Cisco meldet Cyber-Angriff – Erpresser bieten wohl Daten an

B2B Cyber Security ShortNews

Beitrag teilen

Bereits am 24. Mai 2022 bemerkte Cisco, dass die Login-Daten eines Mitarbeiters abgefischt und missbraucht wurden. Cisco hat zwar zu der Attacke Stellung bezogen, aber keine Angaben zu gestohlenen Daten gemacht.  Die Yanluowang Ransomware-Bande will 2,8 GByte Daten erbeutet haben und bietet diese anscheinend zum Verkauf an.

Am 24. Mai 2022 wurde Cisco auf eine potenzielle Kompromittierung aufmerksam. Seitdem arbeiten Cisco Security Incident Response (CSIRT) und Cisco Talos an der Behebung des Problems. Während der Untersuchung wurde festgestellt, dass die Anmeldeinformationen eines Cisco-Mitarbeiters kompromittiert wurden, nachdem ein Angreifer die Kontrolle über ein persönliches Google-Konto erlangt hatte, mit dem die im Browser des Opfers gespeicherten Anmeldeinformationen synchronisiert wurden.

Erfolgreiche Voice-Phishing-Angriffe

Der Angreifer führte eine Reihe ausgeklügelter Voice-Phishing-Angriffe unter dem Deckmantel verschiedener vertrauenswürdiger Organisationen durch, die versuchten, das Opfer davon zu überzeugen, vom Angreifer initiierte Push-Benachrichtigungen mit Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) zu akzeptieren. Dem Angreifer gelang es schließlich, eine MFA-Push-Akzeptanz zu erreichen, die ihm Zugriff auf VPN im Kontext des Zielbenutzers gewährte.

Die Cisco-Angreifer geben an Daten erbeutet zu haben und wollen Lösegeld dafür (Bild: Cisco).

CSIRT und Talos untersuchten das Ereignis und fanden keine Beweise dafür, dass der Angreifer Zugang zu kritischen internen Systemen erlangt hat und so wichtige Informationen abgreifen konnte. Nach Erhalt des ersten Zugriffs führte der Bedrohungsakteur eine Vielzahl von Aktivitäten durch, um den Zugriff aufrechtzuerhalten, forensische Artefakte zu minimieren und seinen Zugriff auf Systeme innerhalb der Umgebung zu erhöhen.

Angreifer erkannt und ausgesperrt

Laut Cisco wurde der Bedrohungsakteur erfolgreich aus der Umgebung entfernt. Allerdings zeigte er wohl Beharrlichkeit, indem er in den Wochen nach dem Angriff wiederholt versuchte erneut Zugriff zu erlangen; Diese Versuche waren jedoch erfolglos. Cisco schätzt mit mittlerer bis hoher Zuversicht, dass dieser Angriff von einem Angreifer durchgeführt wurde, der zuvor als Initial Access Broker (IAB) mit Verbindungen zur UNC2447-Cybercrime-Gang, der Lapsus$-Bedrohungsakteursgruppe und den Yanluowang-Ransomware-Betreibern identifiziert wurde. Cisco listet weitere Informationen auf seiner Cisco Response-Seite auf.

Die Seite Bleeping Computer berichtet allerdings, dass die Yanluowang Ransomware-Bande 2,8 GByte an Daten erbeutet hätte und diese nun im Darknet zum Verkauf anbietet. Einige Screenshot sollen dies belegen. Weiterhin hat die Gruppe Yanluowang am 10.08.22 auf ihrer Leakseite gepostet, dass die Zeit abgelaufen sei und dass es “auf ihrer Seite ab diesem Zeitpunkt interessantes geben wird”.

Mehr bei Cisco.com

 

Passende Artikel zum Thema

Lancom LCOS mit Schwachstelle bei Root-Passwort 

Lancom und auch das BSI melden einen Konfigurations-Bug für das Betriebssystem LCOS: Eine Schwachstelle mit dem CVSS-Wert von 6.8 kann ➡ Weiterlesen

Schwachstellen XenServer und Citrix Hypervisor

Citrix warnt vor zwei Schwachstellen in XenServer und Citrix Hypervisor. Die Sicherheitslücken sind zwar nur mittelschwer, aber dennoch wird ein ➡ Weiterlesen

Erfolgreiches Phishing: Angreifer attackieren MFA-Dienstleister für Cisco Duo 

Kurz "Duo" nennt Cisco seine Zero-Trust-Sicherheitsplattform. Deren Zugänge sind state of the art durch eine Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) geschützt. Durch einen ➡ Weiterlesen

Nordkoreanische Staatshacker setzen auf neue Spionagetaktiken

Erst einmal reden, dann hacken: Die nordkoreanische Hackergruppe TA427 versucht auf recht unspektakuläre Weise Außenpolitikexperten anzusprechen, um deren Standpunkt zu ➡ Weiterlesen

Desinformationskampagnen aus China

Der Bericht, dass China angeblich Wahlen stört und manipuliert, indem es KI-generierte Inhalte zur Verbreitung von Desinformationen nutzt, sollte keine ➡ Weiterlesen

Zustandsbericht über die OT-Sicherheit

Eine aktuelle Erhebung unter Industrieunternehmen weltweit – darunter auch Deutschland – zeichnet ein besorgniserregendes Bild über den Stand der OT-Sicherheit ➡ Weiterlesen

Löchriges LG WebOS gefährdet Präsentations-TVs in Unternehmen 

On vielen Unternehmen stehen in Konferenzräumen inzwischen große TV-Geräte für Events oder Video-Konferenzen. Das dies unerwartet auch Schwachstellen hinter die ➡ Weiterlesen

BSI warnt: Palo-Alto-Firewalls mit kritischer Schwachstelle 

Das BSI warnt: Das Betriebssystem PAN-OS hat eine eklatante, kritische Schwachstelle die mit dem CVSS-Wert 10.0 von 10 eingestuft wurde. ➡ Weiterlesen