezielte Angriffe genutzt wird“, sagt Vladislav Hrčka, der ESET Forscher, der diese Bedrohung analysiert hat. „Unternehmen oder Einzelpersonen, die ihre Linux-Endpoints oder -Server vor dieser Bedrohung schützen wollen, sollten eine mehrschichtige Sicherheitslösung und eine aktuelle Version ihrer Linux-Distribution verwenden; einige der von uns analysierten Beispiele wurden speziell für CentOS und Debian erstellt.“

Betreiber agieren sehr vorsichtig – nur gezielte Angriffe

Die erste bekannte Datei dieser Malware-Familie erschien im Mai letzten Jahres auf VirusTotal, und weitere Beispiele wurden im Laufe des Jahres hochgeladen. Keiner der C&C-Server, die in den auf VirusTotal hochgeladenen Beispielen verwendet wurden, war zum Zeitpunkt der Analyse durch ESET aktiv, was darauf hindeutet, dass sie aufgrund des Uploads deaktiviert wurden. Die Forscher des europäischen IT-Sicherheitsherstellers vermuten daher, dass die Betreiber von FontOnLake übermäßig vorsichtig sind. Fast alle von ESET gesichteten Beispiele nutzen verschiedene, einzigartige C&C-Server mit unterschiedlichen, nicht standardisierten Ports. Die Autoren verwenden hauptsächlich C/C++ und verschiedene Bibliotheken von Drittanbietern wie Boost, Poco und Protobuf.

Mehr bei ESET auf WeLiveSecurity.com

 


Über ESET

ESET ist ein europäisches Unternehmen mit Hauptsitz in Bratislava (Slowakei). Seit 1987 entwickelt ESET preisgekrönte Sicherheits-Software, die bereits über 100 Millionen Benutzern hilft, sichere Technologien zu genießen. Das breite Portfolio an Sicherheitsprodukten deckt alle gängigen Plattformen ab und bietet Unternehmen und Verbrauchern weltweit die perfekte Balance zwischen Leistung und proaktivem Schutz. Das Unternehmen verfügt über ein globales Vertriebsnetz in über 180 Ländern und Niederlassungen in Jena, San Diego, Singapur und Buenos Aires. Für weitere Informationen besuchen Sie www.eset.de oder folgen uns auf LinkedIn, Facebook und Twitter.


 

Passende Artikel zum Thema

Zustandsbericht über die OT-Sicherheit

Eine aktuelle Erhebung unter Industrieunternehmen weltweit – darunter auch Deutschland – zeichnet ein besorgniserregendes Bild über den Stand der OT-Sicherheit ➡ Weiterlesen

Löchriges LG WebOS gefährdet Präsentations-TVs in Unternehmen 

On vielen Unternehmen stehen in Konferenzräumen inzwischen große TV-Geräte für Events oder Video-Konferenzen. Das dies unerwartet auch Schwachstellen hinter die ➡ Weiterlesen

BSI warnt: Palo-Alto-Firewalls mit kritischer Schwachstelle 

Das BSI warnt: Das Betriebssystem PAN-OS hat eine eklatante, kritische Schwachstelle die mit dem CVSS-Wert 10.0 von 10 eingestuft wurde. ➡ Weiterlesen

XZ-Schwachstelle: kostenloser XZ Backdoor Scanner

Die Bitdefender Labs bieten einen kostenlosen Scanner, mit dem Unternehmen ihre IT-Systeme auf die am 29. März 2024 bekannt gewordene ➡ Weiterlesen

Sichere Maschinenidentitäten

Ein deutscher IT-Security-Hersteller veröffentlicht die neue Version der TrustManagementAppliance. Die PKI- und Key-Management-Lösung bietet Funktionen für das Lifecycle-Management von Zertifikaten. ➡ Weiterlesen

Staatlich unterstützte Cyberangriffe

Ein Report des IT-Notfallteams der Europäischen Union (CERT-EU) berichtet von einer hohen Zahl im Jahr 2023 erfolgter staatlich unterstützter Spear-Phishing-Angriffe ➡ Weiterlesen

Hacker legen Wirtschaftsdatenbank Genios lahm

Bibliotheken, Hochschulen und Unternehmen haben zur Zeit keinen Zugriff auf die Wirtschaftsdatenbank des Anbieters Genios - ein Tochterunternehmen der FAZ ➡ Weiterlesen

FortiOS und FortiProxy mit hochgefährlicher Schwachstelle

Fortinet meldet für FortiOS und FortiProxy eine Schwachstelle mit dem CVSS-Wert von 7.5 und gilt somit als hochgefährlich. Angreifer könnten ➡ Weiterlesen