Cyber-Attacken via Powershell, Exploits und PyInstaller

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Eine Bedrohungsanalyse von G DATA CyberDefense zeigt, dass Ransomware weiterhin eine große Gefahr bleibt. Gleichzeitig nutzen Cyberkriminelle verstärkt Powershell und PyInstaller für ihre Angriffsversuche. Aber auch Schwachstellen in Anwendungen und Betriebssystemen sind ein beliebter Angriffsvektor.

Auch wenn Ermittlungsbehörden 2024 Infrastrukturen von Cyberkriminellen zerschlagen haben, etwa bei der Operation „Endgame“ oder „Power Off“, finden diese immer wieder Mittel und Wege, um IT-Systeme zu infiltrieren. Dazu braucht es keine neue Schadsoftware. Sie entwickeln bestehende Angriffswerkzeuge weiter und kombinieren verschiedene Tools miteinander. Die Expertinnen und Experten von G DATA CyberDefense haben aktuelle Bedrohungsdaten ausgewertet. Die Analyse zeigt, dass Angriffsvektoren wie etwa Information-Stealer rückläufig sind. Andere Angriffswege haben aber zugenommen:

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PowerShell-Angriffe sind um 127 Prozent gestiegen

Insbesondere SocGholish und ChromeLoader wurden im vergangenen Jahr sehr häufig von Cyberkriminellen eingesetzt. SocGholish, auch bekannt als FakeUpdates, ist seit 2017 bei mehreren Cybercrime-Gruppen im Einsatz. Bei der Malware handelt es sich um einen Downloader, der über HTTP kommuniziert. Dabei tarnt sich die schädliche Software als gefälschtes Browser-Update.

ChromeLoader ist ein hartnäckiger Browser-Hijacker, der die Einstellungen des betroffenen Browsers verändert und den Internetverkehr auf Werbeseiten umleitet. Dabei tarnt sich die Malware als Browser-Erweiterung. Sie verbreitet sich über eine ISO-Datei, die sich als gecracktes Videospiel, raubkopierter Film oder Serie ausgibt, um Nutzer zum Öffnen der Datei zu verleiten.

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Angriffe mit Python haben sich mehr als versechsfacht

Dabei setzen Angreifer auf PyInstaller-basierte Malware, die Dateien von Python zu EXE konvertiert. Ein Grund für die große Beliebtheit: Es ist einfach, Code in PyInstaller zu schreiben. Besonders verbreitet ist ChromePyJacker – eine Malware, die sich in Chrome einnistet, um Werbung nachzuladen.

Eine Zunahme um 110 Prozent verzeichneten die Security-Fachleute von G DATA bei Exploit-basierten Angriffen. Dabei nutzen Cybergangs Sicherheitslücken in Betriebssystemen und Anwendungen aus, um Schadsoftware einzuschleusen und Systeme zu kompromittieren. Auffällig ist, dass Exploits immer noch für Angriffe ausgenutzt werden, die schon mehrere Jahre alt sind und für die Patches zu Verfügung stehen, etwa in Microsoft Office. Kriminelle verlassen sich hier darauf, dass wichtige Sicherheitsupdates nicht installiert wurden.

Trojaner und RATs

Den Spitzenplatz übernimmt Urelas – ein Trojaner für Datendiebstahl und Spionage. Er zielt auf Windows-Betriebssysteme ab und zeichnet sich durch ausgefeilte Verschleierungstechniken aus, die seine Erkennung und Analyse erschweren. Der Neueinsteiger Gamarue verbreitet sich als Wurm über mobile Speichermedien wie etwa USB-Sticks und nutzt dafür Verknüpfungsdateien unter Windows. Auf Platz drei findet sich mit Imperium ein weiterer Neuzugang. Die Besonderheit des Stealers und Keyloggers: Er ist metamorph und verändert kontinuierlich den eigenen Code. Zudem ist metamorphe Malware in der Lage, den inneren Aufbau bei jeder neuen Infektion eines Computersystems vollständig umzuwandeln.

Waren in den Vorjahren insbesondere Remote Access Trojaner mehrfach in den Top 10 vertreten, zeigt sich für 2024 ein vielfältiges Bild mit ganz unterschiedlichen Malware-Arten wie Backdoors, Stealer oder Botnets. Eine Erklärung für das Ranking: Angreifer kombinieren verschiedene Schadsoftwares miteinander, um den Profit zu steigern. Eine weitere Auffälligkeit: Einige Malware-Familien sind schon sehr lange aktiv, wie etwa Buterat (seit 2011) oder Salgorea (seit 2018). Das ist ein Zeichen dafür, dass Entwickler der Malware die Schadsoftware stetig weiterentwickeln.

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Über G Data

Mit umfassenden Cyber-Defense-Dienstleistungen macht der Erfinder des AntiVirus Unternehmen verteidigungsfähig gegen Cybercrime. Über 500 Mitarbeiter sorgen für die digitale Sicherheit von Unternehmen und Anwendern. Made in Germany: Mit über 30 Jahren Expertise in Malwareanalyse betreibt G DATA Forschung und Softwareentwicklung ausschließlich in Deutschland. Höchste Ansprüche an den Datenschutz sind oberstes Gebot. 2011 hat G DATA mit dem Vertrauenssiegel „IT Security Made in Germany“ des TeleTrust e.V. eine „No-Backdoor“-Garantie abgegeben. G DATA bietet ein Portfolio von AntiVirus und Endpoint Protection über Penetrationstests und Incident Response bis zu forensischen Analysen, Security-Status-Checks und Cyber-Awareness-Trainings, um Unternehmen wirksam zu verteidigen. Neue Technologien wie DeepRay schützen mit Künstlicher Intelligenz vor Malware. Service und Support gehören zum G DATA Campus in Bochum. G DATA Lösungen sind in 90 Ländern erhältlich und wurden vielfach ausgezeichnet.


 

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