Fertigung: Opfer von Credential-Harvesting-Angriffen

Fertigungsunternehmen: Opfer von Credential-Harvesting-Angriffen
Anzeige

Beitrag teilen

Cyberkriminelle haben es auf die Microsoft-Anmeldedaten von US-amerikanischen und kanadischen Fertigungsunternehmen abgesehen. Ein Anbieter von Cybersicherheitslösungen hat die Angriffe aufgedeckt und empfiehlt präventive Maßnahmen.

Die Threat Fusion Cell (TFC) von BlueVoyant hat eine neue, gegen US-amerikanische und kanadische moderne Fertigungsunternehmen gerichtete Angriffskampagne aufgedeckt. Per Credential Harvesting versuchen Angreifer, die Microsoft-Anmeldedaten von Mitarbeitern der betroffenen Unternehmen zu stehlen. Eine Anpassung des Angriffsszenarios an moderne europäische Fertigungsunternehmen – aber auch europäische Unternehmen anderer Branchen – ist durchaus denkbar. BlueVoyant rät deshalb zur Vorsicht – und zu mehr Vorsorge.

Anzeige

Am Anfang steht eine Spear-Phishing-Mail

Starten tut das von den Sicherheitsspezialisten von BlueVoyant in den vergangenen Monaten ausgemachte Angriffsszenario mit einer Spear Phishing-E-Mail, über die eine Datei mit dem Namen ‚Product List RFQ, NDA & Purchase Terms 2024.shtml‘ – wahlweise auch ‚Periscope Holdings Product List RFQ‘, ‚NDA & Purchase Terms 2024.shtml‘, ‚R.S.Hughes Product List RFQ‘, ‚NDA & Purchase Terms 2024.shtml‘ – versandt wird. Als vermeintliche Urheber dieser ‚Köderdatei‘ werden von den Angreifern bekannte Branchengrößen vorgeschoben: wie Periscope Holdings, ein großer Anbieter von Beschaffungslösungen für den öffentlichen Sektor, oder R.S. Hughes, ein nordamerikanischer Händler von Industrie- und Sicherheitsartikeln.

Der Umstand, dass Worte wie Angebotsanfrage (RFQ), Geheimhaltungsvereinbarung (NDA) und Preisliste im Namen enthalten sind, lässt auf frühere Interaktionen zwischen den Angreifern und ihren Opfern schließen – doch konnte dies noch nicht abschließend bestätigt werden. Nach dem Anklicken der Datei wird der Mitarbeiter auf eine Fake-Anmeldeseite, angeblich von Microsoft, weitergeleitet, auf welcher der Nutzername der E-Mail-Adresse bereits eingetragen ist und der Mitarbeiter zur Eingabe seines Passworts aufgefordert wird.

Anzeige

Jetzt Newsletter abonnieren

Einmal im Monat die besten News von B2B CYBER SECURITY lesen



Mit Klick auf „Anmelden“ erkläre ich mich mit der Verarbeitung und Nutzung meiner Daten gemäß Einwilligungserklärung (bitte aufklappen für Details) einverstanden. Weitere Informationen finde ich in unserer Datenschutzerklärung. Nach dem Anmelden erhalten Sie zuerst eine Bestätigungsmail, damit keine anderen Personen Ihnen etwas ungewolltes bestellen können.
Aufklappen für Details zu Ihrer Einwilligung
Es ist für uns eine Selbstverständlichkeit, dass wir verantwortungsvoll mit Ihren personenbezogenen Daten umgehen. Sofern wir personenbezogene Daten von Ihnen erheben, verarbeiten wir diese unter Beachtung der geltenden Datenschutzvorschriften. Detaillierte Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung. Sie können jederzeit den Newsletter wieder abbestellen. Einen entsprechenden Link finden Sie im Newsletter. Nach einer Abmeldung werden Ihre Daten in kürzester Zeit gelöscht. Eine Wiederherstellung ist nicht möglich. Falls Sie den Newsletter erneut haben möchten, ordern sie diesen einfach neu. Verfahren Sie auch so, wenn Sie eine andere E-Mail-Adresse für Ihren Newsletter nutzen möchten. Wenn Sie den auf der Website angebotenen Newsletter beziehen möchten, benötigen wir von Ihnen eine E-Mail-Adresse sowie Informationen, welche uns die Überprüfung gestatten, dass Sie der Inhaber der angegebenen E-Mail-Adresse und mit dem Empfang des Newsletters einverstanden sind. Weitere Daten werden nicht bzw. nur auf freiwilliger Basis erhoben. Für die Abwicklung der Newsletter nutzen wir Newsletterdiensteanbieter, die nachfolgend beschrieben werden.

CleverReach

Diese Website nutzt CleverReach für den Versand von Newslettern. Anbieter ist die CleverReach GmbH & Co. KG, Schafjückenweg 2, 26180 Rastede, Deutschland (nachfolgend „CleverReach“). CleverReach ist ein Dienst, mit dem der Newsletterversand organisiert und analysiert werden kann. Die von Ihnen zwecks Newsletterbezug eingegebenen Daten (z. B. E-Mail-Adresse) werden auf den Servern von CleverReach in Deutschland bzw. Irland gespeichert. Unsere mit CleverReach versandten Newsletter ermöglichen uns die Analyse des Verhaltens der Newsletterempfänger. Hierbei kann u. a. analysiert werden, wie viele Empfänger die Newsletternachricht geöffnet haben und wie oft welcher Link im Newsletter angeklickt wurde. Mit Hilfe des sogenannten Conversion-Trackings kann außerdem analysiert werden, ob nach Anklicken des Links im Newsletter eine vorab definierte Aktion (z. B. Kauf eines Produkts auf dieser Website) erfolgt ist. Weitere Informationen zur Datenanalyse durch CleverReach-Newsletter erhalten Sie unter: https://www.cleverreach.com/de/funktionen/reporting-und-tracking/. Die Datenverarbeitung erfolgt auf Grundlage Ihrer Einwilligung (Art. 6 Abs. 1 lit. a DSGVO). Sie können diese Einwilligung jederzeit widerrufen, indem Sie den Newsletter abbestellen. Die Rechtmäßigkeit der bereits erfolgten Datenverarbeitungsvorgänge bleibt vom Widerruf unberührt. Wenn Sie keine Analyse durch CleverReach wollen, müssen Sie den Newsletter abbestellen. Hierfür stellen wir in jeder Newsletternachricht einen entsprechenden Link zur Verfügung. Die von Ihnen zum Zwecke des Newsletter-Bezugs bei uns hinterlegten Daten werden von uns bis zu Ihrer Austragung aus dem Newsletter bei uns bzw. dem Newsletterdiensteanbieter gespeichert und nach der Abbestellung des Newsletters aus der Newsletterverteilerliste gelöscht. Daten, die zu anderen Zwecken bei uns gespeichert wurden, bleiben hiervon unberührt. Nach Ihrer Austragung aus der Newsletterverteilerliste wird Ihre E-Mail-Adresse bei uns bzw. dem Newsletterdiensteanbieter ggf. in einer Blacklist gespeichert, sofern dies zur Verhinderung künftiger Mailings erforderlich ist. Die Daten aus der Blacklist werden nur für diesen Zweck verwendet und nicht mit anderen Daten zusammengeführt. Dies dient sowohl Ihrem Interesse als auch unserem Interesse an der Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben beim Versand von Newslettern (berechtigtes Interesse im Sinne des Art. 6 Abs. 1 lit. f DSGVO). Die Speicherung in der Blacklist ist zeitlich nicht befristet. Sie können der Speicherung widersprechen, sofern Ihre Interessen unser berechtigtes Interesse überwiegen. Näheres entnehmen Sie den Datenschutzbestimmungen von CleverReach unter: https://www.cleverreach.com/de/datenschutz/.

Auftragsverarbeitung

Wir haben einen Vertrag über Auftragsverarbeitung (AVV) zur Nutzung des oben genannten Dienstes geschlossen. Hierbei handelt es sich um einen datenschutzrechtlich vorgeschriebenen Vertrag, der gewährleistet, dass dieser die personenbezogenen Daten unserer Websitebesucher nur nach unseren Weisungen und unter Einhaltung der DSGVO verarbeitet.

Angriffe auch auf europäische Fertigungsunternehmen möglich

Insgesamt 15 Opfer, allesamt Mitarbeiter moderner US-amerikanischer und kanadischer Fertigungsunternehmen, konnten die BlueVoyant-Forscher zwischen März und August 2024 identifizieren. Diese geringe Zahl identifizierter Kampagnenartefakte, die sehr enge Eingrenzung der Opfergruppe auf Mitarbeiter moderner, nordamerikanischer Fertigungsunternehmen sowie die recht professionelle Nutzung der Fake-Domains – nach der Registrierung waren sie über mehrere Monate inaktiv – legt nahe, dass es sich hier um einen fortgeschrittenen Angriff handelt.

Da ein ähnliches Angriffsszenario auch leicht für moderne europäische Fertigungsunternehmen oder europäische Unternehmen anderer Branchen denkbar ist, rät BlueVoyant Verantwortlichen zu folgenden präventiven Maßnahmen:

Domain-Namen prüfen und Mitarbeiter schulen

  • Stellen Sie sicher, dass von außen eingehende Domain-Namen konsequent auf ihre Richtigkeit geprüft werden. Sie können sich diese Arbeit auch abnehmen lassen – indem Sie die Unterstützung eines Anbieters für den Schutz vor digitalen Risiken in Anspruch nehmen. Dieser Anbieter sucht dann für Sie – auch im Dark Web und in Underground Communities – nach Domain-Namen von Fake-Websites und ergreift Maßnahmen, um sicherzustellen, dass diese für Ihr Unternehmen keine Bedrohung mehr darstellen können.
  • Informieren und schulen Sie Ihre Mitarbeiter im Hinblick auf Phishing, Spear Phishing und Social Engineering. Stellen Sie sicher, dass Ihre Arbeitskollegen jede verdächtige MFA-Aktivität umgehend melden. Die hier beschriebenen fortgeschrittenen Angreifer haben auch schon versucht, die MFA-Codes ihrer Opfer abzufangen.
  • Informieren und schulen Sie Ihre Mitarbeiter bezüglich fortschrittlicher Angriffe. Moderne Fertigungsunternehmen sind ein beliebtes Angriffsziel von staatlichen und halbstaatlichen Akteuren sowie von Kriminellen, die Wirtschaftsspionage betreiben. All diese Gruppen nutzen fortschrittliche Bedrohungsszenarien. Mitarbeiter müssen dringend über deren Erscheinungsformen sowie das diesbezügliche Risiko- und Schadenspotential aufgeklärt werden.
  • Beschränken Sie Zugang zu und Zugriff auf ihre Systeme mit strikten Richtlinien und starken Authentifizierungsmethoden, wie zertifikatsbasierten Authentifizierungen oder FIDO2.

Gelingt es Sicherheitsverantwortlichen, diese vier Punkte effektiv in ihre Sicherheitsarchitektur zu integrieren, werden es die Cyberkriminellen der von BlueVoyant aufgespürten Angriffskampagne sehr schwer haben, in Europa größere Schäden anzurichten.

Mehr bei BlueVoyant.com

 


Über BlueVoyant

BlueVoyant kombiniert interne und externe Cyberabwehrfunktionen zu einer ergebnisorientierten, cloudbasierten Cybersicherheitslösung, die Netzwerke, Endpunkte, Angriffsflächen und Lieferketten sowie das Clear, Deep und Dark Web kontinuierlich auf Bedrohungen überwacht. Die umfassenden Produkte und Services zur Cyberverteidigung beleuchten, prüfen und beheben Bedrohungen schnell, um Unternehmen zu schützen.


Passende Artikel zum Thema

25 Jahre mit zahlreichen Cybersicherheits-Herausforderungen

Als wir auf das Jahr 2000 zusteuerten, blickte die IT- und Geschäftswelt mit Sorge auf den berüchtigten „Y2K-Bug“ – ein ➡ Weiterlesen

KI stellt Datenschutz 2025 vor wachsende Herausforderungen

Mit dem Einzug generativer KI in viele Unternehmen, hat sich 2024 die Menge an Daten, die es zu schützen verwalten ➡ Weiterlesen

Bedrohungen in der europäischen Handelsbranche

2024 waren Unternehmensdienstleistungsbetriebe die am häufigsten attackierte Branche des Handelssektors, gefolgt von Einzelhandel und Fertigung. In Frankreich, Deutschland und Italien ➡ Weiterlesen

Echtzeit-Deepfakes: Die neue Dimension der Cyberattacken

Künstliche Intelligenz wird 2025 auch die Cybersecurity bestimmen. Eines der Felder, in der sie schon einige Zeit eingesetzt wird, sind ➡ Weiterlesen

Cybersicherheit in EMEA: Das sind die Trends

Weiterentwickelte Ransomware, Cloud-Angriffe und KI-basierter Cyber-Warfare bedrohen 2025 die Cybersicherheit von Unternehmen. Am häufigsten werden bösartige Dateien durch Phishing verbreitet. ➡ Weiterlesen

Studie: Ransomware schädigt Unternehmen erheblich

Eine Ransomware Attacke verursacht maximalen Schaden bei Unternehmen: Es dauert lange, den Normalbetrieb danach wieder aufzunehmen. Das führt zu erheblichen ➡ Weiterlesen

Cybersecurity: Wie Plattformisierung Komplexität verringert

Für viele Unternehmen stellt die Komplexität ihrer unterschiedlichen Sicherheitslösungen eine große Herausforderung dar, das hat eine neue globale Studie jetzt ➡ Weiterlesen

KI-basierter Identitätsdiebstahl nimmt weiter zu

Zugangsdaten sind bei Cyberkriminellen sehr begehrt. Um sie zu stehlen, nutzen sie zunehmend künstliche Intelligenz. Angriffe, basierend auf Deep-Fake-Technologie, sind ➡ Weiterlesen