Darknet: 15.000 Konfigurationsdateien für FortiGate-Firewalls

B2B Cyber Security ShortNews

Beitrag teilen

In einem Darknet-Forum hat die Hackergruppe „Belsen Group“ über 15.000 einzigartige Konfigurationsdateien von FortiGate-Firewalls veröffentlicht. Obwohl die Daten relativ alt sind, sind diese wohl echt, wie auch Sicherheitsforscher Kevin Beaumont bestätigt.

Die im Darknet veröffentlichten Daten wurden ursprünglich im Oktober 2022 durch die Ausnutzung der Zero-Day-Schwachstelle CVE-2022-40684 erbeutet. Diese Konfigurations- und VPN-Zugangsdaten stammen von mehr als 15.000 Firewalls des Herstellers Fortinet. Die kritische Schwachstelle mit dem CVSS-Wert 9.6 erlaubte eine Umgehung der Authentifizierung in der Verwaltungsoberfläche von Fortinet FortiOS, FortiProxy und FortiSwitchManager.

Anzeige

15.000 Datensätze für Firewalls

Die veröffentlichten Informationen sollen Benutzernamen umfassen, teils im Klartext gespeicherte Passwörter, digitale Verwaltungszertifikate und vollständige Firewall-Regeln. Die Daten wurden kostenlos in einem Darknet-Forum bereitgestellt und nach Ländern sowie IP-Adressen organisiert. Auch der Sicherheitsforscher Kevin Beaumont bestätigten die Echtheit der Daten aus dem alten Datendiebstahl durch Abgleich der Seriennummern mit öffentlich zugänglichen Informationen.

Obwohl Fortinet die Schwachstelle bereits 2022 behoben hatte, könnten betroffene Organisationen weiterhin gefährdet sein, wenn die Konfigurationsdaten vor der Aktualisierung kompromittiert wurden. Experten warnen davor, dass Angreifer mit den erbeuteten Daten weitere gezielte Angriffe durchführen könnten, insbesondere durch die Verwendung der enthaltenen Anmeldedaten und Zertifikate. Es wird dringend empfohlen, nicht nur Passwörter zu ändern, Firewall-Regeln zu überprüfen und digitale Zertifikate zu erneuern, sondern auch vergangene Zugriffe und Aktivitäten zu analysieren, um mögliche Spuren von Angreifern zu erkennen.

Der aktuelle Datensatz wird im Darknet als eine Zip-Datei mit 145 Unterverzeichnissen für verschiedene Länder mit betroffenen Fortinet-Geräten angeboten. So ein Bericht des Sicherheitsforscher Kevin Beaumont auf Mastodon.

 

Passende Artikel zum Thema

Cyberkriminelle: Skepsis gegenüber KI – Hoffnung bei DeepSeek

Eine Untersuchung von Sophos X-Ops in ausgewählten Cybercrime-Foren ergab, dass Bedrohungsakteure die KI nach wie vor nicht intensiv für ihre ➡ Weiterlesen

Report: Gemini wird von staatlichen Hackergruppen missbraucht 

Die Google Threat Intelligence Group (GTIG) zeigt in einem Bericht, dass besonders iranische, chinesische, nordkoreanische und russische Hackergruppen auf die ➡ Weiterlesen

BKA sprengt Hackerportale mit zehn Millionen Nutzern

In der gemeinsamen Operation Talent hat die ZIT und das BKA als deutsche Beteiligung gleich zwei Hackerportale mit Cracking- & ➡ Weiterlesen

Lexmark-Geräte mit fünf gefährlichen Schwachstellen

Anbieter Lexmark meldet eine kritische und vier hochgefährliche Schwachstellen für seine Geräte. Bei allen lässt sich Remote-Code ausführen, bei der ➡ Weiterlesen

Cyberspionage: Europäische Behörden im Visier – auch Deutschland

Security-Experten haben eine Cyberspionage gegen europäische Behörden entdeckt. Hinter den Angriffen stecken möglicherweise russische Gruppen die auch Behörden in Deutschland ➡ Weiterlesen

SonicWall Firewall-Appliance mit kritischer Schwachstelle

SonicWall informiert über eine kritische 9.8 Schwachstelle in der Appliance vom Typ SMA1000. SonicWall stellt ein entsprechendes Update bereit, welches ➡ Weiterlesen

Angriffe 2024: Anmeldedaten waren häufigstes Ziel

Ein Report hat Cyberattacken in 2024 analysiert und dabei festgestellt: Die meisten Angreifer brechen nicht ein, sondern loggen sich mit ➡ Weiterlesen

Microsoft Teams: E-Mail-Bombing und Voice Phishing

Cyberkriminelle missbrauchen Microsoft Teams als Einfallstor für ihre Angriffe. Sie versuchen dann Daten abzuziehen oder Ransomware zu platzieren. Mit im ➡ Weiterlesen